Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich eröffne die 9. Plenarsitzung des Hessischen Landtags und heiße Sie alle herzlich willkommen.
Meine Damen und Herren, wenn ich um Ruhe bitte, dann nicht „just for fun“, sondern damit Sie alles mitbekommen, was wichtig ist. Der Anfang ist wichtiger als manche Debatte.
Ich begrüße eine Parlamentarierdelegation aus dem äthiopischen Bundesstaat Oromo, an der Spitze Mr. Mohammed Kebira, den Präsidenten des dortigen Parlaments. Herzlich willkommen.
Die Herren Mohammed Kebira, Ogato und Fita werden begleitet von Seiner Exzellenz, dem Generalkonsul Mr. Erge, der seinen Sitz in Frankfurt hat. Auch Ihnen ein herzliches Willkommen, Herr Generalkonsul.
Sie haben heute Gespräche über die Arbeitsweise des hessischen Parlaments und über die föderale Struktur geführt. Ich hoffe, dass Sie bereichert nach Hause kommen.
Meine Damen und Herren, ein Jahr nach Butzbach, meiner Heimatstadt,sind wir mit dem Hessentag in meiner alten Garnisonsstadt Homberg angekommen. Ich freue mich ganz besonders auf den 48. Hessentag unter dem Motto „Wer märchenhafte Feste mag, der kommt zu uns zum Hessentag“ ab nächsten Freitag bis zum 15. Juni in Homberg (Efze).
Diejenigen, die wie kein anderer die Hessentagsstadt repräsentieren können, sind das Hessentagspaar und der Bürgermeister. Ich begrüße ganz herzlich unser diesjähriges Hessentagspaar Anja und Jörg Hassenpflug.
Ich glaube – nein, ich weiß mittlerweile, es spricht sich bis Butzbach und bis Wiesbaden herum, dass Sie eine ganz hervorragende Arbeit leisten. Wir alle wissen, was das an Verpflichtungen bedeutet, an intensiver Arbeit, an Zurückstellen mancher Dinge, die man sonst machen würde. Insofern nicht nur eine Gratulation an das Hessentagspaar, sondern auch ein ganz herzliches Dankeschön für das, was Sie für uns alle tun.
Ich begrüße herzlich den Bürgermeister von Homberg (Efze) ,Herrn Martin Wagner.Lieber Herr Bürgermeister, auch Ihnen ein herzliches Willkommen.
Normalerweise sagt man den Bürgermeistern der Hessentagsstädte nach, sie haben das alles gewollt, damit sie die großen schwarzen Zahlen schreiben. Ich will jetzt nicht weiter von dem berichten, was ich weiß. Ich hoffe trotzdem, dass es für Homberg und die gesamte Region einen nachhaltigen Ertrag aus diesem Hessentag gibt.
Ich lade als Präsident des Hessischen Landtags von dieser Stelle aus alle Bürgerinnen und Bürger Hessens ein:Kommen Sie auch in diesem Jahr zum Hessentag, kommen Sie nach Homberg (Efze).Die Vorgängerstadt hätte kein Problem damit, wenn die Zahl ihrer Besucher übertroffen würde;so eitel sind wir auch wieder nicht.In diesem Sinne eine Einladung an alle Hessen und an viele Mitbürgerinnen und Mitbürger in den Nachbarländern.
Ich darf nun zunächst den Bürgermeister und dann das Hessentagspaar bitten, zu uns zu sprechen. Herr Bürgermeister, bitte schön.
Sehr geehrter Herr Landtagspräsident Kartmann, meine sehr verehrten Damen und Herren Abgeordneten, meine sehr verehrten Damen und Herren Zuschauer! Es ist mir eine Ehre und eine Freude, dass Jörg und Anja Hassenpflug als unser Hessentagspaar und ich den Termin,in diesem Hohen Hause zu Ihnen sprechen zu dürfen, wahrnehmen können.
Lassen Sie mich zunächst ein paar Worte des Dankes sagen. Sie als Parlamentarierinnen und Parlamentarier haben in den vergangenen Jahren durch die Bereitstellung von Haushaltsmitteln überhaupt die Vorraussetzungen dafür geschaffen, dass die Landesregierung, die Ämter und die nachgeordneten Bereiche die infrastrukturellen Maßnahmen in der Stadt Homberg umsetzten konnten, die wir gemeinsam besprochen haben. Herr Ministerpräsident Roland Koch, Ihnen und den Mitgliedern Ihres Kabinetts sage ich für dieses Umsetzen der infrastrukturellen Maßnahmen auch ein herzliches Dankeschön.
