Thomas Auler
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...................................................................................................................... 7308, 7351, 7372 Abg. Baldauf, CDU:..................................................................................................................................... 7356 Abg. Billen, CDU:........................................................................................................... 7365, 7369, 7381, 7385 Abg. Bischel, CDU:.............................................................................................. 7295, 7298, 7299, 7302, 7303 Abg. Bracht, CDU:............................................................................................... 7295, 7296, 7297, 7315, 7320 Abg. Creutzmann, FDP:...................................................................7303, 7304, 7322, 7328, 7366, 7382, 7383 Abg. Dr. Altherr, CDU:................................................................................................................................. 7306 Abg. Dr. Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:............................................................... 7331, 7336, 7363, 7372 Abg. Dr. Enders, CDU:................................................................................................................................ 7307 Abg. Dr. Gölter, CDU:.............................................................................................................. 7306, 7323, 7328 Abg. Dr. Rosenbauer, CDU:.............................................................................................................. 7297, 7299 Abg. Dr. Weiland, CDU:............................................................................................................................... 7306 Abg. Frau Elsner, SPD:........................................................................................................... 7341, 7343, 7355 Abg. Frau Grützmacher, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:................................................. 7300, 7301, 7339, 7358 Abg. Frau Kohnle-Gros, CDU:........................................................................................................... 7311, 7349 Abg. Frau Mohr, SPD:....................................................................................................................... 7324, 7364 Abg. Frau Raab, SPD:....................................................................................................................... 7370, 7371 Abg. Frau Schäfer, CDU:......................................................................................................... 7340, 7345, 7348 Abg. 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Keller, CDU:.............................................................................................................................. 7297, 7299 Abg. Kuhn, FDP:.......................................................................................................................................... 7318 Abg. Lelle, CDU:................................................................................................................................ 7299, 7301 Abg. Licht, CDU:................................................................................................................................ 7333, 7337 Abg. Marz, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:...................................................................... 7308, 7309, 7312, 7352 Abg. Mertes, SPD:............................................................................................................................. 7306, 7312 Abg. 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Schweitzer, SPD:...................................................................................................................... 7348, 7378 Abg. Stretz, SPD:......................................................................................................................................... 7332 Abg. Wiechmann, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:......................................................................................... 7305 Bauckhage, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau:...... 7304, 7305, 7306, 7326, 7367
7369, 7373, 7374, 7387 Beck, Ministerpräsident:.............................................................................................................................. 7313 Bruch, Minister des Innern und für Sport:..............................7294, 7295, 7300, 7301, 7309, 7353, 7362, 7386 Frau Ahnen, Ministerin für Bildung, Frauen und Jugend:............................................................................ 7354
Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich freue mich auf die Fußballweltmeisterschaft. Auch die rheinland-pfälzische Polizei freut sich auf dieses rheinland-pfälzische und deutsche Großereignis; denn die rheinland-pfälzische Polizei ist gut gerüstet.
Bereits seit vielen Monaten wurde von dem Innenministerium unter unserem Herrn Innenminister Karl Peter Bruch ein Organisationsteam gebildet. Es wurden mit anderen Bundesländern zusammen Vereinbarungen getroffen. Es werden alle möglichen Szenarien durchgespielt. Es wird ausreichend Vorsorge getroffen.
Die rheinland-pfälzische Polizei ist in einige Polizeisparten aufgeteilt. Es ist nicht so, dass plötzlich von heute auf morgen kein Polizist mehr auf der Straße wäre, sondern es werden außer dem, was man heute an Polizeipräsenz sieht – das wird auch dann so sein –, Bereitschaftspolizisten, Kriminalpolizei, aber auch Schutzpolizei eingesetzt.
Sicher ist es eine Riesenbelastung für die rheinlandpfälzische Polizei. Von vielen Kollegen, die mir das gesagt haben, kann ich versichern, dass sie sich auf diese Aufgaben und darüber freuen, wenn sie in dem Organisationsteam eingebunden sind. Sie freuen sich auf die Fußballweltmeisterschaft.
Das ist richtig, auch eine Urlaubssperre. Die Kollegen akzeptieren das, weil das zu ihrem Beruf dazugehört.
