Protokoll der Sitzung vom 15.11.2017

hat es in der letzten Legislaturperiode auch nicht gegeben.

(Abg. Andreas Stoch SPD: Weil die Bundesmittel viel niedriger waren! Sagen Sie doch die Wahrheit!)

Die Höhe ist einmalig. Wir setzen die Förderung in dieser Hö he fort.

(Abg. Andreas Stoch SPD: Die Bundesmittel sind dreimal so hoch!)

Ich sage allen, dass wir damit selbstverständlich auch Ver pflichtungen für die Zukunft eingehen.

Ich bin aber überzeugt, dass es richtig ist, dass wir, Frau Kol legin Hoffmeister-Kraut, in den bezahlbaren Mietwohnungs bau investieren, damit es in Zukunft Wohnungen zu annehm baren Mieten gibt.

(Beifall bei den Grünen und Abgeordneten der CDU – Zuruf des Abg. Anton Baron AfD)

Herr Rülke, ich finde es schon bemerkenswert, dass Sie gera de behauptet haben, wir würden da unserer Verantwortung nicht gerecht. Da möchte ich Sie daran erinnern, dass es ei nen FDP/DVP-Wirtschaftsminister gegeben hat, der auch für den Wohnungsbau zuständig gewesen ist. In dieser Zeit ist ei nes passiert: Sie haben die Mietwohnraumförderung phasen weise komplett eingestellt

(Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: Weil es nichts bringt!)

und nur noch Eigentumsförderung gemacht.

(Abg. Andreas Schwarz GRÜNE: Hört, hört! – Abg. Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE: Aha! Aber jetzt die Ba cken aufblasen!)

Das ist ein Problem, mit dem wir heute noch zu kämpfen ha ben, meine Damen und Herren.

(Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: Sie kriegen nichts hin!)

Beim Thema Wohnen sollte sich also gerade die FDP/DVP hier einmal zurückhalten.

(Beifall bei den Grünen und Abgeordneten der CDU)

Als Sie das Thema Digitalisierung aufgegriffen haben, haben Sie leider nicht gesagt, dass wir die Mittel deutlich erhöhen – auf insgesamt rund 320 Millionen € im Doppelhaushalt 2018/2019. Damit stehen allein 180 Millionen € für die För derung von schnellem Internet bereit.

(Abg. Anton Baron AfD: Das kommt ja nicht an!)

Ich finde es positiv, wenn der für die Digitalisierung zustän dige Innenminister

(Zuruf des Abg. Rüdiger Klos AfD)

Förderbescheide verteilt, weil dann klar ist, dass etwas vor angeht, meine Damen und Herren. Das ist das, was wir wol len.

(Beifall bei Abgeordneten der Grünen und der CDU – Zuruf des Abg. Rüdiger Klos AfD)

Ja, wir sind voll auf Kurs. Denn unser Ziel ist es, in den fünf Jahren dieser Legislaturperiode insgesamt mindestens 1 Mil liarde € zusätzlich in die Digitalisierung zu investieren. Wir packen dieses Thema in der ganzen Breite an – von der Tele medizin über die Finanzämter der Zukunft, damit auch Geld ins Kässle kommt und wir es ausgeben können, bis hin zum E-Ticketing für einen guten ÖPNV.

Jetzt kann man fragen: Ist das zu viel? Das unterstellt die FDP/ DVP. Man kann auch fragen: Ist es zu wenig? Das unterstellt die SPD. Wir finden, das sind genau die Maßnahmen und Wei chenstellungen, die unser Land voranbringen.

Wir, meine Damen und Herren, gehen mit dem Geld der Steu erzahlerinnen und Steuerzahler verantwortungsvoll, sorgfäl tig und gewissenhaft um. Wir halten die Schuldenbremse sou verän und verlässlich ein – nicht erst ab 2020. Wir starten ei ne Sanierungsoffensive, und wir tilgen erstmals Schulden am Kreditmarkt, damit der Schuldenberg in Zukunft kleiner wird und wir eine gute Zukunft vorbereiten.

(Abg. Rüdiger Klos AfD: In 200 Jahren!)

Herr Kollege Aden, wir machen den Haushalt also wetterfest.

(Abg. Dr. Gerhard Aden FDP/DVP: Da kann man noch viel mehr tilgen, Frau Ministerin, mit diesen Steuereinnahmen! – Abg. Anton Baron AfD: So wie Dagobert Duck!)

Wenn die wirtschaftliche Lage gut ist und wenn die Regie rung sowie die Fraktionen von Grünen und CDU gut und ver lässlich arbeiten, dann ist das die beste Grundlage dafür, dass wir einen guten und ausgewogenen Entwurf vorlegen können.

(Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: Dann hof fen wir, dass wir bald so eine Regierung kriegen!)

Das haben wir heute getan.

(Beifall bei Abgeordneten der Grünen)

Von einer Opposition, liebe Kolleginnen und Kollegen – –

(Glocke des Präsidenten)

Frau Ministerin, gestatten Sie eine Zwischenfrage der Kollegin Dr. Baum?

Ja.

Bitte, Frau Kollegin Dr. Baum.

Vielen Dank, Frau Ministe rin.

(Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: Kommt jetzt was zur Facebook-Gruppe?)

Ich habe nur eine Frage: Hören wir von Ihnen auch noch et was zu dem gravierendsten Problem, das unsere Gesellschaft hat, nämlich zur Demografie? Mit anderen Worten: Äußern Sie sich irgendwie noch zur Familienpolitik?

(Abg. Brigitte Lösch GRÜNE: Demografie ist doch Familienpolitik!)

Das hätte ich gern gewusst.

Danke schön.

Wir werden noch sehr viele Gelegenheiten haben, um gerade dieses Thema in tensiv zu diskutieren. Ich gehe aber auf den einen oder ande ren Aspekt dieses Themas noch im Laufe meiner Rede ein.

(Abg. Dr. Christina Baum AfD: Danke schön!)

Wir werden in der nächsten und der übernächsten Woche im Finanzausschuss jeden Einzelplan beraten, und wir beraten hier im Plenum ebenfalls noch jeden Einzelplan. Dabei wird dieser Aspekt sicherlich nicht zu kurz kommen.

Meine Damen und Herren, wie ist die Lage? Alternativen ha be ich heute nicht gehört.

(Vereinzelt Beifall bei den Grünen – Abg. Tobias Wald CDU: War auch nicht zu erwarten! – Zurufe der Abg. Dr. Gerhard Aden FDP/DVP sowie Carola Wol le und Rüdiger Klos AfD)

Ich hätte von der Opposition gern klare Alternativen gehört. Manche waren in ihren Forderungen sehr vage, manche ein bisschen konkreter. Das unterschlage ich nicht.

(Abg. Anton Baron AfD: Die Anträge werden es zei gen!)

Aber eine klare Alternative, die benennt, wo man sparen, wo man mehr ausgeben und wo man Prioritäten setzen soll – und all dies vor allem unter der Prämisse, dass man jeden Euro nur einmal ausgeben kann –, habe ich leider vermisst.

(Abg. Anton Baron AfD: Ja, deswegen 225 Stellen!)