Protokoll der Sitzung vom 12.10.2017

Ein anderer Punkt kommt hinzu: Wollte man den Forderungen der FREIEN WÄHLER und der anderen Op

positionsfraktionen entsprechen und zusätzlichen Sportunterricht bei den Pflichtfächern aufnehmen, müsste entweder die Gesamtstundenzahl pro Woche erhöht oder irgendwo anders eine Stunde gestrichen werden. Beides ist offensichtlich nicht gewünscht. Sie handeln beinahe nach dem Motto: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass. Deshalb darf ich ausdrücklich feststellen, dass nach dem KienbaumGutachten – Herr Kollege Piazolo, Sie haben darauf hingewiesen – der Sportunterricht quantitativ gestärkt wurde und dass seit dem Schuljahr 2000/2001 die Mittel signifikant gesteigert wurden, um das aufzufangen, was damals an Kürzungen nicht richtig war. Wir haben seither eine sehr positive Entwicklung in die richtige Richtung. Ausdrücklich festzustellen und durch die Statistik nachgewiesen ist außerdem, dass es keinen überproportionalen Unterrichtsausfall im Sport gibt.

Verehrte Kolleginnen und Kollegen, ich kann es drehen und wenden wie ich will: Bewegung ist wichtig. Darin stimme ich mit den Ausführungen des Kollegen Piazolo überein, aber es ist gleichgültig, ob ich die Bewegung im pflichtmäßigen Sportunterricht habe oder in verschiedenen Maßnahmen, die den Sportunterricht erweitern, für die die Verantwortung die haben, die sie auch haben sollen, nämlich die Schulen vor Ort. Die Schulfamilie kann entscheiden, ob weitere Sportstunden im Rahmen des sogenannten erweiterten Basissportunterrichts oder des differenzierten Sportunterrichts ausgewiesen werden oder ob sie leistungssportorientierte oder breiten- oder freizeitsportlich orientierte Maßnahmen anbietet. Hier gibt es viele Möglichkeiten.

Eines ist noch nicht erwähnt worden, der LehrplanPLUS. Es lohnt sich, darauf einen Blick zu werfen; denn die Gymnasien, Realschulen und Mittelschulen können eigenverantwortlich entscheiden, ob sie die ergänzenden Sportstunden in den Jahrgangsstufen fünf und sechs als Basissportunterricht oder als differenzierten Sportunterricht anbieten. Die eigene Verantwortung der Schulen ist stärker zielgerichtet, als wenn von München aus festgeschrieben wird, was zu tun ist.

Herr Kollege Piazolo, ich bitte Sie, in Ihrer Fraktion ein ganz großes Missverständnis auszuräumen. Wenn ein Sportlehrer einen Lehrplan hat, entwickelt er daraus eine Stundenverteilung übers Jahr. Das macht der Sportlehrer mit Blick auf die Gruppe, auf seine Schülerinnen und Schüler. Dabei werden Schwerpunkte in den verschiedenen Sportarten, die machbar sind, gesetzt. Dabei spielen auch die vorhandenen Ressourcen und die Rahmenbedingungen eine Rolle. Natürlich können dabei auch Schwerpunkte mit diversen Zielsetzungen gesetzt werden. Das wird nicht von

oben herab festgelegt, sondern das wird an der Schule vor Ort geregelt. Das ist weit wichtiger, als die Schulen in ein Korsett zu drängen, aus dem sie nicht mehr herauskönnen.

Wenn ich die Verantwortung der Schulen hochhebe, haben die Schulen auch das gute Recht, sportspezifische Profile zu entwickeln. Ich nenne nur ein kleines Beispiel: Eine Mittelschule in meinem Stimmkreis in Hauzenberg hat als Profil eine Sportmittelschule entwickelt. An dieser Schule werden immer wieder am Leistungssport interessierte Schülerinnen und Schüler gewonnen, die in Leistungskader bis hin zum Aufgebot für Olympische Spiele kommen. Wenn man das will, ist das auch etwas wert. Das braucht man nicht von oben herab zu verordnen. Die Schwerpunktsetzung vor Ort ist wesentlich wichtiger als irgendwelche Vorgaben von oben. Wenn man will, kann man überall auch tägliche Bewegungszeiten realisieren.