Wir haben in Rheinland-Pfalz schon sehr oft große Einsätze gehabt, vielleicht nicht in diesem Ausmaß. Ich bin mir ganz sicher, dass die Polizei die große Belastung schafft.
Danke schön.
Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Gewalt in engen sozialen Beziehungen betrifft im polizeilichen Alltagsleben häufig, fast immer sogar die Frauen. Leider. Frauen werden, das kann ich aus eigener Diensterfahrung sagen, in diesen Fällen oft gotterbärmlich verprügelt.
Es ist mir bei diesem Thema nicht nach Scherzen zumute. Das muss ich wirklich sagen. Das muss man wirklich erlebt haben. Da ist man manchmal so betroffen, dass man weglaufen könnte.
Früher war es so, bevor es diese neue Regelungen gab, kam die Polizei vor Ort. Die Polizei musste entscheiden: Vielleicht Ingewahrsamnahme. Das war das Maximum und gleichzeitig auch fast das Minimum, weil das Andere konnte sich immer nur widerspiegeln in einem Verhandeln mit dem Täter, verlassen sie doch bitte die Wohnung und Ähnliches, was regelmäßig nicht zum Erfolg führte. Außerdem sind die Männer sehr früh zurückgekommen, wenn sie denn Täter waren, sodass sich ein Anzeigeverhalten dementsprechend nach außen dargestellt hat, dass Frauen, wenn sie Geschädigte waren, die Anzeigen zurückgezogen haben.
Heute ist es mit dem Gewaltschutzgesetz ganz anders. Ich gehe wieder von einer geschädigten Frau aus. Heute ist es so: Die Polizei erlangt davon Kenntnis, meistens telefonisch, oft durch das Opfer oder durch Kinder. Es wurde eben schon angesprochen. Dann fährt die Polizei vor Ort. Heute kann die Polizei eine Verfügung treffen, erlassen, den so genannten klassischen Platzverweis bis zu zehn Tagen.
Gerade dieser Zeitraum bis zu zehn Tagen ist enorm wichtig für die Geschädigten, weil sie in dieser Zeit in aller Ruhe überlegen können, was sie machen, da sie in diesen zehn Tagen nämlich auch noch weiterhin betreut werden, das heißt, die Polizei, der entsprechende Polizeibeamte geht hin. Fast jede Dienststelle hat genau
einen Beamten für diesen Bereich bestimmt, was ich für sehr wichtig halte.
Es ist wirklich wunderbar.
Insofern wird das Opfer betreut, und das Opfer kann sich dann in aller Ruhe überlegen, was es macht. Notfalls geht auch ein Polizeibeamter mit zum Gericht, um die Frau weiter zu betreuen. In jedem Fall aber wird zum Beispiel in verschiedenen Kreisen bei Interventionsstellen – – –
In verschiedenen Kreisen ist das zum Beispiel ein Frauennotruf. Der wird verständigt, und die Frau wird auch von dort mitbetreut.
Ich habe gestern extra in zwei Dienststellen an verschiedenen Amtsgerichtsbezirken angerufen, die ich kenne. In der Regel ist ein Richter oder eine Richterin dafür zuständig, die dann auch entsprechende Verfügungen treffen, zum Beispiel ein Annäherungsverbot, ein Betretungsverbot, sodass man dem Opfer wieder möglichst viel Zeit einräumt, um das Ganze durchstehen zu können. Gleichzeitig läuft bei der Polizei und der Justiz die Strafanzeige weiter, sodass auch die Strafverfolgung stattfinden kann.
Es wurde eben kurz der Anstieg angesprochen.
Frau Kohnle-Gros, Sie sagten, der Anstieg, woher die Zahlen kommen, das gab es doch auch früher. Es ist tatsächlich real ein Anstieg zu verzeichnen, weil die Frauen in dieser Zeit entscheiden und nachdenken können, wie sie es machen wollen, was man früher nicht zugelassen hat, wollte oder konnte, je nachdem. Es ist also tatsächlich ein Anstieg zu verzeichnen.
Die neue Regelung dieses Gesetzes hat sich aus Sicht der FPD-Fraktion auf jeden Fall bewährt.
Vielen Dank.
Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Wein hat Zukunft. Dementsprechend hat auch der Weinbau in Rheinland-Pfalz Zukunft. Belegt wird dies durch das gute Konsumklima für Wein in Deutschland. Wein ist im Gegensatz zu Bier und Spirituosen in.
So stieg die jährliche Gesamtnachfrage nach Wein in Deutschland auf mittlerweile 19,4 Millionen Hektoliter. Kein anderes alkoholisches Getränk hat eine solch stabile und nachhaltige Nachfragedynamik in den letzten Jahren entwickelt. Ausgehend von diesem aktuellen Trend ergibt sich für unsere Weinwirtschaft eine gute Ausgangsposition zur Belebung der Nachfrage.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, entsprechend der positiven Grundstimmung in der deutschen Weinwirtschaft steigt auch die Zahl der Auszubildenden in den Weinbauberufen in Rheinland-Pfalz seit 1994 kontinuierlich an. Die positive Entwicklung von 187 Auszubildenden im Jahr 1994 zu 495 Auszubildenden im Jahr 2005 eröffnet Chancen für eine langfristig gute Zukunft des Weinbaus in Rheinland-Pfalz.
Die Zukunft des Weinbaus in Rheinland-Pfalz kann langfristig nur mit jungen Leuten gewährleistet werden, die bereit sind, einen Weinbaubetrieb zu übernehmen. Wir alle wissen, dass in naher Zukunft etliche Betriebsnachfolgen von Winzerbetrieben in unserem Land anstehen. Hinsichtlich der Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Weinbaus in Rheinland-Pfalz können wir gerade wegen der hohen landeskulturellen und touristischen Bedeutung des Weinbaus für Rheinland-Pfalz gar nicht früh genug die Weichen für die Zukunft stellen.
Aus diesem Grund bringen heute die Koalitionsfraktionen von SPD und FDP den Antrag ‚„Junior sucht Senior – Senior sucht Junior“’, Ausbildung und Betriebsnachfolge im Weinbau fördern in den Landtag ein. Gerade in den strukturell benachteiligten Steillagengebieten wird sich das Problem der Hofnachfolge schon in einigen Jahren stellen. So geben nur 405 von 2.940 Betriebsinhabern über 45 Jahre im Weinbaugebiet Mosel-SaarRuwer an – meine Vorrednerin Frau Raab sagte es bereits –, dass sie eine Betriebsnachfolge haben.
Hier liegen die Anknüpfungspunkte der Initiative „Junior sucht Senior – Senior sucht Junior“. Gerade vor dem
Hintergrund der derzeitigen Lage auf dem Ausbildungsmarkt muss die Ausbildung im Weinbau den Jugendlichen als eine Chance auf einen gesicherten Beruf vermittelt werden, und dies verstärkt.
Es muss auch in einer breiteren Öffentlichkeit deutlich werden, dass durch die enge Verzahnung der landwirtschaftlichen Berufsschulen mit der Landwirtschaftskammer und den weinwirtschaftlichen Ausbildungsbetrieben den Auszubildenden eine hervorragende Ausbildung vermittelt wird, bei der auch erste Kenntnisse zur Betriebsführung und Organisation unterrichtet werden.
Gerade im Bereich des Weinbaus bestehen in Rheinland-Pfalz, dem Bundesland der kleinen und mittleren Unternehmen sowie der Existenzgründer, gute Chancen, erfolgreich in die Selbstständigkeit zu starten. Neben dem guten Konsumklima für Wein spielen hier auch die hervorragenden betriebswirtschaftlichen Beratungsangebote der Landwirtschaftskammer eine Rolle.
Aufgrund der günstigen Rahmenbedingungen kann nicht frühzeitig genug damit begonnen werden, Interessierte für den Ausbildungsberuf des Winzers zu begeistern. Aus diesem Grund sollten auch Schulen bei der Auswahl von Berufspraktika den Winzerberuf mit einbeziehen. Die Weinbaubetriebe sind gleichermaßen aufgefordert, entsprechend Praktikumsplätze zur Verfügung zu stellen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, der Weinbau bietet auch eine chancenreiche und qualitativ hochwertige Berufsausbildung. Aus diesem Grund bitte ich für die FDP-Fraktion um Zustimmung zu unserem Antrag.
Vielen Dank.
