Protokoll der Sitzung vom 08.06.2006

Maßnahmen

• Institutionen, die neutral über ökonomische Haushaltsführung informieren (wie etwa Verbraucherzentrale, Stiftung Warentest, Energieberatung), werden in ihrem Bestand gesichert.

• Die Vermittlung ökonomischen und nachhaltigen Grundwissens für den Privathaushalt (u.a. bewusste Ernährung sowie Auswahl und Handhabung von Konsumgütern), wird in den Lehrplänen aller allgemein

bildenden Schulen verankert und im Unterricht verlässlich umgesetzt.

3.7 Gestaltung der Informationsgesellschaft

57 % der Berliner ab 14 Jahren nutzen das Internet und 62 % aller Erwerbstätigen in Deutschland haben mit programmgesteuerten Maschinen und Anlagen zu tun. Mit dem Internetzugang und IT-Kompetenz sind grundlegende Veränderungen bei der Nutzung von Informationen, im Konsum, aber auch bei der Beteiligung von Bürgern an demokratischen Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozessen verbunden. An dieser Entwicklung nehmen aber nicht alle Gruppen der Bevölkerung teil. Es kommt nach Alter, Bildung, Einkommen, Geschlecht und Ortsteilen zu einer "digitalen Spaltung" der Gesellschaft in "Onliner" und "Offliner". Die Aufhebung dieser Spaltung, die "digitale Integration", ist damit ein dringendes und sämtliche Bereiche gesellschaftlicher Aktivitäten berührendes Aufgabenfeld, wenn die Entwicklung zur Informationsgesellschaft ohne zusätzliche soziale Verwerfungen erfolgen soll.

Qualitätsziele Die IKT ist ressourcensparend und schadstoffarm gestaltet. Der Energieverbrauch in Produktion und Gebrauch wurde minimiert, der Anfall von Elektronikschrott durch praktizierte Kreislaufwirtschaft verringert. Hierzu werden Wiederverwendungs- und Recyclinggrundsätze bereits in Produktions- und Beschaffungsprozesse integriert. Eine Entkoppelung der Produktlebensdauer von den Innovationszyklen wird angestrebt. Darüber hinaus werden IKT eingesetzt, um die Ressourceneffizienz in anderen Wirt

n.

Bildung ist wesentlicher Bestandteil gesellschaftlicher und individueller Entwicklung. Bildung beginnt nicht mit der Einschulung, sondern im frühkindlichen Alter. Bildung endet nicht mit dem Schulabschluss oder mit dem Abschluss einer Berufsausbildung oder eines Studiums. Eine auf die Zukunft ausgerichtete Bildung besteht somit im lebenslangen Lernen. Bildung ist nicht auf das Lernen in Institutionen beschränkt, sondern findet auch in informellen und nichtinformellen Zusammenhängen statt. Lernen ist auch nicht allein auf geistigen Erkenntnisgewinn ausgerichtet. Gerade der Erwerb sozialer Kompetenz gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Akteure der Bildung sind Lehrende und Lernende gleichermaßen. Ohne eigenes Engagement, das Bildung einfordert, ist Wissenserwerb nicht möglich. Jeder Bürger, jede Bürgerin ist im Laufe ihres Lebens sowohl Lehrende/r als auch Lernende/r. Dies gilt verstärkt unter dem Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung, die zu ihrer Gestaltung die Verknüpfung unterschiedlicher Fachgebiete ebenso benötigt wie den Austausch zwischen Theorie und Praxis und zwischen Jung und Alt.

schafts- und Konsumbereichen zu erhöhen sowie Kooperation und Vernetzung zu befördern.

Das Grundangebot an Information für alle Mitglieder der Gesellschaft und deren freier Zugang zu Informations- und Kommunikationsquellen werden gesichert und gefördert. Das geistige Eigentum wird geschützt, die Medienkompetenz sowie ressourcenschonende und sozialförderliche IKT-Anwendungen sind ausgebaut. Dazu zählt insbesondere auch ihre Nutzung für partizipative Prozesse. Dafür ist ein preiswerter, sicherer und schneller Zugang zum Internet für alle von hoher Bedeutung.