Bei der Beantwortung Ihrer verschiedenen Fragen habe ich den durchaus interessanten Aspekt entdeckt, dass die Fragestellung nicht korrekt gewesen ist. Auf Seite 14 wird in der Frage Nummer 7 unterstellt:

In Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen wurde "Die tägliche Sportstunde in der Grundschule" (fünf Wochenstunden Sport) vor einigen Jahren erfolgreich flächendeckend umgesetzt.

Die Antwort der Staatsregierung lautet:

Laut Angaben der dort zuständigen Staatsministerien wurde weder in Baden-Württemberg noch in Nordrhein-Westfalen die tägliche Sportstunde in der Grundschule eingeführt.

Dann folgt eine Feststellung, die ich nur unterstreichen kann:

Die Umsetzungsmodelle täglicher Bewegungszeiten an Ganztags-Grundschulen in der Kombination von verpflichtendem Sportunterricht mit entsprechenden Zusatzangeboten sind somit in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen mit denjenigen in Bayern vergleichbar.

Ein zweites Beispiel, und das ist jetzt fast der Höhepunkt dessen, dass Aussagen ungeprüft übernommen und als Fragen an die Staatsregierung weitergegeben werden. Ich weiß durchaus, wo in Bayern auf diesem Feld geforscht wird. Die Frage Nummer 78 lautet folgendermaßen – ich zitiere:

Laut einer Studie von Prof. Dr. Stefan Voll (Uni- versität Bamberg) praktizieren derzeit nur 20 Pro

zent und damit lediglich jede fünfte Grundschule in Bayern "Voll in Form".

"Voll in Form" ist ein Zusatzangebot, also 80 % würden das nicht tun.

Die Antwort der Staatsregierung lautete, dass bei Prof. Voll nähere Auskünfte zur Studie erbeten wurden und dieser mitgeteilt habe, dass die genannte Studie nicht existent sei und lediglich in der Vorarbeit zu einem Dissertationsprojekt Grundschullehrkräfte an einigen Grundschulen in einem Schulamtsbezirk danach befragt worden seien. Es ist also eine spärliche Datengrundlage, die keinesfalls repräsentativ ist. Die Dissertation sei, so die Auskunft des Kollegen Voll, abgebrochen worden.

Der letzte Punkt, den ich herausziehe – die Frage 97 überspringe ich, empfehle diese aber als Lektüre, da etwas Falsches unterstellt wird –, ist die Frage 94. Hier wurde angemerkt, dass es in Nordrhein-Westfalen rund 25.000 Sportarbeitsgemeinschaften und in Baden-Württemberg circa 7.000 Sportarbeitsgemeinschaften gebe. Es wurde die Frage gestellt, wie die Staatsregierung ihre Bilanz im Vergleich mit den beiden anderen bevölkerungsreichsten Bundesländern in Deutschland beurteilt. Fazit betreffend diese Unterstellung ist, dass es bei uns schlechter wäre. In Bayern bestehen aber rund ein Drittel mehr Kooperationen als in Nordrhein-Westfalen. Herr Kollege Piazolo, wenn man die Statistik betrachtet, dann hätte man sehr schnell erkennen können, dass wir in Bayern in keiner Weise einen Vergleich zu scheuen brauchen.

Es gibt aber einen Punkt bezüglich der Schwimmfertigkeit von Schülerinnen und Schülern, der mich – das muss ich gestehen – in seiner Größenordnung überrascht hat. Es geht um die sogenannte KiGGS-Studie – Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland – des renommierten RobertKoch-Instituts. Bei dieser Studie hat man gefragt, wie viele Schülerinnen und Schüler schwimmen können. Dabei wurde festgestellt, dass 85,5 % der 5- bis 17jährigen Kinder und Jugendlichen in Deutschland schwimmen können und diese die Schwimmfähigkeit im Durchschnitt im Alter von circa 6 Jahren erlangt haben. Es ist in der Tat so, dass hierbei nicht nur die Schule, sondern auch das Elternhaus eine gewaltige Rolle spielt. Ferner ist dieser Studie zu entnehmen, dass mit dem Alter der Anteil der schwimmfähigen Kinder steigt, das heißt, dieser bei den 7- bis 10-Jährigen 85,1 % beträgt und von den 17-jährigen Jugendlichen nahezu jeder, nämlich 98 %, schwimmen kann.