................................................................................................................................ 7250, 7254 Abg. Bracht, CDU:....................................................................................................................................... 7275 Abg. Creutzmann, FDP:..................................................................................................................... 7278, 7287 Abg. Dr. Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:............................................................................................. 7287 Abg. Frau Grützmacher, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:..................................................................... 7242, 7247 Abg. Frau Hammer, CDU:........................................................................................................................... 7262 Abg. Frau Hayn, CDU:................................................................................................................................. 7285 Abg. Frau Kohnle-Gros, CDU:................................................................................................. 7249, 7254, 7272 Abg. Frau Leppla, SPD:............................................................................................................................... 7284 Abg. Frau Mangold-Wegner, SPD:.............................................................................................................. 7285 Abg. Frau Schleicher-Rothmund, SPD:................................................................................... 7263, 7264, 7274 Abg. Frau Thomas, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:....................................................................................... 7266 Abg. Hartloff, SPD:.................................................................................................................. 7241, 7242, 7246 Abg. Hohn, FDP:...................................................................................................................... 7243, 7247, 7283 Abg. Hörter, CDU:.............................................................................................................................. 7240, 7246 Abg. Kuhn, FDP:.......................................................................................................................................... 7269 Abg. Lammert, CDU:............................................................................................................... 7275, 7280, 7286 Abg. Marz, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:...................................................................... 7250, 7255, 7277, 7282 Abg. Noss, SPD:................................................................................................................................ 7276, 7281 Abg. Pörksen, SPD:........................................................................................................................... 7247, 7253 Abg. Presl, SPD:.......................................................................................................................................... 7286 Abg. Schnabel, CDU:................................................................................................................................... 7280 Bruch, Minister des Innern und für Sport:...................................................................... 7244, 7251, 7279, 7283 Frau Kraege, Staatssekretärin..................................................................................................................... 7288 Präsident Grimm:...............................................7240, 7241, 7242, 7243, 7244, 7245, 7246, 7247, 7249, 7250
7251, 7253, 7254, 7255 Prof. Dr. Zöllner, Minister für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur:................................... 7255 Vizepräsidentin Frau Grützmacher:...................7262, 7263, 7264, 7266, 7269, 7272, 7274, 7275, 7276, 7277
7278, 7279, 7280, 7281, 7282, 7283, 7284, 7285, 7286, 7287
109. Plenarsitzung des Landtags Rheinland-Pfalz am 15. Februar 2006
Die Sitzung wird um 14:00 Uhr vom Präsidenten des Landtags eröffnet.
Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Aufklärungsquote liegt bei 61,3 %. Die Sicherheitslage in Rheinland-Pfalz ist dank erfolgreicher Sicherheitsarbeit sehr gut. Mit einer bisher nie da gewesenen Aufklärungsquote, der dritthöchsten im Bundesgebiet, nimmt Rheinland-Pfalz im Ländervergleich eine führende Position ein.
Diese ist höher zu bewerten, da die Zahl der insgesamt erfassten Straftäter immer noch, wenn auch langsamer ansteigt. Rheinland-Pfalz ist im Bundesvergleich unverändert ein sicheres Land. Auch die Novellierung des Polizei- und Ordnungsbehördengesetzes ist ein wirksamer Beitrag zur Gewährleistung eines hohen Standards der Inneren Sicherheit gewesen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir verfügen heute über eine Polizei, die so gut ausgebildet ist wie nie zuvor, einen Ausbildungsstand, der ständig erweitert wird, eine technische und persönliche Ausstattung der Polizeibeamtinnen und -beamten wie nie zuvor und Beförderungsmöglichkeiten, von denen andere Bundesländer weit entfernt sind.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, die Aktionsradien bei der Kriminalität haben sich ausgedehnt. Insbesondere wegen des Wegfalls der Grenzkontrollen, grenzüberschreitender Kriminalität, Terrorismus und illegaler Migration befürwortet unsere Fraktion ebenfalls grenzüberschreitende sicherheitspolitische europäische Standards, ferner Kooperation, Kommunikation und Informationen im Interesse einer effizienten Kriminalitätsbekämpfung. Der europäische Haftbefehl ist ein Einstieg in eine verstärkte Vernetzung.
Polizeiaufgaben sind Ländersache. Nach Auffassung der FDP-Fraktion soll das auch in Zukunft so bleiben.
