Zu Offenheit und Ehrlichkeit gehört auch, dass Sie, wenn Sie vom Zweisäulenmodell sprechen, sagen müssten: „Jawohl, wir wollen keine Hauptschulen mehr.“ Sie müssten sagen: „Ja wohl, wir wollen keine Werkrealschulen mehr.“ Und Sie müssten eigentlich auch zugeben: „Jawohl, wir wollen keine Realschulen mehr.“
bei der man Schüler unterschiedlichster Begabung, unter schiedlichster Talente und auch unterschiedlichster Motivati on in einen Topf wirft,
(Abg. Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE: Die Faschings kampagne beginnt erst am Sonntag, Herr Kollege! – Anhaltende Unruhe – Glocke des Präsidenten)
und wenn man sie dann alle gleich beschult, haben auch alle die gleichen Chancen. Das ist Ihre Ideologie.
Nehmen Sie, Frau Minis terin, doch bitte einmal Stellung, wenn einer Ihrer ideologi schen Vordenker, Professor Bohl in Tübingen, öffentlich in der Zeitung äußert: „Eigentlich müssten wir die Gymnasien verbieten; denn nur dann haben die Gemeinschaftsschulen ei ne Chance, zu überleben.“
Der nächste Punkt: Der neue Schulpräsident in Freiburg sagt vor Zeugen in Tübingen, wenn es nach ihm ginge, müsste man eigentlich die Gymnasien verbieten; aber das lasse sich poli tisch nicht durchsetzen.
Wie stehen Sie denn dazu, Frau Ministerin? Wenn Sie von Of fenheit und Ehrlichkeit sprechen, dann fordere ich Sie jetzt auf: Nehmen Sie hier am Rednerpult zu den Punkten, die ich angesprochen habe, Stellung.
Wenn Sie es nicht tun, haben Sie, finde ich, in Zukunft nicht mehr das Recht, von Offenheit und von Ehrlichkeit zu spre chen.
(Beifall bei der FDP/DVP und der CDU – Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP: Sehr gut! – Abg. Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE: Peinlicher Auftritt!)
Herr Präsident, meine sehr verehrten Da men und Herren! Ich stelle fest, dass Herr Dr. Kern jetzt da zu beiträgt, dass sich die Mittagspause noch weiter verschiebt. Aber das konnte man nicht stehen lassen. Ich habe doch ge rade ganz klar etwas – –
(Lebhafte Zurufe von der CDU und der FDP/DVP, u. a. Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: Dass Sie auf Pausen spezialisiert sind, ist bekannt! – Verein zelt Heiterkeit – Glocke des Präsidenten)
(Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: Urlaub und Pausen! – Abg. Friedlinde Gurr-Hirsch CDU: Fünf Wochen!)
Ich habe doch gerade eindeutig gesagt, wie ich die Entwick lung sehe, nämlich in einem Zweisäulenmodell. Ich sage Ih nen auch explizit, damit das auch ein für alle Mal klar ist: Ich halte die Gymnasien für gute Schulen. Ich bin davon über zeugt, dass wir – –
wir begleiten konstruktiv eine Entwicklung, die letztlich durch die Kundschaft der Schulen, nämlich die Schülerinnen und Schüler bzw. ihre Eltern, eingeleitet worden ist. Diese Ent wicklung werden wir konstruktiv begleiten und in vernünfti ge Bahnen führen. Darum geht es.
Ich möchte Sie bitten, mir künftig nicht immer wieder diese Frage zu stellen; denn sie wird mit der Wiederholung nicht berechtigter.
Ich bekenne mich ganz eindeutig zum Gymnasium. Ich habe Ihnen schon einmal gesagt: Ich habe selbst eine gute Gymna sialausbildung genossen.
Ich möchte Sie herzlich bitten, nicht diesen ideologischen Zungenschlag hineinzubringen. Es geht darum, eine Entwick lung konstruktiv zu gestalten, die ohnehin vorhanden ist.
(Beifall bei der SPD und Abgeordneten der Grünen – Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP: Wo ist die Antwort? – Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: War es das jetzt schon?)
Meine Damen und Herren, ich darf Sie noch darauf hinwei sen, dass wir in der Mittagspause eine Ausstellung des Natur schutzbunds Deutschland, Landesverband Baden-Württem berg, mit dem bemerkenswerten Titel „Willkommen Wolf!“ eröffnen.
Wir treten nun in die Mittagspause ein. Mit Blick auf die Zeit, die wir verbraucht haben, schlage ich vor, eine kurze Mittags pause einzulegen. Ist es in Ordnung, wenn wir die Sitzung um 14:30 Uhr fortsetzen? –