Protokoll der Sitzung vom 08.12.2011

wie der Möchtegernkanzlerkandidat Steinbrück auf Bundes ebene vorgegangen ist, was für Schulden er gemacht hat, als er Bundesfinanzminister gewesen ist.

(Beifall bei der FDP/DVP und Abgeordneten der CDU – Abg. Wolfgang Drexler SPD: Wir reden doch über Baden-Württemberg!)

Ich habe doch nicht damit angefangen, über den Bund zu reden. Das war doch Ministerpräsident Kretschmann.

(Abg. Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE: Stammtisch! – Zuruf der Abg. Muhterem Aras GRÜNE)

Herr Kretschmann, Ihre Parteifreunde waren von 1998 bis 2005 im Bund in Regierungsverantwortung. Schauen wir uns einmal an, wie die Verschuldungsleistungen der Regierung Schröder

(Zuruf von der CDU: Eichel!)

mit Möchtegernfinanzminister Trittin gewesen sind. Dann ver gleichen wir das einmal, und dann unterhalten wir uns wie der, meine Damen und Herren.

(Beifall bei der FDP/DVP und der CDU – Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP: So ist es!)

Das ist doch keine redliche Argumentation, uns die momen tane Verschuldung des Bundes – die zu beklagen ist,

(Abg. Wolfgang Drexler SPD: Sie machen mehr Schul den!)

aber die so niedrig ist wie schon seit Langem nicht mehr – vorzuwerfen, aber auf der anderen Seite einfach unter den Tisch zu kehren, wie Ihre Parteifreunde Deutschland in den Schuldenstaat getrieben haben, als Sie in Berlin Regierungs verantwortung getragen haben.

(Beifall bei der FDP/DVP und Abgeordneten der CDU – Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP: So ist es!)

Sie fragen, Herr Ministerpräsident: „Was hat die Opposition eigentlich zu kritisieren?“

(Zuruf des Abg. Wolfgang Drexler SPD)

Ich kann mich nur Herrn Kollegen Hauk anschließen: Wir kri tisieren dieses Ergebnis nicht, aber wir kritisieren den Weg dorthin.

(Zuruf des Abg. Alfred Winkler SPD)

Wenn wir eine Lösung für das Thema „Kleinkindbetreuung und Kommunen“ finden wollen, dann müssen wir den Kom munen finanziell helfen. Das ist überhaupt keine Frage. Aber der Weg kann nicht sein, den jungen Familien auf der einen Seite das Geld wegzunehmen, um es ihnen dann über die staatliche Umverteilung auf der anderen Seite wieder zu ge ben.

(Abg. Wolfgang Drexler SPD: Jetzt Ihr Vorschlag!)

Das motiviert junge Familien in keiner Weise. Das motiviert – –

(Abg. Wolfgang Drexler SPD: Jetzt Ihr Vorschlag!)

Unser Vorschlag kommt schon noch, Herr Drexler. Der kommt schon noch.

(Abg. Klaus Maier SPD: Da sind wir gespannt! – Un ruhe)

Ich gestatte Ihnen schon jetzt eine Zwischenfrage, falls eine kommt.

(Heiterkeit – Beifall bei Abgeordneten der FDP/DVP – Abg. Wolfgang Drexler SPD: Wir haben es uns ab gewöhnt, Sie zu fragen!)

Dieser Umweg über die staatliche Umverteilung ist nicht der richtige Weg.

(Abg. Edith Sitzmann GRÜNE: Sondern?)

Wir gehen – das weiß jeder in diesem Land – in eine Rich tung, in der es schwierig wird, den Fachkräftebedarf unserer Wirtschaft zu decken. Wir brauchen Fachkräfte von überall her: aus Deutschland, aber auch – hierfür müssen wir die Hür den senken – aus dem Ausland.

(Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP: Von wem kamen die?)

Deshalb begrüße ich ausdrücklich, dass die Bundesregierung in ihren Beschlüssen der letzten Monate einen wichtigen Schritt in die Richtung gegangen ist, die Hürden für auslän dische Fachkräfte zu senken.

(Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP: Von wem waren die?)

Wenn ich es richtig verstanden habe, sind die Grünen durch aus dafür, die Hürden für den Zuzug ausländischer Fachkräf te zu senken.

(Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP: Da sind sie vernünftig!)

Deshalb müssten Sie diesen Beschluss der Bundesregierung eigentlich begrüßen. Aber es ist mit Sicherheit nicht das rich

tige Signal, den Fachkräften, die zuwandern wollen, zu erklä ren: Wir erhöhen den Grunderwerbsteuersatz.

(Lachen bei den Grünen und der SPD)

Sie wollen doch, dass die Menschen bei uns bleiben, dass sie bei uns Wohneigentum schaffen.

(Abg. Wolfgang Drexler SPD: Als Erstes ein Haus kaufen!)

Glauben Sie im Ernst, das wird dadurch leichter?

(Lachen bei den Grünen und der SPD – Abg. Alfred Winkler SPD: Zugabe!)

Glauben Sie im Ernst, das wird dadurch leichter?

(Unruhe bei der SPD)

Dasselbe gilt für den Mittelstand. Ich weiß: Wirtschaft spielt bei Ihrer Regierungspolitik keine Rolle.

(Lebhafte Unruhe bei der SPD)

Aber für uns spielt der Mittelstand durchaus eine Rolle.

(Beifall bei der FDP/DVP)

In den nächsten Jahren stehen in Baden-Württemberg Tausen de von Betriebsübergaben an. Wir haben die Entwicklung, dass es vielfach leider nicht möglich ist, dass Betriebe im Be reich des Mittelstands bei der Übergabe innerhalb der Fami lie bleiben. Wir brauchen familienfremde Übernehmer, und dann wird selbstverständlich für Grundeigentum, dann wird selbstverständlich für Immobilienbesitz von Unternehmen Grunderwerbsteuer fällig. Dass Sie nicht so weit denken, ist klar. Aber so etwas muss man doch berücksichtigen, wenn man Politik macht

(Beifall bei der FDP/DVP und Abgeordneten der CDU – Lachen bei den Grünen und der SPD)

und wenn man erklärt, man sei stolz auf seine Regierungsleis tung.

Nun zur Alternative, Herr Drexler.

(Abg. Wolfgang Drexler SPD: Ja!)

Die Alternative liegt auf der Hand; Herr Kollege Hauk hat sie ebenfalls schon angesprochen.