der dieses System wesentlich zu gestalten hat, ziemlich kurios, um es einmal ganz vorsichtig zu sagen.
(Abg. Carla Bregenzer SPD: Sie sind doch für Ba- den-Württemberg zuständig und nicht für Nord- rhein-Westfalen! Setzen Sie sich doch mit Ihrer Position auseinander!)
Vielen Lehrern fehlt die Distanz zum eigenen Handeln. Solange „Bunkermentalität“ vorherrscht, wehren sie sich vehement gegen alle Ansätze, die Klassentüren für Kollegen zu öffnen. Daneben existiert unter Lehrern
und Schule eine seltsame Abneigung, als Vorbild zu gelten. Schulen sind resistent gegenüber verordneten Veränderungen.
kein Vorbild sein wollen, keine Distanz zum eigenen Handeln. Das ist das Sammelsurium, mit dem die Kollegin zugegebenermaßen viele trifft, die, weil sie Lehrer eben nicht mögen, der Ansicht sind, dass das denen irgendwie gut tue, wenn sie jetzt einmal in den Senkel gestellt werden.
(Beifall bei Abgeordneten der CDU – Abg. Zeller SPD: Das ist doch Quatsch, was Sie hier erzählen! Ein absoluter Quatsch! – Abg. Carla Bregenzer SPD: Eine Frechheit gegenüber Ihrer Kollegin!)
Deshalb sage ich – das ist die Aussage meines Satzes gewesen –: Jeder hat einen Anteil. Niemand kann sich davon ausnehmen.
Sie werden von mir kein einziges Interview aus den letzten zehn Tagen und nicht eine einzige öffentliche Äußerung vorlegen können, aus der ersichtlich wird,
dass ich der Meinung bin: Die Bildungspolitik kann sich heraushalten und alles auf andere schieben. Ich habe auch nirgends gesagt, dass sich in diesem Land gar nichts ändern werde.
Der Vorwurf an mich vonseiten der Opposition ist in der Regel, dass dauernd etwas geschieht – Sie nennen das „Baustelle“ –,
dass dauernd etwas in Bewegung ist, dass ständig reformiert wird. Jetzt wissen wir: Je früher jemand mit den Reformen beginnt, umso besser wird es für die weiteren Vergleichsuntersuchungen sein und für die nächste Generation.
(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der FDP/ DVP – Abg. Renate Rastätter GRÜNE meldet sich zu einer Zwischenfrage.)
Ich rede auch gleich über Ganztagsschulen, jetzt bin ich bei der Gesamtschule, bei integrierten Systemen.
Natürlich ist hier von Gesamtschulen die Rede gewesen. Jetzt regen Sie sich doch nicht so auf. Darüber darf man doch reden. Reden ist erlaubt. Sie können es auch im Protokoll nachlesen, wenn Sie es mir nicht glauben.
Die Ergebnisse der PISA-Studie für die Gesamtschulen in Deutschland liegen, was die Mittelwerte angeht, leicht über dem Hauptschulniveau und unterhalb des Realschulniveaus. Von daher wird man schon die Frage stellen dürfen, ob die Ziele, die mit der Einrichtung der Gesamtschule in den Siebzigerjahren verfolgt wurden, in irgendeinem Punkt erreicht wurden: im Hinblick auf die Entkoppelung von sozialer Herkunft und schulischer Leistung, im Hinblick auf eine Binnendifferenzierung. Es war doch immer der Clou zu sagen: „Wir schaffen organisatorisch eine Einheit, und dann setzen wir ein System der Binnendifferenzierung durch, durch das die verschiedenen Leistungsstufen auch zum Tragen kommen.“ Das ist glatt misslungen, und dies muss man jetzt auch einmal feststellen dürfen.
Vom Institut der deutschen Wirtschaft gibt es nahezu wöchentlich ein Informationsblatt mit Tabellen. Vor einigen Wochen gab es eine Tabelle über den Stand des Ausbaus von Ganztagsschulen in den Ländern. Danach steht BadenWürttemberg unter den 16 Ländern auf Position vier, glau