Protokoll der Sitzung vom 26.03.2003

(Beifall bei der FDP/DVP und des Ministers Dr. Christoph Palmer – Abg. Schmid SPD: Aber Sie machen es nicht! Sie reden nur darüber, aber Sie machen nichts! Es steht drin, so wie bisher läuft es weiter!)

Deshalb steht bei uns klar drin:

Der Verband Region Stuttgart bleibt erhalten.

(Lebhafte Zurufe von der SPD, u. a.: Tolle Leis- tung! Das ist ja der Hammer! – Unruhe)

Moment! Es ist schon selten, dass Sie nicht einmal zwei Sätze – –

(Minister Dr. Christoph Palmer: So ist es!)

Ihre Position ist so schwach, dass Sie sich nicht einmal einfach zwei Sätze anhören können.

(Beifall bei der FDP/DVP und der CDU – Zurufe von der SPD, u. a.: Lesen Sie doch weiter!)

Es steht drin, eine Aufgabenüberprüfung werde entsprechend der Koalitionsvereinbarung weiterhin stattfinden.

(Abg. Schmid SPD: Das sagen Sie zum nächsten Jahr! – Abg. Schmiedel SPD: Wann denn?)

Wir haben doch auch eine Vorgabe gemacht: Innerhalb dieser Legislaturperiode wird geprüft.

(Abg. Schmid SPD: Wann? Nächstes Jahr? – Abg. Brigitte Lösch GRÜNE: Das Datum!)

Ich stelle einmal fest: Ich bin dort selbst Mitglied, und es sind auch noch einige andere Abgeordnete dabei.

Erstens: Der Verband Region Stuttgart hat seine Aufgabe gut gemacht.

Zweitens: Er soll sie auch weiterhin gut machen können.

Drittens: Dazu muss geprüft werden, wie übrigens immer geprüft werden muss. Jede Verwaltungsreform ist ein Prozess, keine Momentaufnahme.

(Beifall bei der FDP/DVP und der CDU)

Jeder, der eine Verwaltungsreform macht, weiß das. Das heißt: Es muss natürlich überprüft werden, ob die Aufgabenzuschnitte noch richtig sind oder nicht. Das werden wir im Interesse der Fortführung dieser guten Arbeit auch tun.

Was wir nicht tun, steht im zweiten Absatz: Wir machen die Region Stuttgart nicht zum Maß aller Dinge für regionale Entwicklungen in diesem Land. Auch das ist völlig – –

(Abg. Bebber SPD: Falsch!)

Das ist nicht falsch. Eine grenzüberschreitende regionale Zusammenarbeit im Dreiländereck, die auch Nationen einbindet – Schweiz, Frankreich –, oder im Rhein-Neckar-Gebiet ist doch in der Struktur, in dem Aufgabenbereich und in der Vorgehensweise völlig anders als in einer Metropolregion wie Stuttgart.

(Abg. Bebber SPD: Wer sagt denn etwas anderes?)

Im Übrigen, muss ich sagen, stört es mich sehr viel weniger, wenn Sie nicht zustimmen. Mich hätte viel mehr gestört, wenn die kommunalen Landesverbände – –

(Abg. Drexler SPD: Wenn der Landkreistag nicht zustimmt!)

Nicht allein der Landkreistag, sondern auch der Städtetag und der Gemeindetag. Die haben sehr unterschiedliche Vorstellungen und werden auch zu einzelnen Punkten weiter unterschiedliche Vorstellungen haben, aber der großen Linie stimmen sie mit Erleichterung zu und sagen: Endlich wird es angegangen. Das ist das, was alle drei kommunalen Landesverbände sagen.

Lassen Sie mich abschließend einfach, um noch etwas Fleisch an die Knochen zu geben und damit Sie nicht alles nur mit irgendwelcher Häme runtermachen, Folgendes sagen.

(Abg. Alfred Haas CDU: Das muss er halt! Dem Drexler fällt nichts Besseres ein!)

Mir ist das übrigens egal – wichtig ist, dass wir das Richtige tun –, ob wir dafür von Ihnen Beifall kriegen oder nicht. Das ist relativ egal.

