Protokoll der Sitzung vom 13.12.2012

[Zurufe von der LINKEN – Martina Michels (LINKE): Wer hat sie denn verkauft?]

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Lassen Sie den Redner bitte trotz der Emotionalität einfach weiterreden!

Sie haben Spaß dabei.

[Martina Michels (LINKE): Sie sollten nicht so arrogant herumschwätzen!]

Bei allem Respekt: Diese Regierung schafft eine bessere Liegenschaftspolitik. Wir beenden die simple Verkaufslogik und setzen bei den Grundstücken auf Nachhaltigkeit für die Zukunft unserer Stadt.

Gestatten Sie eine Zwischenfrage von Frau Dr. Hiller?

Nein! – Wir werden – Sie brüllen doch die ganze Zeit nur rein, lassen Sie mich mal weitermachen –

[Christopher Lauer (PIRATEN): Jetzt schmollen Sie mal nicht so!]

mit einem Gesetz die neue Liegenschaftspolitik unterstützen. Das muss im Übrigen auch im Interesse der Opposition sein, denn damit steigt die Transparenz bei den Liegenschaften. Das Parlament erhält umfassende Mitwirkungsrechte.

[Uwe Doering (LINKE): Bei was?]

Meine Bitte an alle Fraktionen: Machen Sie mit! Beraten Sie das Gesetz sachlich! Lehnen Sie es nicht einfach ab, nur weil es von SPD und CDU kommt!

Auch bei den großen Investitionen in Berlin ist Berlin vorangekommen.

[Ramona Pop (GRÜNE): Flughafen!]

Wir haben ein Konzept für einen Industrie- und Wissenschaftspark in Tegel vorgelegt. Die Planung für Tempelhof wurde verbessert. Wir haben die Bädersanierung auf 50 Millionen Euro ausgeweitet. Wir haben beim ICC den Weg freigemacht für eine kreative und finanzierbare Lösung.

[Joachim Esser (GRÜNE): Welche denn!]

Es zeigt sich: Wir als Koalition haben uns nicht weggeduckt, und wir haben endlich die Richtung beim ICC gemeinsam vorgegeben.

[Beifall bei der SPD und der CDU – Uwe Doering (LINKE): Welche denn? – Weitere Zuruf von der LINKEN]

Und wir haben den letzten Schritt beim Personalabbau organisiert. Wir haben damit für viele Bezirke wieder Handlungsfreiheit geschaffen.

[Gelächter bei der Linksfraktion]

Für manche Bezirke ist das der letzte Schritt, der schwierig gewesen ist, aber elf der Bezirke haben jetzt gesagt: Wir gehen den Weg der Konsolidierung im Einvernehmen mit dem Senat.

[Zuruf von Uwe Doering (LINKE)]

Ich sage Ihnen deutlich, weil gerade die Linkspartei heute sehr eifrig ihre Beiträge hierzu abgibt: Sie hätten in den Bezirken, in Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg mal Ihre Hausaufgaben machen sollen, dann hätten wir heute den Konflikt nicht.

[Beifall bei der SPD und der CDU – Zurufe von der LINKEN]

Sie haben im Grunde genommen jahrelang getrickst und geschlafen, und das ist das Problem.

[Zuruf von Dr. Wolfgang Albers (LINKE)]

Machen Sie mal Ihre Hausaufgaben!

[Weitere Zurufe von der LINKEN]

In Artikel 28 unserer Verfassung von Berlin steht – ich zitiere –:

Jeder Mensch hat das Recht auf angemessenen Wohnraum. Das Land fördert die Schaffung und Erhaltung von angemessenem Wohnraum, insbesondere für Menschen mit geringem Einkommen, sowie die Bildung von Wohnungseigentum.

Das erste Jahr zeigt: Der Senat und das Parlament stellen sich dieser Aufgabe.

[Beifall bei der SPD – Vereinzelter Beifall bei der CDU]

Wir haben ein Mietenbündnis für die landeseigenen Wohnungen beschlossen, mit engen Grenzen bei der Mietsteigerung, mit einer Härtefallregelung und mit einer Begrenzung auf 30 Prozent des Einkommens. 2012 gab es Baugenehmigungen für über 7 000 neue Wohnungen. Die Anzahl der landeseigenen Wohnungen ist um 7 000 gewachsen.

[Dr. Wolfgang Albers (LINKE): Die gab es schon vor Ihnen!]

Das reicht noch nicht! Wir werden weiter um gute und vor allem machbare Lösungen ringen, aber klar ist: Dieser Senat hat im ersten Jahr die Wende in der Wohnungspolitik für Berlin eingeleitet.

[Beifall bei der SPD und der CDU]

Sie brüllen ja gar nicht mehr rein! –

[Zurufe]

Wir haben die Risikoabschirmung bei der BIH abgesenkt. Damit haben wir nicht nur einen Schlussstrich unter den Bankenskandal gezogen, sondern unser Weg war: sanieren statt privatisieren! Jetzt zeigt sich: Es war richtig, die Wohnungen der BIH in Landeshand zu halten.

Wir haben das Vergabegesetz reformiert:

[Jutta Matuschek (LINKE): Ach!]

Mindestlohn und gleicher Lohn für gleiche Arbeit – in Ost und West, für Frauen und Männer, und das mit weniger Bürokratie. Es ist richtig, dass wir als Land Berlin ein Vorbild für gute Arbeit sein müssen.

[Alexander Spies (PIRATEN): Wo denn? Das merken die Menschen leider nicht!]

Diese Koalition blockiert sich dabei nicht, sondern zeigt Handlungsfähigkeit.

[Beifall bei der SPD und der CDU]

Die Grünen haben gesagt – ich glaube, in irgendeiner Pressemitteilung –, dass wir – ich zitiere – „nicht regiert“ hätten.

[Jutta Matuschek (LINKE): Haben Sie auch nicht!]

Das ist absurd! Alle hier im Raum wissen: Auch ohne Flughafen und NSU-Affäre wäre Ihr Urteil über unsere Arbeit genauso ausgefallen.

Sie müssten bitte langsam zum Schluss kommen, Herr Kollege. – Danke!

Sie haben keine inhaltlichen Argumente. Sie haben keine personellen Alternativen. Unser Motto im letzten Jahr war – trotz Flughafen und NSU –: preußische Disziplin, weitermachen und hart arbeiten.

Herr Saleh! Das ist bitte Ihr letzter Satz!

Ich wünsche Ihnen alles Gute zu Weihnachten, mit weniger Arbeit und eine besinnliche Zeit zum Nachdenken! – Vielen Dank!