Unsere Fraktion ist gegen eine Ausdehnung der Zuständigkeiten der Bundespolizei für das Gefahrenabwehrrecht, die mit einem Verlust an Aufgaben der Länderpolizei korrespondieren würde. Auch ein einheitliches Polizeirecht für Deutschland hält die FDP nicht für zielführend.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, die derzeitige Stärke der Polizei liegt bei ca. 9.000 ausgebildeten Beamtinnen und Beamten, davon 1.725 Kriminalbeamtinnen und -beamte. Verbunden mit moderner Ausrüstung und präventiver Kriminalitätsbekämpfung gelingt erfolgreiche Sicherheitsarbeit zur Gewährleistung der Inneren Sicherheit in Rheinland-Pfalz.
Im Vergleich zum Jahr 1991 sind heute 520 Polizeibeamtinnen und -beamte mehr im Einsatz. 125 Angestellte wurden in der 14. Legislaturperiode zur Entlastung im Innendienst eingestellt.
Polizeibeamtinnen und -beamte sind wie alle Beamtinnen und Beamte in Rheinland-Pfalz in das Besoldungs-, Versorgungs- und Beihilferecht eingebunden. Ich will an dieser Stelle noch einmal klarmachen, dass unsere Fraktion keine weiteren finanziellen Opfer mehr von den Beamten im Allgemeinen und den Polizeibeamten im Besonderen bei Besoldung und Versorgung verlangt.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, RheinlandPfalz nimmt auch bei der Ausbildung der Polizei im Bundesvergleich einen Spitzenplatz ein.
Eine Weiterentwicklung des Diplomstudiengangs der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Fachbereich Polizei, in einen Bachelor-Studiengang findet die uneingeschränkte Zustimmung der FDP-Fraktion.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich habe von der erfolgreichen Arbeit der Polizei und einer guten inneren Sicherheitslage gesprochen. In Zahlen spiegelt sich der Erfolg in der polizeilichen Kriminalstatistik wieder, auf deren Einzelheiten ich im zweiten Teil meiner Rede eingehen werde.
Danke schön.
Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Frau Kohnle-Gros, es ist richtig, wir haben das im letzten Wahlprogramm stehen: 10.000 Polizisten. – Ich sage aber, wir sind schlauer geworden. Wissen Sie überhaupt, wie lang Sie für Ihre 800 Polizisten brauchen, bis sie ausgebildet sind? Im Jahr 2030 hätten wir 10.000 Polizisten.
Lassen Sie mich bitte noch einige kurze Anmerkungen zu Eckpunkten in der Kriminalstatistik machen. Im vergangenen Jahr ist es der Polizei gelungen, 180.000 Straftaten aufzuklären, also 61,3 %. Im Vergleich dazu lag 2001 die Aufklärungsquote noch bei 56,6 %. Dies ist eine sehr erfreuliche Entwicklung. Bei Straftaten gegen das Leben beträgt die Aufklärungsquote sogar 92,9 %, bei Straftaten gegen sexuelle Selbstbestimmung liegt sie bei 76,9 %.
Was die Fallzahlen angeht: Der Gipfel der Fallzahlen war im Jahr 2004 mit weit über 300.000 Straftaten erreicht. Im Jahr 2005 ist ein Rückgang um 0,9 %, das sind 2.768 Delikte, zu verzeichnen. Ein Trendwende?
Möglicherweise; denn man muss dabei gleichzeitig berücksichtigen, obwohl die Zahlen zurückgegangen sind, insgesamt haben wir innerhalb der polizeilichen Kriminalstatistik einen Anstieg der Rauschgiftzahlen. Insider wissen das: Rauschgiftkriminalität ist eine so genannte Holkriminalität. Es kommt niemand zur Polizei und sagt: Ich habe eben 10 Gramm Haschisch gekauft. – Es wird sich niemand selbst anzeigen. Die Polizei muss also selbst tätig werden. Jetzt überlegen Sie einmal: Die Rauschgiftzahlen sind so weit angestiegen, und trotzdem sind die Fallzahlen so weit gefallen. Wir könnten vielleicht – ich hoffe es, ich wünsche es – von einer Trendwende sprechen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, das Risiko, Opfer eines Straftäters zu werden, betrug im Jahr 2005 in Rheinland-Pfalz 7.332 Straftaten pro 100.000 Einwohner. Das sind übrigens fast 800 weniger als im Jahr 2004.
