Protokoll der Sitzung vom 23.11.2016

(Beifall bei der FDP/DVP sowie Abgeordneten der CDU und der AfD)

Wer sie wieder einführen möchte, verübt einen Anschlag auf die Familienunternehmen in Baden-Württemberg,

(Abg. Dr. Heinrich Fiechtner AfD: Sehr gut!)

die nicht als Kapitalgesellschaften ausgelegt sind, und damit letztlich auf den Mittelstand und auf das Land insgesamt, mei ne Damen und Herren.

(Beifall bei der FDP/DVP sowie Abgeordneten der CDU und der AfD – Abg. Dr. Heinrich Fiechtner AfD: Sehr gut! Bravo!)

Die Grünen, meine Damen und Herren, haben allerdings im Bund genau dies beschlossen. Dazu einige Zitate von Grünen aus dem Land. Der Ministerpräsident hat auf dem Parteitag erklärt – Frau Präsidentin, ich darf mit Ihrer Erlaubnis zitie ren –: Deshalb

müsst ihr verstehen, dass ich nicht möchte, dass diese Fa milienbetriebe in eine Schieflage kommen.

Der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erklärte der Minister präsident am 3. August 2016 – ich zitiere –:

Die meisten Menschen, die Vermögen haben, besitzen das in Form eines Betriebes. Wir quälen uns schon mit der Erbschaftsteuer rum. Das ist eine Substanzsteuer, die Be triebe leicht gefährden kann. Die Vermögensteuer be kommt man nicht hin, ohne dass es auf Kosten unserer Familienbetriebe geht.

(Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch bringt dem Redner eine Tasse Tee. – Oh-Rufe – Beifall)

Ganz herzlichen Dank, Frau Staatssekretärin.

(Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch: Vorsicht! Langsam trinken! Ist heiß! – Abg. Nicole Razavi CDU: Vorsicht! Das ist der Tee des Ministerpräsiden ten! – Heiterkeit)

Sie hat den Tee so aufgesetzt, dass er noch erträglich ist.

Die Finanzministerin ist derselben Auffassung. Frau Sitzmann meinte:

Wir haben ein Problem, wenn dauerhaft Substanz von Be triebsvermögen abgegraben wird.

Ebenfalls in der „Frankfurter Allgemeinen“ vom 3. August 2016. – Ich zitiere weiter:

Ich befürchte, dass wesentliche Einnahmen gleich wieder für das Personal ausgegeben werden müssten, das die Steuer eintreibt. Das ergibt also keinen Sinn.

(Beifall bei der FDP/DVP)

Recht hat sie, die Finanzministerin, und recht hat auch der Mi nisterpräsident. Allerdings stellt sich mir die Frage, Frau Sitz mann – diese Frage hätte ich gern auch dem Ministerpräsi denten gestellt, wenn er hier wäre –: Was wählen Sie denn ei gentlich bei der Bundestagswahl?

(Beifall bei der FDP/DVP sowie Abgeordneten der CDU und der AfD)

Nach diesen Beschlüssen kommen die Grünen ja wohl nicht infrage. Der Ministerpräsident hat bereits gewisse Vorlieben für andere Parteien zu erkennen gegeben – möglicherweise stimmt er auch für sie.

(Abg. Dr. Wolfgang Reinhart CDU: Nur für eine! – Abg. Nicole Razavi CDU: Für eine besondere!)

Für eine, für die CSU.

(Vereinzelt Heiterkeit)

Wenn er das Programm manch anderer Parteien liest, wird er vielleicht zu dem Ergebnis kommen: Das wäre auch noch ei ne Möglichkeit. – Eines ist allerdings klar, Frau Sitzmann: Sie und der Ministerpräsident können bei der anstehenden Bun destagswahl eigentlich nicht die Grünen wählen.

(Beifall bei Abgeordneten der FDP/DVP und der AfD – Heiterkeit bei Abgeordneten der AfD)

Denn solche Beschlüsse, wie Sie es auch angegeben haben, sind wohl nicht in Ihrem Sinn.

Es stellt sich auch die Frage, ob Sie überhaupt Wahlkampf für Ihre eigene Partei machen. Denn Sie können wohl kaum da für werben, dass diese Beschlüsse in Regierungsverantwor tung umgesetzt werden. Oder sind Sie dafür, dass das umge setzt wird?

(Abg. Andreas Schwarz GRÜNE: Sie machen sich ja Sorgen, Herr Rülke!)

Ja, ich mache mir Sorgen um unser Land. Ich mache mir Sorgen um unseren Mittelstand.

(Beifall bei der FDP/DVP und Abgeordneten der AfD – Heiterkeit bei Abgeordneten der AfD)

Denn wenn dies umgesetzt wird, ist es schädlich für den Mit telstand und damit auch schädlich für unser Land, meine Da men und Herren. Das ist völlig klar.

(Abg. Andreas Schwarz GRÜNE: Deshalb wird es ja auch nicht umgesetzt!)

Bitte? Es wird nicht umgesetzt, sagen Sie?

(Abg. Andreas Schwarz GRÜNE: Es wird ja auch nicht umgesetzt!)

Ja, warum haben die Grünen es dann beschlossen?

(Heiterkeit und Beifall bei der FDP/DVP und der AfD)

Also, wir halten fest: Kollege Schwarz stellt fest: Das, was bei Grünen-Parteitagen beschlossen wird, wird niemals um gesetzt. Herzlichen Dank für diese Feststellung.

(Heiterkeit und Beifall bei der FDP/DVP und der AfD)

Herr Kollege Schwarz, ich hoffe, dass das auch für die ande ren Projekte gilt, die beim Grünen-Parteitag beschlossen wur den, z. B. die Abschaffung des Ehegattensplittings für neu ge schlossene Ehen –

(Zuruf: Hört, hört!)

also nur für die neu geschlossenen; die alten dürfen das be halten. Da würde mich interessieren, was das Bundesverfas sungsgericht vor dem Hintergrund des Gleichheitsprinzips da zu sagt.

(Abg. Dr. Wolfgang Reinhart CDU: Bestandsschutz!)

Verbot von Verbrennungsmotoren in Autos ab 2030 – auch dazu hat der Ministerpräsident erklärt, er sei dagegen; auch das haben die Grünen auf ihrem Parteitag beschlossen. Also wieder ein Grund, nicht die eigene Partei zu wählen, meine Damen und Herren.

(Beifall bei der FDP/DVP und Abgeordneten der AfD)

Oder: Abschaffung aller Ausnahmen vom Mindestlohngesetz, auch für Langzeitarbeitslose und Jugendliche. Was bedeutet denn das für den Mittelstand und die Wirtschaft in BadenWürttemberg? Wieder ein Grund, nicht die Grünen zu wäh len.

Ich hoffe, der Ministerpräsident ist deshalb nicht da, weil er für die anstehende Bundestagswahl schon Briefwahl für eine andere Partei macht.

(Heiterkeit und Beifall bei der FDP/DVP sowie Ab geordneten der CDU und der AfD)

Meine Damen und Herren, es ist doch völlig klar: Bei diesem Bundesparteitag hat der Altlinke Trittin Herrn Kretschmann wieder gezeigt, wo bei den Grünen der Hammer hängt.

(Beifall bei der FDP/DVP und Abgeordneten der AfD – Heiterkeit bei Abgeordneten der AfD)

Das ist das Ergebnis dieses Parteitags.