Jetzt kann man natürlich sagen: Hier sind auch die 2 %, die fehlen, am Ende zu viel, und man sollte das Schwimmen frühzeitig lernen. Es ist aber festzustel

len, dass der Schwimmunterricht selbstverständlich nur von qualifizierten Lehrkräften übernommen wird und nicht von irgendjemandem. Die Umsetzung der Lehrplaninhalte geschieht nach den Rahmenbedingungen, die vorhanden sind, und dafür braucht man natürlich qualifizierte Sportlehrerinnen und Sportlehrer.

Wenn man sich die Statistik – ich verweise auf die Frage 14 der Interpellation, in der klar darauf hingewiesen wird, dass allein in den letzten fünf Jahren 1.331 Grundschullehrkräfte im Schwimmen weitergebildet wurden – und das etwas salopp erwähnte FAG anschaut – wenn es um kommunale Sportstätten geht –, dann stellt man fest, dass Schulschwimmbäder von der kommunalen Ebene nicht nur in der Theorie irgendwo erstellt werden können, sondern auch die Möglichkeit besteht, diese zu schaffen und zu erhalten. Das ist im Rahmen der kommunalen Selbstverwaltung möglich. Bei den Maßnahmen, die der kommunale Finanzausgleich insgesamt eröffnet, gibt es, wo ein Wille ist, auch immer einen Weg. Man kann also nicht unterstellen, dass etwas nicht gemacht würde.

(Beifall bei der CSU)

Sehr zu begrüßen ist, dass in dieser Interpellation nicht nur der schulische Sport und die Möglichkeit, an den Schulen tägliche Bewegungszeiten auszuweisen, erwähnt werden, sondern dass aus meiner Sicht auch wichtige Aussagen zum Leistungssport getroffen werden. Hierbei verweise ich auf den in Bayern hervorragend praktizierten Weg, dass man über die sogenannten Eliteschulen des Sports in Richtung einer dualen Karriere einsteigen kann. Der hinter mir sitzende Kollege Max Gibis ist in seiner Region als Verbandsvertreter im Skisport in der Verantwortung. Wir haben alle die Möglichkeit, in das große Sammelsurium der Fördermöglichkeiten hineinzugreifen. Duale Karriere bedeutet nichts anderes, als dass wir den Schülerinnen und Schülern, die über großes Talent in den Sportarten verfügen – so sie es denn wollen –, die Möglichkeit bieten, bis zur absoluten Leistungsspitze vorzudringen. Das ist dann die Entscheidung der Schülerinnen und Schüler bzw. der Verantwortlichen vor Ort. Ich zitiere aus der Antwort der Staatsregierung, Seite 31:

Die Leistungsfähigkeit der gemeinsamen Konzeption stellt der bayerische Sport in seinem Konzept zum Bedarf im Nachwuchsleistungssport in Bayern selbst fest, wenn er darauf hinweist, dass Bayern bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi einen gegenüber den Winterspielen 2010 nochmals gestiegenen Anteil von 59,2 % am deutschen Olympiaergebnis hatte und

"alle bayerischen Medaillengewinner an einer Eliteschule des Sports betreut wurden".

Liebe Kolleginnen und Kollegen, das ist eine Feststellung, zu der man nur sagen kann: Wir können uns nur vor der Leistungsfähigkeit des freien Sports im Zusammenhang mit den Möglichkeiten des Schulsports an bayerischen Schulen verneigen und diese hoch anerkennen. Wir haben einen breiten Förderkatalog, den es einfach zu nutzen gilt, wenn man es denn will.

