Protokoll der Sitzung vom 12.12.2012

(Abg. Peter Hauk CDU: Das waren doch Schröder und Fischer!)

Deshalb gibt es das Problem der Niedrigentlohnung.

(Abg. Peter Hauk CDU: Entschuldigung, das waren doch Schröder und Fischer!)

Deshalb ist es geboten, dass wir dem mit einem Mindestlohn entgegentreten.

Übrigens haben wir auch gesetzliche Vorschriften über Min desturlaub. Gleichwohl sind die Tarifverhandlungen darüber nicht außer Kraft gesetzt. Beim Mindesturlaub von 24 Wo chentagen

(Zuruf von der SPD: Werktagen!)

setzen dann die Tarifverhandlungen auf. Da kommen dann 30 Tage oder 32 Tage heraus. Genauso ist es beim Mindestlohn: Wenn er eingeführt wird, dann ist das der Aufsetzer für die Tariflöhne. Dann haben wir es erreicht, dass wir wieder an ständige Arbeitsbedingungen für alle Menschen in BadenWürttemberg und in Deutschland haben.

(Beifall bei der SPD und Abgeordneten der Grünen)

Jetzt haben Sie noch einmal verteidigt, was Ramsauer veran staltet. Deshalb muss ich dazu noch einmal ein paar Zahlen in Erinnerung rufen. Ramsauer hat angekündigt, dass wir künf tig nicht mehr wie bisher mit durchschnittlich 230 Millionen € pro Jahr für Neubaumaßnahmen rechnen können, sondern mit maximal 130 Millionen €. Er ist dann noch einmal auf 70 Mil lionen €, 100 Millionen € pro Jahr heruntergegangen. Das sind jedes Jahr über 100 Millionen € weniger für Neubaumaßnah men.

(Zuruf der Abg. Nicole Razavi CDU)

Deshalb hat er die Konsequenz gezogen: keinen einzigen Neu bau mehr. Jetzt hat er das vor dem Nikolaustag durch eine Ein malzahlung von 70 Millionen € ein bisschen korrigiert.

(Abg. Nicole Razavi CDU: Das ist nur die halbe Wahrheit!)

Deshalb bleiben natürlich nur 1 Million € für Neubeginne üb rig. Mir fehlt die Fantasie, um das zu bejubeln. Denn das ist ja wieder nicht durchfinanziert.

(Zuruf des Abg. Jörg Fritz GRÜNE)

Das bedeutet doch nur, dass alle Baustellen verlängert wer den, wenn man das so macht. Das ist keine nachhaltige Poli tik, sondern das ist Unsinn. Wir brauchen einfach mehr Geld.

(Beifall bei der SPD und Abgeordneten der Grünen)

Wann kann es zwischen Koalitionsfraktionen, Oppositions fraktionen und Regierung Gespräche über Bildungspolitik ge ben? Wann kann es solche Gespräche geben? Diese kann es erst dann geben, wenn Sie aufhören, die Gemeinschaftsschu le zu diffamieren.

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Bauen Sie doch keine Hürden auf!)

Dann kann es das geben. Aber solange Sie das diffamieren, wie Sie das tun – –

(Abg. Helmut Rau CDU: Wir diffamieren gar nicht! Wir kritisieren! – Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Sie haben die Werkrealschule diffamiert!)

Verstehen Sie? Sie diffamieren ja nicht uns.

(Abg. Helmut Rau CDU: Wir diffamieren gar nicht! Wir kritisieren! – Zuruf: Unverschämtheit!)

Sie diffamieren.

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Sie haben die Werkrealschule kastriert, und jetzt kommen Sie mit solchen Äußerungen! – Zuruf des Abg. Helmut Rau CDU)

Sie diffamieren das und behaupten, dass das Niveau herunter gehe, dass da Einheitsbrei gemacht werde, dass es keine Leis tungsorientierung gebe. Das alles ist eine Diffamierung, weil es mit der Realität nichts zu tun hat.

(Beifall bei der SPD – Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Wo gibt es die Realität in der Gemeinschafts schule? – Unruhe)

Hören Sie einmal auf, immer hineinzuschreien. Hören Sie erst einmal zu.

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Ja!)

Solange Sie nicht akzeptieren,

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Ja!)

dass eine Mehrheit in diesem Land für diese Koalition auch deshalb gestimmt hat, weil eine Mehrheit in diesem Land da hintersteht,

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Wo ist die Mehr heit?)

dass es die Möglichkeit des längeren gemeinsamen Lernens gibt, solange Sie das nicht akzeptieren, machen Gespräche keinen Sinn.

(Zuruf des Abg. Thomas Blenke CDU)

Da nützt es auch nichts, wenn Sie in eine Schule gehen, feuch te Augen bekommen und sagen, Sie seien begeistert von die ser Gemeinschaftsschule.

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Sie wollen gar kei ne Gespräche!)

Herr Präsident, sagen Sie einmal, kann man da nicht irgend wo ein Pflaster draufkleben?

(Heiterkeit bei der SPD und den Grünen)

Das ist doch unerträglich.

Herr Abg. Schmiedel, ich traue Ihnen bei Ihren Qualitäten zu, mit Zwischenrufen lo cker fertig zu werden.

(Heiterkeit – Beifall bei der CDU und Abgeordneten der FDP/DVP)

Wenn er sich nur auf Zwischen rufe beschränken würde! Aber er bruddelt die ganze Zeit.

(Heiterkeit)

Herr Hauk, es nützt nichts, wenn Sie in eine oder zwei Ge meinschaftsschulen gehen, begeistert sind und das dann hier alles wieder schlechtreden und diffamieren. Nehmen Sie ein fach einmal zur Kenntnis, wer außer der Regierungskoalition hinter der Gemeinschaftsschule steht. Wer steht denn alles da hinter? Übrigens auch die GEW, die morgen demonstriert. Da rauf kann man sich nicht berufen. Der Städtetag steht dahin ter,

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Ja! Wunderbar!)

einmütig. Der Gemeindetag steht dahinter,

(Lachen des Abg. Dieter Hillebrand CDU)

der Handwerkstag steht dahinter,

(Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP: Steht der Referent dahinter?)

zunehmend auch die Wirtschaftsverbände und auch der Lan deselternbeirat.

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Ja! Wunderbar! – Abg. Klaus Herrmann CDU: Aber nicht die Mehrheit im Ludwigsburger Gemeinderat!)