(Abg. Drexler SPD: Kein Argument!)

Ich möchte an dieser Stelle sagen: Die Größenordnung der Einsparung mit 20 % ist keine einsame Erfindung des Ministerpräsidenten, sondern da liegt er weitestgehend richtig. Die Landkreise sagen, als die Gesundheitsämter eingegliedert wurden, hat das mit den 20 % in etwa hingehauen. Auch das Gutachten im Auftrag des Bundes der Steuerzahler kommt zu nämlichen 20 %.

(Abg. Drexler SPD: Aber die Landkreise nicht!)

Übrigens: Ähnliches gilt auch für die Größenordnung der Reduktion: Das Hesse-Gutachten kommt zu einer Reduktion von 600 bestehenden Einrichtungen auf 240 Einrichtungen. Hier ist eine Reduktion von 450 auf 150 Einrichtungen vorgesehen. Woher rührt dieser Unterschied zwischen 450 und 600 Einrichtungen? Das ist ganz einfach deshalb so – und da haben wir noch eine Fülle zu tun –, weil wir jetzt nur von Behörden gesprochen haben, aber nicht von den unzähligen unselbstständigen Anstalten, Serviceeinrichtungen und Bildungseinrichtungen, bei denen man sehr wohl überlegen kann, ob nicht eine länderübergreifende gemeinsame Erledigung ihrer Aufgaben stattfinden kann. Diese

Einrichtungen sind hier gar nicht aufgeführt. Das ist noch ein weiterer Aufgabenbereich. Wir sollten nicht so tun, als sei mit der Umsetzung des Reformvorschlags alles erledigt. Der schwierigste Teil ist aber über diesen Vorschlag der Fraktionen – Ursprung war der Herr Ministerpräsident – angegangen worden.

(Abg. Bebber SPD: Nicht gelöst!)

Doch. Das ist der entscheidende Punkt.

(Abg. Bebber SPD: Eine Zentralverwaltung nach altem französischem Muster ist das!)

Sie werden bei jedem einzelnen Punkt, auch dort, wo wir Sonderbehörden eingliedern, immer noch fragen müssen, in welcher Form die Eingliederung geschehen solle. Das Thema Landesbetrieb ist doch deshalb nicht vom Tisch.

(Abg. Kleinmann FDP/DVP: Sehr richtig!)

Sie können sehr wohl alternativ prüfen, ob man aus einer Forstverwaltung nicht einen Landesbetrieb macht. Dabei bleiben wir.

(Abg. Kleinmann FDP/DVP: Sehr richtig!)

Das sind Dinge, die zumindest in die Prüfung eingehen werden. Richtig ist aber, dass man einmal das Gesamtthema anspricht.

Ein weiterer Punkt: Für uns war das Thema Privatisierung immer wichtig. Es bleibt auch wichtig.

(Abg. Bebber SPD: Er hofft auf eine Präfektenstel- le!)

Ich sehe hier, dass wir bei den sonstigen Maßnahmen die Privatisierung der Eichverwaltung haben. Ich habe als Erstes bemerkt und mir ist aufgefallen: In diesen Vorschlägen fehlt die Staatliche Hochbauverwaltung.

(Zuruf des Abg. Drexler SPD)

Die Staatliche Hochbauverwaltung ist ein nicht unerheblicher Zweig.

(Abg. Schmid SPD: Wird sie zu einem Landesbe- trieb?)

Nein, aber es kann überlegt werden, ob nicht, wie es Unternehmen auch machen, Teile der Hochbauverwaltung in den Bereichen Gebäudemanagement und Serviceleistungen schlicht und einfach extern erledigt werden können. Das gehört mit zu der Prüfung.

(Beifall bei der FDP/DVP)

Ich könnte an dieser Stelle noch weitermachen. Ich will das deshalb nicht tun, weil Sie ja sowieso nicht zu überzeugen sind. Sie sind ja eingefahren.

(Abg. Bebber SPD: Sie können viel reden und ent- scheiden nichts!)