Kurz noch ein Hinweis zu den diversen Zusatzangeboten, die ich eingangs erwähnt habe und die in keinem Sportindex aufscheinen, und zwar geht es um den Bereich Bewegte Schule, Sport in Ganztagsschulen, Schulsportwettbewerbe, aber auch Schulskikurse. All das gehört irgendwie zusammen. Ich greife nur einen Punkt heraus, nämlich die Möglichkeiten des schulischen Ganztagsangebots. Dabei ist es interessant zu erfahren, dass überall dort, wo es Ganztagsangebote gibt, man sich in freier Entscheidung in eine Richtung begibt, bei der die Bewegung eine eminent wichtige Rolle spielt. Aus der bekannten Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen – kurz: StEG – von Prof. Dr. Holtappels aus dem Jahr 2015 zitiere ich wie folgt:

Sportliche Angebote gehören zu den am meisten verbreiteten Angebotselementen. Sie werden unabhängig von der Schulgruppe mit über 95 % praktisch flächendeckend in der Ganztagsschullandschaft angeboten.

Auch hierbei kann ich feststellen: Wir haben eine breite Nutzung vor Ort. Wir brauchen uns nicht auf Sportindizes zu versteifen, indem man sagt: Da ist vielleicht noch ein Zehntel oder ein Hundertstel in der Entwicklung, bei dem man noch etwas draufsetzen könnte. In dem Moment, in dem man Veränderungen herbeiführt, geht es dann halt um die ausgebildeten Sportlehrer. Ich kann alles kritisieren, was ich irgendwo reinbringe, auf der anderen Seite habe ich aber auch die Möglichkeit, dass der freie Sport die Angebotspalette signifikant erweitert.

Wenn ich mir dann die Sportlehrerausbildung anschaue, stelle ich fest, dass sich Bayern nicht zu verstecken braucht. Wir haben in allen drei Phasen eine hochqualifizierte, gediegene Ausbildung. Wenn wir von Ergänzungsmaßnahmen sprechen – allein das Wort "Ergänzung" gefällt mir persönlich nicht, weil es diesbezüglich eine Abwertung sein könnte –, so muss ich sagen, dass es eine gleichwertige sportliche Betätigung ist. Wenn ich eine in "Sport nach 1" angebotene Sportarbeitsgemeinschaft habe, entweder breitensportlich oder leistungsorientiert mit Übungsleitern oder Trainern, oder ein, wie vom Kollegen Piazolo er

wähnt, Angebot eines Diplomsportlehrers oder auch eines A-Trainers oder eines B-Trainers, der eine Sportart anbietet, dann liegt die Freiheit der Entscheidung bei den Schulen. Wir haben die höchste Qualität sichergestellt, und – ich sage es noch einmal – wir haben die kommunale Ebene so stark ausgestattet, dass man Sport überall dort, wo es sich anbietet, auch realisieren kann, wenn man das denn will.

Etwas Redezeit möchte ich meinem Kollegen Seidenath, der in unserer Fraktion für den Gesundheitsbereich die Verantwortung hat, noch überlassen.

Herr Kollege Piazolo, ich bedanke mich, dass Sie das Bewegte Sitzen nicht so abqualifiziert haben wie manche Printmedien; denn das ist ein kleiner Baustein, den man verwenden kann. Hierfür sind ebenfalls ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer notwendig, die wissen, dass das kein Running Gag ist, sondern ein dazugehöriges Bausteinchen. Es ist in Ordnung, über die ergonomische Ausstattung der Klassenzimmer zu sprechen, wie in der Interpellation gefordert. Die Sachaufwandsträger haben bei der Auswahl der Sitzmöbel eine Verantwortung. Es ist eine große Freude, und es ist auch in Ordnung, darüber zu sprechen.

Als Resümee darf ich sagen: Bayern braucht sich nicht hinter Worten zu verstecken. An den Schulen und im freien Sport geschehen bereits viele Taten. Auf diesem Weg werden wir weitergehen. Jeder Fortschritt und jeder Euro und Cent mehr, der in die Förderung des Sports eingebracht wird, ist mit Sicherheit ein Gewinn. Das verbindet uns über die Fraktionsgrenzen hinweg.

