Weil er faktisch ein Beitrag zum Abschied und zur Erinnerung an den entsprechenden antragstellenden Abgeordneten sein könnte.
in Boxberg soll einen Schwerpunkt erhalten. Die Konzentration von Forschung und Lehre, wie sie Herr Teßmer möglicherweise anstrebt, ist dort aber nicht vorgesehen.
Die Nachteile für andere Landesteile sind zu groß: Belastungen durch eine lange Anreise, Internatskosten werden unnötig erzeugt.
Doch. Wenn Sie in Boxberg die Meisterausbildung konzentrieren wollen, müssen Sie praktisch ein Internat zur Verfügung stellen.
(Abg. Fischer SPD: Herr Kollege, Sie interpretie- ren etwas hinein, was er gar nicht gesagt hat! – Abg. Teßmer SPD: Ich habe über Boxberg gar nichts gesagt!)
Im Antrag steht etwas über Boxberg, und ich kenne Sie aus Gesprächen viel zu gut. Sie haben aus Ihrem Herzen keine Mördergrube gemacht,
Meine Damen und Herren, innerhalb der Landwirtschaft haben wir natürlich regionale Schwerpunkte wie die Schweinezucht in Boxberg, wie Ackerbaubetriebe, Sonderkulturen oder Milchwirtschaft und kleinere Strukturen, auf die in der Ausbildung speziell eingegangen werden muss. Deshalb ist es für die FDP/DVP wichtig, dass die Ausbildung so qualifiziert und so flächendeckend wie möglich durchgeführt wird. Das sehen die betroffenen Landwirte, wenn Sie mit ihnen reden, auch so, weil sie ihre Jungen, die in der Meisterschule sind, trotzdem in der Nähe haben möchten.
Ich möchte kurz noch auf den Beschlussteil Ihres Antrags eingehen. Sie fordern, „eine Ausbildungskonzeption vorzulegen, die den heutigen Anforderungen an einen Landwirt als selbstständigen Unternehmer entspricht“. Dazu muss ich sagen: Das haben wir doch! Lesen Sie doch einmal die Ausbildungsverordnungen; dann kennen Sie sich mit der Ausbildung und den Meisterprüfungskursen auch aus. Wissen Sie, ich bin selber Weinbaumeister und habe in dem Bereich auch eine Meisterprüfung abgelegt – nach einer praxisnahen Ausbildung.
Herr Kollege, bei allen Gemeinsamkeiten muss ich Sie doch fragen: Ist Ihnen nicht aufgefallen, dass ein Großteil der früheren, bis zur Verwaltungsreform bestehenden Landwirtschaftsklassen schlichtweg nicht mehr bedient wird, zum Teil schon seit zwei bis drei Jahren? Vorbereitungskurse zur Meisterprüfung gibt es wegen fehlender Nachfrage nicht mehr. Da fragen wir natürlich: Wo sind die hingegangen? So vorbildlich wie im Weinbau – da gibt es Freiburg und Weinsberg – läuft es halt nicht überall.
Unsere Überlegung geht dahin: Wenn wir nicht gezielt aufpassen, dass man das in Baden-Württemberg macht, findet es in einem anderen Gebiet, nämlich zum Beispiel in Triesdorf, statt. Das können wir nicht wollen.
Wir haben dieselben Ziele. Aber stimmen Sie mir zu, dass die Zahl der reinen Landwirtschaftsklassen in unserem Bereich überall so deutlich zurückgegangen ist, dass es sie zum Teil gar nicht mehr gibt?
Ich gebe Ihnen Recht, dass es die zum Teil nicht mehr gibt. Aber das kommt natürlich auch daher, dass die Zahl der Landwirte sinkt.
Trotzdem ist klar, dass man zur Durchführung der Meisterausbildung Schwerpunkte im Land verteilen kann.
Deswegen brauchen wir auch Abschnitt II Ziffer 2 Ihres Antrags nicht, weil die Bestimmungen, wie die Meisterausbildung durchgeführt wird, in Baden-Württemberg passen.
