Protokoll der Sitzung vom 10.02.2012

Kommen wir zu den Privatschulen. Meine sehr verehrten Da men und Herren, Sie haben sich mit den Privatschulen in ei nen Rechtsstreit begeben. Wir verhandeln mit den Privatschu len. Es bleibt dabei, dass wir

(Abg. Peter Hauk CDU: 80 %!)

genau –

(Abg. Peter Hauk CDU: Dann aber ran! Wo sind die Taten? – Gegenruf des Abg. Claus Schmiedel SPD: Zuhören! – Abg. Johannes Stober SPD: 58 Jahre lang regiert!)

den Kostendeckungsgrad schrittweise erhöhen werden.

(Abg. Peter Hauk CDU: Wo sind die Taten? Wo?)

Wir tun das schrittweise entsprechend den finanziellen Mög lichkeiten,

(Abg. Peter Hauk CDU: Ja wo? Fangen Sie doch ein mal an! – Zuruf des Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP)

die wir in diesem Haushalt haben.

(Abg. Peter Hauk CDU: Fangen Sie doch an!)

Wir haben angefangen.

(Abg. Peter Hauk CDU: Wo denn?)

Wir haben mit 7,5 Millionen € angefangen.

(Zuruf von der SPD: 7,5 Millionen €!)

Der Kostendeckungsgrad wurde auf 71,5 % erhöht. Hinzu kommt übrigens ein Baukostenzuschuss von 2,5 Millionen € für die Privatschulen. Das kommt noch obendrauf.

(Abg. Peter Hauk CDU: Das ist ja etwas ganz Neu es!)

Außerdem stellen wir zur Verfügung: 2 Millionen € für die Erneuerung der Ausstattung der staatlichen Heimsonderschu len, 8 Millionen € für die Umsetzung der Empfehlungen der Enquetekommission „Fit fürs Leben in der Wissensgesell schaft – berufliche Schulen, Aus- und Weiterbildung“ und 9 Millionen € für Präventionsmaßnahmen gegen Jugendge walt an Schulen.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, jetzt komme ich zum Sport. Da komme ich, denke ich, zu einem Bereich, der in diesem Haus glücklicherweise und zu Recht – das haben die Sportlerinnen und Sportler in diesem Land verdient – wei testgehend unstrittig ist.

(Zuruf des Abg. Georg Wacker CDU)

In der Tat leisten die Sportvereine einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen unseres Gemeinwesens. Wir haben deshalb sehr gern – auch ich persönlich; ich bin nämlich dem Sport schon immer verbunden gewesen – den Solidarpakt Sport II fortge setzt. Wir haben die Sportförderung des Landes um immerhin rund 3 Millionen € erhöht.

(Beifall bei den Grünen und der SPD)

Wir haben ferner weitere 30 Millionen € für den kommuna len Sportstättenbau zur Verfügung gestellt. Das ist kein klei ner Betrag, auch wenn klar ist, dass die kommunalen Sport stätten einen erheblichen Sanierungsbedarf haben. Im Übri gen haben wir weitere 12 Millionen € über Verpflichtungser mächtigungen zur Verfügung.

(Abg. Peter Hauk CDU: Nächstes Jahr!)

Wir haben außerdem ganz klar erkannt, dass wir bis 2016 die geplanten Stufen des Solidarpakts Sport fortsetzen werden.

(Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP: Das haben wir Gott sei Dank vor der Wahl festgelegt!)

Das war ja gut. Wir führen das gern weiter fort.

Jetzt komme ich zu einer Frage, die Sie, Frau Schmid, ange sprochen haben: Wie fördern wir den Spitzensport besser? Ja, Sie haben absolut recht: Wir haben in Baden-Württemberg an unseren Olympiastützpunkten, an unseren Leistungszentren grandios gute Sportlerinnen und Sportler. Sie kommen übri gens auch aus anderen Bundesländern, weil sie hier so gute Trainingsbedingungen vorfinden. Unsere gemeinsame Aufga be muss es sein, für diese jungen Menschen

(Unruhe)

gute Ausbildungsbedingungen hinzubekommen und ihnen vor allem Möglichkeiten zu bieten, nebenbei ihren Lebensunter halt zu verdienen. Ich bin sehr gern mit Ihnen dabei, weiter daran zu arbeiten.

Nun zum Landesjugendplan.

(Abg. Peter Hauk CDU: Ja Moment! Wie wollen Sie weiter daran arbeiten? – Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP: Bla, bla!)

In dieser Frage braucht man kein Geld, sondern einen Pakt mit all denjenigen, die Interesse an guten Fachkräften haben, und auf der anderen Seite mit den Sportlerinnen und Sport lern, die ihr Wissen sehr gern einbringen.

Kommen wir zum Jugend- und Weiterbildungsbereich, der von Ihnen angesprochen wurde. Wir haben eine Aufgabentei lung zwischen dem Sozialministerium und dem Kultusminis terium vorgenommen.

(Unruhe – Glocke des Präsidenten)

Ich bitte um Ruhe.

Das war überfällig, um die Aufgaben ordnungsgemäß abzurunden. Denn wir hatten einen Über schneidungsbereich. Das wissen Sie doch auch noch.

Die Maßnahmen, die im „Bündnis für die Jugend“ vorgese hen sind, befinden sich im Augenblick in der Verhandlung zwischen den Jugendverbänden und dem Sozialministerium. Auch das wissen Sie. Wir werden diese Maßnahmen umset zen und im kommenden Doppelhaushalt berücksichtigen.

Wir haben übrigens – um das auch noch einmal deutlich zu machen – die Musikschulförderung erhöht, und auch die Ju gendkunstschulen bekommen mehr Geld. Das wissen Sie.

(Beifall bei den Grünen und der SPD)

Das ist ein wichtiger Baustein. 150 000 € für die Jugendkunst schulen – das ist nicht wenig.

(Abg. Peter Hauk CDU: Grundsätzlich fixiert!)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir haben in die sem Haushalt der neu gewählten, grün-roten Landesregierung einen ganz klaren Investitionsschwerpunkt auf der Bildung.

Ich fasse noch einmal zusammen: 315 Millionen € im früh kindlichen Bereich, zusätzlich 11 Millionen € für Sprachför derung,

(Zuruf des Abg. Peter Hauk CDU)

3 300 Lehrerinnen- und Lehrerstellen, die im System bleiben, die wir einsetzen können für bessere Unterrichtsversorgung, für bessere Lehrerfortbildung, für bessere individuelle Förde rung an allen Schularten.

Das ist ein Pfund, und das ist eine klare Aussage, ein klares Bekenntnis dazu, dass Investition in Bildung die Investition mit der besten Rendite, die man haben kann, und damit die beste Investition ist.

Herzlichen Dank.

(Beifall bei den Grünen und der SPD – Glocke des Präsidenten)

Frau Ministerin, gestatten Sie noch einige Nachfragen?

Ja.

Mir liegen Fragen von den Kollegen Wacker, Kurtz, Mack und Dr. Kern vor. – Herr Abg. Wacker, bitte.