(Beifall bei der CSU)

Danke schön, Herr Prof. Dr. Waschler. – Die nächste Rednerin ist die Kollegin Stachowitz. Bitte schön, Frau Stachowitz.

(Von der Rednerin nicht au- torisiert) Liebe Kolleginnen und Kollegen, schauen Sie her:

(Die Abgeordnete berührt bei ausgestreckten Bei- nen mit ihren Händen den Boden)

Das können 43 % der bayerischen Kinder nicht mehr. Das zeigt uns, dass sich die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen deutlich verändert haben. Sie können gerne ausprobieren, ob Sie das noch schaffen. Von Kindern kann man erwarten, wenigstens diese Übung zu meistern. Viele Kinder schaffen diese Übung nicht mehr.

Ich möchte nun mit den Erkrankungen weitermachen. Herr Waschler, Rahmenbedingungen verändern sich.

Deswegen müssen auch die schulischen und die politischen Rahmenbedingungen angepasst werden. Insbesondere die Rahmenbedingungen im Bereich der Bildung müssen angepasst werden. Das ist ganz entscheidend. Hinzu kommt, dass die Kinder von heute die Lehrkräfte und Eltern von morgen sind. Wenn wir uns anschauen, was vor 20 Jahren mit dem Sportunterricht passiert ist, dann stellen wir fest, es gibt hier einen großen Nachholbedarf. Das ist ganz wichtig. Ich möchte das untermauern. Momentan leiden 162 von 100.000 Kindern zwischen 0 und 14 Jahren an Diabetes Typ 1. Diabetes Typ 1 ist der Vorläufer von Diabetes Typ 2.

(Unruhe – Glocke der Präsidentin)

Bei den 15- bis 19-Jährigen leiden 329 von 100.000 an Diabetes Typ 1. Mittlerweile leiden Kinder sogar schon an Altersdiabetes. Das gab es vor zehn Jahren noch nicht. Das können wir nicht zulassen. Das muss uns als Politiker, insbesondere als Politiker im Bildungsbereich, umtreiben, und hier müssen wir nachsteuern.

(Beifall bei der SPD)

Ich möchte nur eine Zahl erwähnen: In meinem Regierungsbezirk Oberbayern sind 8.736 Kinder bereits in der ersten Jahrgangsstufe übergewichtig. Dies zeigt deutlich, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Es geht nicht darum, dass sich irgendjemand mit den geforderten Maßnahmen profilieren möchte. Wir brauchen mehr Bewegung für die Kinder. Von den 14- bis 17-Jährigen haben lediglich 12 % eine Stunde Bewegung am Tag. Das ist eindeutig zu wenig. Deswegen gilt es hier nachzusteuern.

(Beifall bei der SPD)

An den Grundschulen gibt es lediglich 29,4 % Sportlehrkräfte. Also ist nicht an jeder Grundschule eine Sportlehrkraft vorhanden. Das wäre aber nötig, um wirklich strukturelle Veränderungen schaffen zu können.

Mein Dank gilt den Fachleuten und dem Ministerium. Ich weiß, dass diese Menschen wirklich alles tun, was sie für den Sport tun können. Auf der Homepage kann man nachlesen, dass alle Punkte theoretisch richtig erkannt worden sind. Mit vielen Projekten, Leuchttürmen wird nachgerüstet. Aber das kann es alleine nicht sein. Die aufgelisteten Projekte sind gut und richtig und zeigen uns in der Auswertung eines: Veränderungen müssen strukturell an jeder Schule ankommen, und darauf müssen die Lehrkräfte vorbereitet sein. Deshalb muss ein Programm aufgestellt werden. Alle Lehrkräfte müssen geschult werden.

Wir sprechen jetzt noch nicht einmal über das Thema Inklusion. Aber ich gebe Ihnen einmal ein Beispiel: Der Behindertensportverband in Bayern veranstaltet mit der Bayerischen Landesstelle für den Schulsport – LASPO – eine Fortbildung für durchschnittlich 40 Teilnehmer. Bei 26.000 Grundschullehrkräften in Bayern vergehen 65 Jahre, bis alle geschult sind. Das kann doch nicht unsere Lösung für mehr Bewegung in der Schule sein.