Sie sollen gleiche Chancen haben und ihren Weg gehen und selbstverständlich unsere Welt mitgestalten können, und zwar egal, ob Mädchen oder Bub.
Ihr Frauenbild ist rückständig und veranschaulicht einmal mehr, was die AfD ist, nämlich menschenverachtend.
Herr Abg. Baron, Sie haben nicht das Wort. Ich an Ihrer Stelle wäre jetzt ganz ruhig. Frau Abg. Huber hat das Wort.
(Beifall bei der CDU sowie Abgeordneten der Grü nen, der SPD und der FDP/DVP – Zurufe von der AfD – Unruhe)
Am Beispiel des Frauenbilds der AfD wird klar aufgezeigt, wie gefährlich diese rechtspopulis tischen Tendenzen sind. Sie wirken oft subtil, sie tauchen in den sozialen Medien auf, in scheinbar harmlosen Witzen oder in der sogenannten traditionellen Familienrhetorik wie – Zi tat – „Familie als Keimzelle der Gesellschaft“.
die es definitiv gibt, in den Vordergrund rücken, sondern vor allem die rechtspopulistischen Tendenzen entschlossen zu rückweisen. Wir müssen weiterhin für Gleichberechtigung und gegen die Rückkehr überholter Geschlechterrollen ein stehen. Jeder Rückschritt ist ein Verlust für uns alle, für unse re Gesellschaft und für unsere Demokratie. Unsere Demokra tie braucht Frauen, unser Land braucht Frauen, unser Handeln braucht Frauen.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, lassen Sie uns in dieser Ge sellschaft, in der jede und jeder ihren und seinen Platz hat, ge meinsam arbeiten. Ich appelliere heute an alle: Lassen Sie uns die Gleichberechtigung nicht nur an diesem Tag feiern, son dern in unserem tagtäglichen Handeln weiter verankern. Las sen Sie uns denjenigen, die uns von diesem Weg abbringen wollen, zeigen, dass wir uns nicht zurückdrängen lassen.
Wir sind nicht nur die Zukunft, wir sind der Wandel, den die se Welt braucht. Es liegt in unserer Hand, die Gesellschaft, in der wir leben, zu formen. Wir können der nächsten Generati on eine Welt hinterlassen, die auf Respekt, Gerechtigkeit und Freiheit für alle gebaut ist – aber nur, wenn wir heute die Wei chen stellen für eine Gesellschaft, in der jeder Mensch, auch unabhängig von seinem Geschlecht, seine Träume und Poten ziale entfalten kann.
Sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Es ist richtig, dass wir heute eine Debatte zum Weltfrauentag führen. Aber ist es nicht so, dass wir an diesem Tag Jahr für Jahr dasselbe Ritual abspielen?
Die frauenpolitischen Sprecherinnen erzählen an dieser Stel le, welche Fortschritte wir in Sachen Gleichstellung gemacht haben und wo noch Lücken sind. Die Reden der Regierungs fraktionen fallen naturgemäß etwas optimistischer aus. Ich da gegen werfe Ihnen alle bekannten Fallzahlen vor, die die ei nen bereits auswendig kennen und die die anderen nicht im Geringsten interessieren.
Gut, der Vollständigkeit halber auch heute: 19 % Gender-PayGap – Sie haben es schon erwähnt. In keinem anderen Bun desland ist der Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen so groß wie in Baden-Württemberg. Wir haben große Defizite bei der Kinderbetreuung und im Ganztagsschulbe reich. Was Frauen in Machtpositionen anbelangt, sieht es in der Tat düster aus. Damit meine ich nicht nur, dass wir in dem Bundesland leben, in dem es noch nie eine Ministerpräsiden tin gab,
sondern es geht um Machtpositionen an so vielen Stellen im Land, im Übrigen auch um Machtpositionen in Institutionen, über die das Land die Aufsicht hat.
Wussten Sie, dass der Frauenanteil im Verbandsrat beim Ba den-Württembergischen Genossenschaftsverband – –
(Abg. Andreas Stoch SPD: Es ist ja auch eine zeitlo se Rede! – Abg. Andreas Schwarz GRÜNE: Wir hät ten es dir geschenkt!)
Wussten Sie, dass der Frauenanteil im Verbandsrat beim Ba den-Württembergischen Genossenschaftsverband bei 2 % liegt? Wussten Sie, dass von fünf hauptamtlichen Führungskräften
beim Sparkassenverband Baden-Württemberg keine einzige eine Frau ist? Beim Zweckverband Bodensee-Wasserversor gung sind es elf Männer, ebenfalls keine einzige Frau. Im Ver waltungsrat sitzt dort immerhin eine Frau, zusammen mit 24 Männern.
Kolleginnen und Kollegen, Sie wissen, dass ich noch unzäh lige solcher Zahlen, unzählige solcher Gremien aus unserem Bundesland aufzählen könnte. Seien wir alle ehrlich: Frauen haben in weiten Teilen des Landes eben keine Macht.
Liebe frauenpolitische Sprecherinnen der demokratischen Fraktionen: Hiermit lade ich Sie zu einem fraktionsübergrei fenden Gespräch über das Instrument ein, das wir in BadenWürttemberg dafür haben: das Chancengleichheitsgesetz. Wir alle wissen, dass dieses Gesetz novelliert gehört. Ich sage Ih nen: Wenn Sie den Titel der heutigen Debatte ernst meinen, dann lassen Sie uns das gemeinsam angehen.
(Beifall bei der SPD – Vereinzelt Beifall bei den Grü nen – Abg. Anton Baron AfD: Die Begeisterung war zu spüren!)
Doch ich möchte die heutige Debatte auch nutzen, um den Blick auf die grundsätzliche Situation der Frauenrechte in der Welt zu lenken.
Eine Frau wird auf offener Straße angegriffen, weil sie kurze Haare hat und deshalb von Männern für eine Feministin ge halten wird.
Gruppen wie die „Neue Männer-Solidarität“ protestieren of fen gegen Feministinnen und Gleichberechtigung. Ihre An führer bezeichnen Feminismus als „psychische Krankheit“ und Feministinnen als Männerhasser.