Lassen Sie mich kurz noch zu Ziffer 3 des Abschnitts II sagen, dass die Fraktion der FDP/DVP Ihnen leider nicht zustimmen kann, wenn Sie fordern, „die Ausbildungsstätten zur landwirtschaftlichen Aus- und Weiterbildung und zur Meisterausbildung bis hin zur Einrichtung einer Diplom
(Beifall bei Abgeordneten der FDP/DVP und der CDU – Abg. Seimetz CDU: Sehr gut! – Abg. Teß- mer SPD: Also müssen Sie ein Konzept vorlegen!)
Der Antrag der SPD-Fraktion stößt in eine wichtige Richtung. Es geht um die Frage, Kollege Drautz, wie wir künftig Landwirte ausbilden können. Aufgrund des Strukturwandels werden ganz andere Anforderungen gestellt. Was bedeutet die Liberalisierung des Marktes für die Landwirte? Das ist die eine Seite. Wir werden aufgrund des Strukturwandels unter Umständen noch eine zunehmende Zahl von Nebenerwerbslandwirten bekommen. Das heißt, wir müssen uns, wie es in anderen Ländern zum Teil schon gemacht wird, überlegen, ob eine doppelte Ausbildung stattfinden kann, dass man beispielsweise eine landwirtschaftliche und eine handwerkliche Ausbildung gleichzeitig bekommt. All diese Dinge müssen noch diskutiert werden, Kollege Drautz. Das sind die Anforderungen, die sich zukünftig stellen.
Es mag schon sein, dass vieles von dem, was Sie im Weinbau gelernt haben, dem entspricht, was heute Stand der Technik oder der Diskussion ist, aber die Diskussion wird weitergehen.
Ein ganz wichtiges Segment – das möchte ich noch erwähnen – wird natürlich – das ist hier im Antrag auch erwähnt – das Thema Direktvermarktung sein. Die Landwirte müssen sich immer mehr umstellen. Sie sind nicht mehr nur Produzenten, die ihr Produkt irgendwo abliefern, sondern sie müssen sich überlegen, wie sie ihr Produkt zum großen Teil auch selbst vermarkten können. Da geht beispielsweise Österreich mit einem guten Modell voran. Man lernt dort die Direktvermarktung bis hin zum eigenen Schlachten. Wir denken, dass das der richtige Weg ist, weil somit die Landwirte lernen, wie sie ihre Produkte auch entsprechend vermarkten können.
Ein weiterer Punkt, der uns sehr wichtig ist, ist natürlich die Frage einer weiteren Ökologisierung der Landwirtschaft. Da muss auch die Ausbildung entsprechend mitgehen. Es ist klar, dass wir aufgrund unserer Strukturen in BadenWürttemberg den Weg gehen müssen, umweltfreundlich und artgerecht erzeugte Produkte auf den Markt zu bringen. Auch das erfordert eine entsprechende Ausbildung. Wir warten, obwohl er schon im Jahr 2001 oder 2002 von der Landesregierung angekündigt war, immer noch darauf, dass es einen Lehrstuhl für ökologischen Landbau an der Universität Hohenheim geben wird. Wir haben zwar eine Koor
dinatorenstelle, aber diese ersetzt keinen Lehrstuhl. Ich finde, die Zeit ist überfällig und überreif, diesen Lehrstuhl einzurichten. Herr Minister, ich erinnere nur an das Papier, das es 2001 nach der BSE-Krise im Ministerium gab, wo man allgemein davon geredet hat, dass man jetzt mit der Entwicklung Schritt halten muss, die auf Bundesebene vollzogen wird. Da ging es auch um die Frage, einen Lehrstuhl für ökologischen Landbau in Hohenheim einzurichten. Ich möchte Sie ermuntern – das wäre eine gute Tat zu Beginn Ihrer Amtszeit –, sich in dieser Frage mit Ihrem Kollegen vom Wissenschaftsministerium und mit der Universität Hohenheim darüber zu unterhalten, wie man das bewerkstelligen könnte.