Handlungsziele

• Mindestens 90 % aller Haushalte haben einen fußläufigen Zugang zu einem Internetanschluss.

Maßnahmen

• Berlin soll seine Spitzenstellung bei der Verbreitung von Internetanschlüssen beibehalten und die Unterschiede der Nutzungsanteile verschiedener Bevölkerungsgruppen vermindern. Dies soll u.a. durch gezielte Bildungsangebote und Angebote für kostengünstige Nutzungen von wieder verwendbaren Geräten erreicht werden.

• Berlin betreibt weiterhin die erfolgreiche Landesinitiative „Projekt Zukunft“ und nutzt in diesem Rahmen oder darüber hinaus die folgenden Handlungsoptionen:

• Konkretisierung und Umsetzung der bundesweiten Roadmap für Nachhaltigkeit in der KT in und für Berlin.

• In Zusammenarbeit mit den Verwaltungen wird die Orientierung der öffentlichen Beschaffung dahin gehend verstärkt, dass zukünftig vermehrt umweltgerechte IKT-Produkte nachgefragt werden. Dadurch nutzt die öffentliche Hand ihre Macht als Großnachfrager und beeinflusst die Produkt- und Dienstleistungsangebote.

• Aufbau einer lokalen Kreislaufwirtschaft für IKTProdukte mit effizienten Systemen zur Verlängerung der Nutzungsdauer, der Rücknahme und des hochwertigen Recyclings.

• Verbesserung der gesellschaftlichen Infrastruktur, vor allem in den Bereichen Verkehr, Logistik und Gesundheitsversorgung durch aktive Nutzung der IKTPotenziale.

• Verbesserte Bildungsangebote zur Stärkung der Medienkompetenz insbesondere für Frauen, Jugendliche, Senioren, Erwerbslose und Migranten, Ausbau des barrierefreien Internets auch außerhalb der Verwaltung (durch Partnerschaften, vgl. auch Handlungsfeld Bildung VII).

• Aktive Gestaltung neuer Arbeitswelten durch den Einsatz moderner Informationstechniken, die sich durch hohe Flexibilität, Mobilität und lebenslanges Lernen auszeichnen.

• Ausbau des E-Government und der E-Democracy mit hoher Transparenz und leichteren Zugängen zu Entscheidungsprozesse

• Kooperation mit Kommunen und Nichtregierungsorganisationen aus Ländern des Südens zur Überwindung der globalen digitalen Spaltung in „information rich“ und „information poor“.

VII. Bildung für die Zukunft – Bildung zukunftsorientiert gestalten

1. Problembeschreibung

Bildung ist Grundvoraussetzung für die Entwicklung des Einzelnen und der Gesellschaft. Bildung genießt jedoch oft nicht den Stellenwert, der ihr zukommen müsste. Vielfach wird der Abschluss einer Berufsausbildung als Schlusspunkt der Bildungslaufbahn betrachtet. Aufgrund ihrer schwierigen sozialen Lage finden Kinder in vielen Familien nur in ungenügendem Maße Anregungen und Hilfestellungen auf ihrem Bildungsweg. In vielen Haushalten wird es als akzeptabel angesehen, (Klein-) Kinder durch Fernsehen zu beschäftigen oder ruhig zu halten.

Obwohl die gesellschaftlichen Ansprüche an die Qualität von Bildung und Ausbildung ständig wachsen, stehen aufgrund knapper öffentlicher Kassen nicht genügend Mittel zur Verfügung, um notwendige zusätzliche Investitionen in ausreichendem Maße zu tätigen.

Unserem heutigen Bildungssystem ist es bis heute nicht gelungen, Chancengleichheit beim Zugang und beim Erwerb von Bildung zu gewährleisten. Besonders Kinder und Jugendliche nichtdeutscher Herkunft haben geringere Chancen: Ende der 90-er Jahre verließ jede/r vierte ausländische Jugendliche die Schule ohne Abschluss und nur jede/r zwölfte machte Abitur.

