Protokoll der Sitzung vom 11.03.2015

Wir kommen jetzt in der Zweiten Beratung zur A b s t i m m u n g über den Gesetzentwurf Drucksache 15/6236. Ab stimmungsgrundlage ist die Beschlussempfehlung des Aus schusses für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Drucksa che 15/6380. Der Ausschuss empfiehlt Ihnen unter Abschnitt I der Beschlussempfehlung, dem Gesetzentwurf zuzustimmen.

Sind Sie damit einverstanden, dass ich die sechs Teile des Ge setzentwurfs mit insgesamt 27 Paragrafen gemeinsam zur Ab stimmung stelle? – Das ist der Fall.

§ 1 bis § 27

Wer den Teilen 1 bis 6 des Gesetzentwurfs mit den §§ 1 bis 27 zustimmt, den bitte ich um das Handzeichen. – Wer ist da gegen? – Wer enthält sich? – Damit hat die Mehrheit des Ho hen Hauses zugestimmt.

Die Einleitung

lautet: „Der Landtag hat am 11. März 2015 das folgende Ge setz beschlossen:“.

Die Überschrift

lautet: „Gesetz zur Nutzung erneuerbarer Wärmeenergie in Baden-Württemberg (Erneuerbare-Wärme-Gesetz – EWär meG)“. – Sie stimmen der Überschrift zu.

Wir kommen zur

S c h l u s s a b s t i m m u n g

(Abg. Volker Schebesta CDU: Für die Schlussabstim mung beantragen wir namentliche Abstimmung! – Beifall des Abg. Nikolaos Sakellariou SPD)

Namentliche Abstimmung bei der Schlussabstimmung.

(Abg. Claus Schmiedel SPD: Wird das überhaupt mehrheitlich getragen? – Gegenruf des Abg. Klaus Herrmann CDU: Wenn Sie fragen, Herr Schmiedel! – Weitere Zurufe von der CDU)

Gibt es die notwendige Unterstützung? – Gut.

(Abg. Klaus Herrmann CDU: Einstimmig getragen! – Weitere Zurufe)

Wer dem Gesetzentwurf Drucksache 15/6236 zustimmen will, den bitte ich, mit Ja zu antworten. Wer den Gesetzentwurf ab lehnt, möge mit Nein antworten. Wer sich der Stimme enthält, der antworte mit „Enthaltung“.

Ich bitte den Schriftführer, den Kollegen Epple,

(Beifall bei Abgeordneten aller Fraktionen)

den Namensaufruf vorzunehmen. Der Namensaufruf beginnt mit dem Buchstaben T.

(Abg. Thomas Blenke CDU zu Abg. Konrad Epple CDU: Gib alles! – Unruhe)

Ich bitte um Ruhe während der Abstimmung. – Bitte.

(Namensaufruf)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, gibt es Abgeordnete im Saal, die noch nicht abgestimmt haben? – Das ist nicht der Fall. Da mit ist die namentliche Abstimmung beendet. Ich bitte die Schriftführer, das Abstimmungsergebnis festzustellen.

(Auszählen der Stimmen)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Schlussabstimmung hat folgendes Ergebnis:

An der Abstimmung haben sich 132 Abgeordnete beteiligt.

Mit Ja haben 68 Abgeordnete gestimmt, mit Nein haben 64 Abgeordnete gestimmt.

Damit ist das Gesetz in der Schlussabstimmung angenommen.

(Beifall bei den Grünen und der SPD)

Mit J a haben gestimmt:

GRÜNE: Muhterem Aras, Theresia Bauer, Beate Böhlen, Sandra Boser, Jürgen Filius, Josef Frey, Jörg Fritz, Petra Häffner, Martin Hahn, Man fred Kern, Winfried Kretschmann, Daniel Andreas Lede Abal, Siegfried Lehmann, Andrea Lindlohr, Brigitte Lösch, Manfred Lucha, Thomas Marwein, Bärbl Mielich, Dr. Bernd Murschel, Reinhold Pix, Thomas Po reski, Wolfgang Raufelder, Daniel Renkonen, Dr. Markus Rösler, Alex ander Salomon, Dr. Kai Schmidt-Eisenlohr, Charlotte SchneidewindHartnagel, Alexander Schoch, Andreas Schwarz, Hans-Ulrich Sckerl, Edith Sitzmann, Dr. Gisela Splett, Nikolaus Tschenk, Franz Untersteller, Jürgen Walter.

SPD: Katrin Altpeter, Christoph Bayer, Sascha Binder, Hans Heribert Blättgen, Wolfgang Drexler, Dr. Stefan Fulst-Blei, Thomas Funk, Rein hold Gall, Gernot Gruber, Rosa Grünstein, Hidir Gürakar, Hans-Martin Haller, Rita Haller-Haid, Helen Heberer, Walter Heiler, Rainer Hinderer, Peter Hofelich, Klaus Käppeler, Gerhard Kleinböck, Klaus Maier, Ge org Nelius, Thomas Reusch-Frey, Martin Rivoir, Gabi Rolland, Nikolaos Sakellariou, Dr. Nils Schmid, Claus Schmiedel, Rainer Stickelber ger, Johannes Stober, Andreas Stoch, Hans-Peter Storz, Florian Wahl, Sabine Wölfle.

