Protokoll der Sitzung vom 15.12.2005

(Heiterkeit – Vereinzelt Beifall – Abg. Fleischer CDU: Auch das gebietet die Achtung! – Abg. Dr. Caroli SPD: Das ist ein alter Trick! – Abg. Brigitte Lösch GRÜNE: Vielleicht nur den letzten Ab- schnitt!)

Das ist eigentlich richtig, Herr Fleischer. Wir setzen wirklich nur eine bundesrechtliche Regelung um, und wir können auch gar nicht anders. Das wird die Welt auch nicht groß verändern. Deshalb gebietet es schon fast die Rücksichtnahme auf die Zeit der Parlamentarier, keine lange Rede zu halten.

(Abg. Stickelberger SPD: Und wann holen Sie das Versäumte nach?)

Deswegen beschränke ich mich auf die Bitte, diesem Gesetzentwurf zuzustimmen.

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP)

Meine Damen und Herren, in der Zweiten Beratung liegen keine weiteren Wortmeldungen vor. Wir kommen daher zur A b s t i m m u n g.

(Stellv. Präsident Birzele)

Der Ständige Ausschuss empfiehlt Ihnen mit der Beschlussempfehlung Drucksache 13/4959, dem Gesetzentwurf der Landesregierung, Drucksache 13/4765, unverändert zuzustimmen.

Ich rufe auf

Artikel 1 und Artikel 2

Wer diesen Bestimmungen zustimmen möchte, den bitte ich um das Handzeichen. – Gegenprobe! – Enthaltungen? – Einstimmig so beschlossen.

Die Einleitung

lautet: „Der Landtag hat am 15. Dezember 2005 das folgende Gesetz beschlossen:“.

Die Überschrift

lautet: „Gesetz zur Änderung des Gesetzes zur Ausführung des Bundesdisziplinargesetzes“. – Sie stimmen der Überschrift zu.

Wir kommen zur

S c h l u s s a b s t i m m u n g

Wer dem Gesetz im Ganzen zustimmen möchte, den bitte ich, sich zu erheben. – Danke. Gegenprobe! – Enthaltungen? – Dem Gesetz wurde einstimmig zugestimmt.

Damit ist Tagesordnungspunkt 7 erledigt.

Ich rufe Punkt 8 der Tagesordnung auf:

a) Erste Beratung des Gesetzentwurfs der Fraktion der SPD – Gesetz zur Änderung des Schulgesetzes für Baden-Württemberg – Drucksache 13/4895

b) Antrag der Fraktion GRÜNE und Stellungnahme des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport – Rauchfreie Schulen – Drucksache 13/3926

c) Antrag der Fraktion der SPD und Stellungnahme des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport – Generelles Rauchverbot an Schulen in Baden-Württemberg – Drucksache 13/4093

(Abg. Fleischer CDU: Wo ist der Minister? – Un- ruhe)

Das Präsidium hat folgende Redezeiten festgelegt: für die Begründung zu a und c fünf Minuten, zu b fünf Minuten und für die Aussprache fünf Minuten je Fraktion.

Wem darf ich das Wort erteilen? – Das Wort erhält Frau Abg. Queitsch.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Wir beraten heute den Gesetzentwurf der SPDFraktion, wonach das Rauchen im Schulgebäude und auf dem Schulgelände untersagt werden soll. Dieses Verbot soll gleichermaßen für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, Schulpersonal und Gäste gelten.

Wir haben mit großem Interesse den CDU-Landesparteitag verfolgt und festgestellt, dass auch dort ein diesbezüglicher Antrag verabschiedet worden ist.

(Zuruf des Abg. Rückert CDU)

Leider mussten wir zugleich feststellen, dass dieser Antrag von der CDU-Landtagsfraktion und dem Ministerpräsidenten nicht sonderlich ernst genommen wird.

(Zuruf von der SPD: Ja sag einmal! – Abg. Stickel- berger SPD: Obwohl das ein „Renner“ ist! – Weite- re Zurufe)

Dann habe ich mir überlegt, ob der Antrag vielleicht von den Senioren ab 40 kommt, weil Herr Oettinger ja davon ausgeht, dass das Leistungsvermögen ab diesem Alter schon nachlässt.

(Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)

Dann habe ich aber mit Erstaunen festgestellt, dass der Antrag von der Jungen Union kam. Das finde ich schon sehr erstaunlich.

(Abg. Seimetz CDU: Jung sein schützt vor Torheit nicht!)

Alter aber auch nicht.

(Heiterkeit – Beifall bei Abgeordneten der SPD)

Wenn ich mir dann noch den Antrag anschaue, den die Fraktion der CDU und die Fraktion der FDP/DVP heute eingebracht haben, dann habe ich schon das Gefühl, dass auf dem Parteitag der CDU ein Löwe gestartet ist,

(Abg. Dr. Scheffold CDU: Der als Tiger landete!)

der von der Landtagsfraktion der CDU mittlerweile zum Bettvorleger umfunktioniert worden ist.

(Abg. Seimetz CDU: Die Klugheit liegt bei der Fraktion!)

Nur so kann man es betrachten.

(Beifall bei der SPD)

Dann hätte ich eigentlich ganz gerne noch ein Wort an Herrn Kultusminister Rau gerichtet, der sich auf dem Parteitag, wie man nachlesen konnte, in die Schmollecke zurückgezogen hat

(Abg. Brigitte Lösch GRÜNE: Wer?)

und meinte, er sei für das alles nicht mehr zuständig.

(Abg. Ursula Haußmann SPD: Er ist wohl immer noch in der Schmollecke; er ist gar nicht hier! – Abg. Zimmermann CDU: Wären Sie als Gast ge- kommen, dann wüssten Sie, wie es war!)

Es reicht eigentlich schon, wenn man die Zeitung liest. Man muss nicht unbedingt dabei sein und sich so etwas antun.

Ich hätte Herrn Rau ganz gerne eines mit auf den Weg gegeben: Es geht nicht um die Frage „Rauchverbot oder Prävention?“, sondern es geht darum, das eine zu tun und das andere nicht zu lassen. Das ist genau die Intention unseres Antrags.

(Beifall bei der SPD – Zuruf von der CDU: Wenig glaubwürdig!)

Warum brauchen wir eine rauchfreie Schule? Wir lesen in der Presse täglich Mitteilungen, wie stark bei den Jugendlichen der Tabakkonsum mittlerweile angestiegen ist. Wir wissen, dass das Einstiegsalter bei 11,6 Jahren liegt – eine erschreckende Zahl, wie ich finde.