Protokoll der Sitzung vom 22.06.2017

Innerstädtische Flughäfen wie Tegel sind heute in Deutschland nicht mehr genehmigungsfähig. Warum? Weil sie mit hohen gesundheitlichen Risiken durch Lärm und Schadstoffe verbunden sind. Auch ein Katastrophenfall und Flugzeugabsturz ist nicht auszuschließen.

Mit Ende des Flugbetriebs werden über 300 000 Menschen vom Lärm entlastet. Das haben sämtliche Regierungen in den letzten 20 Jahren den Anwohnern/Anwohnerinnen immer wieder versprochen. Sie haben ein Recht darauf, dass die Politik Wort hält!

Sinnlose Milliardenausgaben verhindern

Das Flughafengebäude, Technik und Startbahnen müssten saniert werden. Die Kosten: mindestens eine Milliarde Euro.

Aufgrund gesetzlicher Regelungen müsste der Lärmschutz ausgeweitet werden. Die Kosten: mindestens 400 Millionen Euro, wahrscheinlich viel mehr. Trotzdem würden sehr viele Lärmgeplagte ungeschützt bleiben.

Der parallele Betrieb zweier Flughäfen ist unwirtschaftlich. Die Flughafengesellschaft müsste weiterhin für zwei Flughäfen doppelt bezahlen: für Fluglotsen, Sicherheitsanlagen, Feuerwehr, Zoll, Abfertigungspersonal und so weiter.

Der Flughafen Tegel wäre ein Verlustgeschäft. Am Ende müssten die Berliner/-innen wieder die Rechnung bezahlen – ob sie den Flughafen nutzen oder nicht.

Der BER ist nicht zu klein

Die Behauptung, dass die Kapazitäten am BER nach Fertigstellung zu gering seien, ist falsch. Der Flughafen London-Heathrow fertigt pro Jahr mit nur zwei Start- und Landebahnen etwa 70 Millionen Passagiere ab. Richtig ist, dass wir am Flughafen BER den rasant steigenden Passagierzahlen Rechnung tragen müssen. Deshalb wer

den die Kapazitäten in Schönefeld (alt) weiter genutzt und ein neuer Terminal am Flughafen BER errichtet. Die Planung für weitere Abfertigungskapazitäten ist bereits angelaufen, um auch für künftiges Wachstum gerüstet zu sein.

Ewigen Streit vor Gericht vermeiden

Wenn der BER eröffnet, wird Tegel geschlossen – nur unter dieser Voraussetzung ist der Neubau des Flughafens BER in Schönefeld genehmigt worden. Durch den Widerruf der Betriebsgenehmigung 2004 und die Aufhebung der Planfeststellung 2006 ist der Flugbetrieb in Tegel nur noch bis zur Inbetriebnahme des BER genehmigt. Ein Weiterbetrieb würde ein neues, jahrelanges Genehmigungsverfahren voraussetzen. Sowohl eine Offenhaltung von Tegel als auch die Genehmigung für den BER wäre dann juristisch angreifbar. Die Folge wäre jahrelanger Streit vor Gericht. Außerdem kann Berlin hier gar nicht allein entscheiden. Gemeinsam mit Brandenburg hat man sich vor vielen Jahren auf Schönefeld als den einzigen Flughafen in der Region verbindlich festgelegt. Die Brandenburger Regierung hat ausgeschlossen, dass sie der Offenhaltung von Tegel zustimmt. Damit ist ein Weiterbetrieb rechtlich unmöglich.

Tegel ohne Flugbetrieb – Zukunftschance für Berlin

Mit Ihrem Nein zum unbefristeten Fortbetrieb des Flughafens Tegel realisieren Sie die Zukunftschancen des Flughafenareals in Tegel:

Auf dem Flugfeld entsteht ein riesiger Park – fast so groß wie das Tempelhofer Feld – mit viel Grün und Platz zum Erholen, frei zugänglich für alle.

9 000 neue Wohnungen werden hier gebaut. Die Hälfte davon sind landeseigene Wohnungen, mit günstigen Mieten, bevorzugt für Menschen, die woanders keine Wohnung finden. Dazu kommen sechs Kitas, eine neue Grundschule und ein Jugendfreizeitzentrum.

Die Beuth Hochschule für Technik bekommt einen neuen Campus für Tausende Studierende, der Forschungs- und Wissenschaftsstandort wird gestärkt. Konkrete Pläne gibt es bereits, die Finanzierung ist gesichert.

20 000 neue Arbeitsplätze werden im Bereich der Zukunftstechnologie und durch die Ansiedlung kreativer Start-ups geschaffen.

Deshalb: Stimmen Sie mit Nein!