Verstärkt berücksichtigt werden muss auch noch der Zusammenhang zwischen Gesundheit und Bildung. Das Lernen wird durch eine gute körperliche Konstitution er

• Die Sprachkompetenz von Lernanfängern und von jungen Menschen insbesondere mit nicht deutschsprachigem Hintergrund wird verbessert. Der kindlichen Frühförderung wird ein größerer Stellenwert eingeräumt, alle Kinder erhalten die Möglichkeit, die Kita beitragsfrei zu besuchen.

• Reform der Ausbildung von und Erweiterung der Qualifikationsangebote für Erzieher und Lehrer sowie der Lehrenden an den Hochschulen werden realisiert.

leichtert, sportliche Aktivitäten fördern den Ausgleich und steigern die geistige Leistungsfähigkeit. Für ein gesundes Leben, zu dem auch eine ausgewogene Ernährung gehört, wird das entsprechende Wissen benötigt (Siehe auch Abschnitt Gesundheit I 3.2).

2. Leitbild

Bildung umfasst das lebenslange Lernen. Sie befähigt alle Berliner und Berlinerinnen unabhängig von ihrer sozialen, kulturellen oder ethnischen Herkunft, unabhängig von Alter und Geschlecht, unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit und unabhängig von einer Behinderung für die Teilhabe an der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung sowie die eigenverantwortliche Entwicklung der eigenen Persönlichkeit. Lebenslange Bildung ist Voraussetzung für den Erhalt einer befriedigenden und existenzsichernden Erwerbsarbeit. Der Erwerb von Sprachkompetenz ist eine Grundlage und Voraussetzung gesellschaftlicher Integration (siehe auch Abschnitt Erfolgreiche Migration I 3.3).

Dabei stellt die Bewahrung der in der Verfassung vereinbarten Werte einen unverzichtbaren Bestandteil jeder Bildungsstufe dar.

Bildung für eine nachhaltige Entwicklung ist eine Selbstverständlichkeit im lebenslangen Bildungsprozess. Die Lern- und Innovationsbereitschaft von Menschen und Institutionen wird in ihren Entscheidungen auf allen gesellschaftlichen Ebenen der Stadt im Sinne der Nachhaltigkeit sichtbar.

3. Teilbereiche

3.1 Neuer Stellenwert der Bildung

Staat und Gesellschaft müssen die Voraussetzungen schaffen für gute und ausreichende Bildungsangebote, zu denen alle Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen Zugang haben. Elterliches Engagement ist für die Persönlichkeitsentwicklung und den Bildungserfolg von Kindern von großer Bedeutung. Eltern brauchen daher Beratung und Hilfe, um ihre Kinder auf ihrem Bildungsweg zu unterstützen. Bei Erwachsenen besitzt neben Eigeninitiative die Unterstützung von Wirtschaft und privaten Organisationen als Nutznießer gebildeter und gut ausgebildeter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine herausragende Bedeutung.

Qualitätsziele Menschen aller Altersstufen werden in ihren individuellen Fähigkeiten gefördert. Ein gerechter Zugang zu allen Bildungsangeboten ist dauerhaft gesichert. Das lebenslange Lernen ist für die Menschen selbstverständlich.

Handlungsziel

• Berlin erreicht in internationalen Bildungsleistungsvergleichen überdurchschnittliche Ergebnisse.

• Alle Kinder verfügen bei ihrer Einschulung über Deutschkenntnisse, die die aktive Teilnahme am Unterricht und das Erreichen der Lernziele ermöglichen.

• Alle Schüler erreichen einen anerkannten Schulabschluss.

• Zwei Drittel der Schüler eines Jahrgangs erreichen eine Hochschulzugangsberechtigung.

• Lernbedingte Klassenwiederholungen sind nicht mehr notwendig.

Maßnahmen

• Alle Berliner Grundschulen werden zu Ganztagsschule in offener bzw. gebundener Form ausgebaut, zu denen alle Kinder beitragsfreien Zugang haben.

• Kitas und Schulen, insbesondere Grundschulen, werden ermuntert, kreative Konzepte zur Sprachentwicklung für die jeweilige Altersstufe zu erarbeiten; die erfolgreichsten Konzepte werden jährlich prämiert und der Öffentlichkeit vorgestellt.