Mit N e i n haben gestimmt:

CDU: Norbert Beck, Thomas Blenke, Elke Brunnemer, Klaus Burger, Andreas Deuschle, Dr. Marianne Engeser, Konrad Epple, Arnulf Frei herr von Eyb, Friedlinde Gurr-Hirsch, Peter Hauk, Klaus Herrmann, Die ter Hillebrand, Bernd Hitzler, Manfred Hollenbach, Karl-Wolfgang Jä gel, Karl Klein, Wilfried Klenk, Rudolf Köberle, Joachim Kößler, Thad däus Kunzmann, Sabine Kurtz, Dr. Bernhard Lasotta, Paul Locherer, Dr. Reinhard Löffler, Ulrich Lusche, Winfried Mack, Bettina Meier-Augen stein, Ulrich Müller, Paul Nemeth, Claus Paal, Günther-Martin Pauli, Matthias Pröfrock, Werner Raab, Dr. Patrick Rapp, Helmut Rau, Nicole Razavi, Wolfgang Reuther, Karl-Wilhelm Röhm, Karl Rombach, Hel mut Walter Rüeck, Volker Schebesta, Dr. Stefan Scheffold, Jutta Schil ler, Viktoria Schmid, Peter Schneider, Felix Schreiner, Katrin Schütz, Willi Stächele, Dr. Monika Stolz, Gerhard Stratthaus, Stefan Teufel, Ale xander Throm, Karl Traub, Georg Wacker, Tobias Wald, Guido Wolf, Karl Zimmermann.

FDP/DVP: Dr. Friedrich Bullinger, Andreas Glück, Dr. Ulrich Goll, Jo chen Haußmann, Dr. Timm Kern, Niko Reith, Dr. Hans-Ulrich Rülke.

Wir haben noch über Abschnitt II der Beschlussempfehlung des Ausschusses für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Drucksache 15/6380, abzustimmen. Der Ausschuss schlägt vor, den Antrag der Abg. Paul Nemeth u. a. CDU, Drucksa che 15/5926, für erledigt zu erklären. – Sie stimmen der Be schlussempfehlung zu. Vielen Dank.

Damit ist Tagesordnungspunkt 5 erledigt.

Ich rufe Punkt 6 der Tagesordnung auf:

a) Zweite Beratung des Gesetzentwurfs der Landesregie

rung – Bildungszeitgesetz Baden-Württemberg (BzG BW) – Drucksache 15/6403

Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Finanzen und Wirtschaft – Drucksache 15/6548

Berichterstatter: Abg. Claus Paal

b) Antrag der Fraktion der CDU und Stellungnahme des

Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft – Weiterbil dung in Baden-Württemberg – Drucksache 15/5194 (Geänderte Fassung)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, das Präsidium hat für die Allgemeine Aussprache zum Gesetzentwurf der Landesregie rung eine Redezeit von fünf Minuten je Fraktion und für die Begründung zum Antrag der Fraktion der CDU eine Redezeit von fünf Minuten festgelegt. Ich schlage vor, die Beratungen über den Gesetzentwurf der Landesregierung und über den Antrag der Fraktion der CDU zusammenzufassen.

In der Allgemeinen Aussprache erteile ich für die CDU-Frak tion Herrn Abg. Dr. Löffler das Wort.

Herr Präsident, liebe Kol leginnen und Kollegen! Der Minister hat in erster Lesung das Bildungszeitgesetz mit dem Argument eingebracht, er wolle damit einen völkerrechtlichen Vertrag mit den Vereinten Na tionen umsetzen. In der Tat, der Vertrag wurde in den Siebzi gerjahren des letzten Jahrhunderts vom alten Arbeiterführer Willy Brandt mit der ILO verhandelt und von Helmut Schmidt 1976 als „Paid Educational Leave Convention“ ratifiziert. Nach diesem Vertrag sollen alle Arbeitnehmer das Recht ha ben, Weiterbildung für persönliche und politische Zwecke zu beanspruchen. Später hat sich Helmut Schmidt davon distan ziert. Dennoch, dieser Vertrag hat innerstaatlich den Rang ei nes Bundesgesetzes.

Wie anachronistisch: Unser Land bereitet sich auf Industrie 4.0 und das digitale Zeitalter vor und wird von Grün-Rot mit einem Gesetz aus dem letzten Jahrhundert überzogen. Sozio logisch und technisch sind die Siebzigerjahre nicht vergleich bar mit der heutigen Zeit. Damals klapperte die manuelle Schreibmaschine in jedem Büro, niemand hatte ein Handy oder ein Smartphone, einen Flachbildschirm kannte nicht ein mal Captain Kirk von der Enterprise. Es war eine Zeit, als die SPD im Bund die innenpolitische Stagnation der Nachkriegs zeit aufbrechen wollte und neue Bildungsziele formulierte, die sich auch auf die Arbeitnehmer erstreckten.

Der heutige Finanzminister wurde damals noch in Windeln gewickelt, die Partei der Grünen war noch nicht gegründet, der heutige und noch amtierende Ministerpräsident kämpfte im KBW, dem Kommunistischen Bund Westdeutschland, für die Rechte der proletarischen Arbeiterklasse und gegen die gesellschaftliche Ordnung.

(Unruhe)

Vielleicht ist der Inhalt des heutigen Bildungszeitgesetzes der damaligen Zeit geschuldet: Die Arbeitszeit war länger – mein