Protokoll der Sitzung vom 29.06.2005

Ich war noch gar nicht so weit.

Sie haben aber vorhin angedeutet, dass das jetzt neu drin ist. Schauen Sie einmal, von wann unser Antrag ist: vom Januar 2004. Also haben Sie einen Großteil von dem, was wir für dringend erforderlich gehalten haben, inzwischen umgesetzt. Das ehrt Sie. Vielleicht haben Sie auch einmal von uns gelernt.

(Beifall bei der SPD – Abg. Carla Bregenzer SPD: Sehr gut! Großes Lob!)

Die Vorarbeiten dazu sind zwar schon etwas älter. Aber wenn Sie es so interpretieren wollen, will ich es Ihnen nicht verwehren.

(Abg. Teßmer SPD: Das war 2004 nicht der Fall!)

Ich wollte jetzt noch kurz auf die Neuerungen im Bereich der Bildungspläne eingehen.

Erstens: Aus den Bausteinen der Stundentafeln wurden regionsspezifische Angebote, zum Beispiel zu Sonderkulturen im Rheintal, zur Grünlandwirtschaft oder Milchwirtschaft im Allgäu, mit hineingenommen.

Das Zweite waren Spezialangebote,

(Zuruf des Abg. Teßmer SPD)

zum Beispiel – ich nenne nur einmal ein Beispiel – die Pensionspferdehaltung. Diese werden unter Einbeziehung der Landesanstalten in Wissens- und Kompetenzzentren standortübergreifend angeboten. Übrigens ziehen wir auch die Landesanstalten mit heran.

(Abg. Teßmer SPD: Jetzt!)

Entschuldigung, Herr Kollege Teßmer, Sie beraten es jetzt, heute, im Juni; wir machen das alles seit Herbst letzten Jahres.

(Abg. Teßmer SPD: Aber nach unseren Forderun- gen!)

Der dritte Bereich ist der ökologische Landbau. Kollegin Lösch, vielleicht könnten Sie das dem Kollegen Walter noch mitteilen.

(Abg. Brigitte Lösch GRÜNE: Gern!)

Der ökologische Landbau ist mittlerweile Pflicht für alle Fachschüler und kann als Wahlfach auch weiter vertieft werden.

Zum Schluss: Das moderne Informationsmanagement mit neuen Medien ist ein zentraler Schwerpunkt des Unterrichts.

Klar ist natürlich, dass das nach Absolvierung der Ausbildung noch nicht zu Ende ist. Es geht vielmehr auch darum, das Weiterbildungsangebot zu intensivieren. Ich nenne nur zwei Stichworte. Auch da setzen wir nicht allein auf den Staat, sondern auch auf die Kooperation mit privaten Partnern: Bauernschulen, beruflichen und konfessionellen Landjugendverbänden, dem Verband der landwirtschaftlichen Fachschulabsolventen und auch den Landfrauenverbänden. Darüber hinaus bieten auch die landwirtschaftlichen Fachschulen entsprechende Ergänzungsangebote an.

Für mich interessant – und das funktioniert Gott sei Dank auch nach der Verwaltungsreform – ist, dass die hohe Qualität der Ausbildung an den Fachschulen auch aus der Kooperation zwischen Bildungsstandorten untereinander funktioniert. Ich will als Beispiel nur den Bereich der Akademie Kupferzell nennen. Die Einrichtung wird von zwei Landkreisen getragen und mit Lehrern aus sechs Landkreisen und zwei Anstalten bisher unproblematisch versorgt. Im Hochschulbereich ist die Landwirtschaft mit der Fachhochschule Nürtingen und der Universität Hohenheim auch sehr gut versorgt. Hohenheim nimmt unter den Agrarfakultäten in Deutschland, aber auch international derzeit einen Spitzenplatz ein.

(Minister Hauk)

Damit, Herr Kollege Teßmer, sind wir für den Bologna-, Brügge- und Kopenhagen-Prozess zur europaweiten Vereinheitlichung der beruflichen Bildung durch entsprechende Zuschnitte der Lehrpläne mittlerweile auch vorbereitet.

Vielen Dank.

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP)

Meine Damen und Herren, das Wort erteile ich Herrn Abg. Teßmer.

(Unruhe bei der CDU – Abg. Seimetz CDU: Oje, oje!)

Keine Angst, ich mache nicht von der gesamten Redezeit, die ich noch habe, Gebrauch.

Ich wollte nur ganz deutlich machen: Wer eben dem Minister zugehört hat, der muss doch feststellen – das ist doch nichts Falsches –, dass das, was im Januar 2004 von uns hier dringend angemahnt worden ist, nämlich eine Neuordnung der Bildungspläne, ein Dreivierteljahr später erfolgt ist und jetzt langsam Früchte trägt. Ist es denn schlimm, wenn wir in diesem hohen Haus feststellen, dass etwas, was die Opposition gut fand, inzwischen Allgemeingut geworden und eingeführt ist? Warum darf man dies nicht einmal im Plenum feststellen? Und wem tut das weh?

(Beifall bei der SPD)

Insofern sage ich Ihnen: Ich freue mich, dass ein Großteil dessen, was wir für dringend erforderlich gehalten haben, jetzt umgesetzt ist. Es liegt daran, dass die Anträge so alt sind, wenn manchmal nachtarockt wird.

Ich sage Ihnen aber noch einmal ganz deutlich: Wir lagen vor zwei Jahren richtig, wie wir auch jetzt noch oft richtig liegen. Das steht fest, und das sollten Sie als konstruktiven Beitrag anerkennen.

(Beifall bei der SPD – Zuruf der Abg. Friedlinde Gurr-Hirsch CDU)

Meine Damen und Herren, es liegen keine weiteren Wortmeldungen vor.

Wir kommen zur geschäftsordnungsmäßigen Behandlung des Antrags Drucksache 13/2796.

Abschnitt I dieses Antrags ist durch die Aussprache erledigt.

Wie wünschen Sie mit Abschnitt II zu verfahren? Wollen Sie Abstimmung? – Herr Abg. Teßmer.

Abschnitt II Ziffer 3 des Antrags ist erledigt, bei Abschnitt II Ziffern 1 und 2 bitte ich um Abstimmung.

Danke schön.

Dann stelle ich die Ziffern 1 und 2 des Abschnitts II des Antrags Drucksache 13/2796 – ich kann über die beiden Ziffern wohl gemeinsam abstimmen lassen – zur Abstimmung. Wer den beiden Ziffern zustimmen möchte, den bitte ich um das Handzeichen. – Gegenprobe! – Enthaltungen? – Diese beiden Ziffern sind mehrheitlich abgelehnt.

(Abg. Teßmer SPD zur CDU: Jetzt habt ihr eure ei- gene Konzeption abgelehnt!)

Abschnitt II Ziffer 3 ist erledigt.

Meine Damen und Herren, damit ist Punkt 10 der Tagesordnung erledigt.

Wir sind am Ende der heutigen Tagesordnung angelangt.

Die nächste Sitzung findet morgen, Donnerstag, 30. Juni 2005, um 9:30 Uhr statt.

Ich danke Ihnen, wünsche Ihnen einen schönen Abend und schließe die Sitzung.

Schluss: 17:56 Uhr