Bei den Straftatenhauptgruppen ergibt sich folgendes Bild: Gestiegen sind Rohheitsdelikte, sonstige Straftaten nach dem Strafgesetzbuch für Unterhaltspflichtverletzungen, Sachbeschädigungen, Umweltdelikte. Gestiegen sind auch die Gewalttaten in engen sozialen Beziehungen, und zwar um 14,1 %, was außerordentlich bedenklich erscheint.
Dem gegenüber steht ein Rückgang zahlreicher anderer Straftaten.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei der Polizei für ihre Arbeit im Jahr 2005 bedanken und wünsche mir, dass es so weitergeht.
Danke schön.
Sehr geehrter Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Dem Weinbau kommt in RheinlandPfalz als dem größten weinbautreibenden Bundesland eine herausragende Bedeutung zu.
In unserem Land werden von 12.000 Weinbaubetrieben rund 70 % des deutschen Weins erzeugt, der für seine hervorragende Qualität weltweit bekannt ist.
Beste Lagen sind aufgrund dieser hervorgebrachten Weinqualitäten zum weltweiten Markenzeichen geworden. Da 93 % der Weinexporte Deutschlands aus Rheinland-Pfalz stammen, war, ist und muss auch in Zukunft dementsprechend die Qualitätssicherung ein Hauptpunkt einer künftigen Weinmarktpolitik darstellen; denn jeder weiß, Wein wird nicht nur getrunken, wenn er gut schmeckt.
Diesem Ziel hat die rheinland-pfälzische Weinbaupolitik in den letzten Jahren unter unserem Weinbauminister Hans-Artur Bauckhage vorbildlich Rechnung getragen.
Aber Weinbau ist nicht nur Weinerzeugung allein, sondern auch ein Stück Kultur. Deshalb wird der Wein bei uns in Rheinland-Pfalz auch zu Recht nicht nur als alkoholisches Genussmittel, sondern vor allem auch als Kulturgut angesehen und geschätzt.
Aus diesem Grund beurteilt die FDP-Landtagsfraktion den am 20. Dezember 2005 gefassten Beschluss des EU-Ministerrats in Hinblick auf die Bedingungen, die dem Weinhandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den USA zugrunde liegen, äußerst negativ.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, Wein ist ein jahrtausendealtes Kulturprodukt und darf nicht zu einem künstlich herstellbaren Laborgetränk werden.
Es ist unerträglich, dass dem Verbraucher nicht schon auf dem Etikett signalisiert werden kann, mit welchen Verfahren US-Weine zum Teil bereitet worden sind. Die mit dem Abkommen anzuerkennenden önologischen Verfahren der USA sehen unter anderem Wasserzusatz von 35 % bei Most und Wein, Anionenaustauscher bei Wein, die Weinfraktionierung und künstliche Komposition mittels der Schleuderkegelkolonne vor.
Des Weiteren sind der Zusatz konzentrierter Aromen, Evaporationsverfahren und Anreicherung mittels Destillate und Weingeist bei Most und Wein künftig gestattet.
Meine Damen und Herren, zu Recht werden diese Verfahren der USA als schlechte önologische Praxis beurteilt. Für die FDP-Fraktion betone ich an dieser Stelle, Weinaroma kann nur aus Trauben kommen.
So genannte Labor- oder Coca-Cola-Weine lehnen wir entschieden ab.
Aus diesem Grund möchte ich Weinbauminister Bauckhage Dank sagen für seine entschiedene Ablehnung des Weinhandelsabkommens und für sein Engagement zur Erhaltung des Kulturguts Wein.
Wichtig ist, dass man in den Nachverhandlungen noch versucht, Verbesserungen zum gegenwärtigen Ergebnis zu erreichen. Zum einen ist hierbei der Schutz geografischer Angaben zu nennen. Rheinwein aus den USA muss schlichtweg verboten werden, ebenso Marketingsprüche mit nicht vorhandenen Schlössern und Burgen.
Meine Damen und Herren, rheinland-pfälzischer Wein stammt aus Rheinland-Pfalz und darf nicht aus Kalifornien kommen. Ebenso wichtig ist die Anerkennung von Spezialitäten wie Eiswein, Beerenwein und Trockenbeerenauslese.
Es ist notwendig, nicht nur wünschenswert, in Nachverhandlungen klare Kennzeichnungsregelungen für künst
liche Weine zu erreichen. Alles andere wäre aus Sicht der FDP eine Verbrauchertäuschung.
Aus diesem Grund begrüßen wir ausdrücklich den auf Initiative von Weinbauminister Bauckhage am letzten Donnerstag in der Agrarministerkonferenz gefassten Beschluss, dass das Bundeslandwirtschaftsministerium gebeten wird, in enger Abstimmung mit den weinbautreibenden Ländern und der Weinwirtschaft einen Kodex der traditionellen Weinbereitung zu entwickeln.
Weine, die nach dem Kodex hergestellt werden, dürfen in der Etikettierung mit einem entsprechenden Hinweis versehen werden, heißt es weiter in diesem Beschluss. Die Weinwirtschaft muss die Möglichkeit besitzen, den Konsumenten offensiv zu signalisieren, dass er einen auf natürliche Weise hergestellten Wein im Glas hat, dessen Aroma auf der Qualität der Weintrauben basiert.
Einen Satz noch?
Der unverwechselbare Geschmack der jeweiligen Rebsorte in Abhängigkeit vom entsprechenden Weinjahrgang muss sich auch im Weinglas widerspiegeln.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich darf mich für Ihre Aufmerksamkeit in meiner so genannten Jungfernrede bedanken. Ich würde mir wünschen, wenn dies so bleibt.
Danke schön.
Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Wichtiger als die organisatorischen Regelungen sind die inhaltlichen Gründe und der Bedarf für die Umstrukturierung der bisherigen Polizeiführungsakademie. Wir alle sind uns darin einig, dass wir eine möglichst optimale Aufgabenerfüllung der polizeilichen Führungsfunktionen brauchen.
In den letzten Jahren sind die Ansprüche an die Polizei, insbesondere an den höheren Polizeidienst, geradezu sprunghaft gestiegen, nicht nur in quantitativer, sondern vor allem auch in qualitativer Hinsicht.
Die Aufgaben der polizeilichen Führungskräfte sind komplexer und internationaler geworden. Die Antwort darauf muss nach Auffassung unserer Fraktion eine erweiterte und neu strukturierte Ausbildung des höheren Polizeidienstes sein. Die bisherige Polizeiführungsakademie und die ihr zugewiesenen Ausbildungsaufgaben stammen immerhin schon aus dem Jahr 1973 und gehen somit in das 33. Jahr ihrer Geltung.
Die FDP-Fraktion unterstützt die jetzt in Aussicht genommene Modernisierung und Aktualisierung der Ausbildung der höheren Polizeibeamtinnen und -beamten. Ebenso unterstützen wir den Gesetzentwurf der Landesregierung.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, der Ausbildungsgang an der Hochschule für Polizei ist zeitlich sehr straff organisiert: ein Jahr dezentral im jeweiligen Land und ein Jahr zentral an der Hochschule, insgesamt also zwei Jahre. Im Vergleich mit anderen Masterstudiengängen ist diese Ausbildung wahrscheinlich die kürzeste aller Studienzeiten.
Die FDP-Fraktion hält es für richtig, dass bereits während des ersten Studienjahres die Anwärter zu zentralen Lehrveranstaltungen an die Hochschule einberufen werden und sie dort Leistungsnachweise erbringen müssen. Wir sehen aus den Plänen zur Gestaltung des Studienbetriebs bei der Deutschen Hochschule der Polizei, dass es sich um weit mehr als nur um eine Namensänderung der Institution handelt. Wir halten es für besonders Erfolg versprechend, sowohl den angebotenen Vorlesungsstoff und die Qualifikation der Lehrkräfte als auch die Infrastruktur der Hochschule einer Qualitätsprüfung und Evaluierung zu unterziehen. Die Ent-
wicklung der Führungsaufgaben der Polizei vollzieht sich dynamisch und in einem dauernden Prozess, der eine zeitnahe Anpassung der Ausbildung erfordert.