Ein Dankeschön deswegen, weil Sie uns Vertrauen gegeben haben,zunächst als Vorschuss,als Sie uns im Jahr 2003 im Schloss von Bad Arolsen mit der Ausrichtung des Hessentags im Jahr 2008 beauftragt haben.Wir haben seitdem viel auf die Beine gestellt. Sie alle, die nächste Woche zu uns kommen werden,werden sehen,was daraus geworden ist. In einer geschichtsträchtigen Stadt wie Homberg (Efze) versuchen wir natürlich auch, diese Tradition mit dem modernen Nützlichen zu verbinden und eine intakte Infrastruktur als notwendige Investition in die Zukunftsfähigkeit zu schaffen.
Zahlen, Kosten – all das ist ein Thema, womit ich Sie an dieser Stelle nicht langweilen möchte. Ich möchte aber doch sagen, dass Sie vorbereitet sein sollten, wenn Sie nach Homberg kommen, welche wichtigen Baumaßnahmen in den vergangenen fünf Jahren durchgeführt wurden: zunächst die Fertigstellung der Nordumgehung, die wichtig war, um das verkehrstechnische Konzept für den Hessentag auf die Reihe zu bringen. Dann begann die Arbeit: Nachdem die Fördergelder bewilligt waren, wurde ein Kreisel gebaut, wir bauten eine Ostumfahrung, wir bauten die Wallstraße, auf der Sie den hr-Treff sehen werden, mit dem dortigen Omnibusbahnhof um, richteten 47 neue Parkplätze ein und gestalteten die Entreesituation
Unser größtes Projekt jedoch war die Umgestaltung des Marktplatzes, der Westheimer Straße, des Obertors und der Hans-Staden-Allee. Wo heute die Landesausstellung ihren Platz finden wird, erstreckt sich nach dem Hessentag ein Baugebiet mit 60 neuen Bauplätzen für Familien, die ganz ökologisch – das ist einmalig als komplettes Baugebiet in Nordhessen – mit Erdwärme heizen können.Um die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern, haben wir in den sogenannten Efzewiesen einen Wassererlebnisspielplatz mit Multifunktionsplatz – zum Basketballspielen,Hockeyspielen,Skaten,aber auch Fußballspielen – errichtet und diesen zusammen mit Jugendlichen geplant und umgesetzt.
Wir haben Efzeauen renaturiert und damit einen Hochwasserschutz für die Unterlieger geschaffen, einen Hochwasserschutz, den es vorher noch nicht gab.Wir haben auf einer Strecke von insgesamt 7 km unser Radwegenetz systematisch ausgebaut. Das sind nur ein paar Punkte, an denen Sie merken, dass sich die Infrastruktur der Hessentagsstadt 2008 ordentlich verändert hat.
Wir Homberger fühlen uns unserer Geschichte, unserer Tradition und unserem Land Hessen zutiefst verbunden. So ist es heute,und so war es auch im Mittelalter,als Landgraf Philipp der Großmütige 1526 in der Stadtkirche St. Marien hoch über dem Marktplatz die Reformation für ganz Hessen in Bewegung brachte.Viele dieser Dinge, die damals angestoßen wurden, prägen unser Hessenland noch heute.
Homberg, in diesem Jahr 777 Jahre mit Stadtrechten versehen, war somit der Beginn einer sozialen Entwicklung im Lande Hessen. Mit der Einführung der Reformation entstanden Universitäten wie die in Marburg. Es wurden Hospize zur Pflege von Armen und Kranken eingerichtet, und auch Bildung für alle durch den Bau von Schulen und Bibliotheken gehörten zu den Neuerungen. Dies alles ging von unserer schönen und kulturell noch heute sehr lebendigen Stadt Homberg (Efze) aus.
Wir alle haben uns über die Auszeichnung „Hessentagsstadt 2008“, diesen Hessentag durchzuführen, sehr gefreut. Wir alle haben unsere Kraft fünf Jahre lang in das Gelingen des „Festes aller Hessen“ gesteckt und freuen uns nun, Sie ab dem kommenden Freitag in der heimlichen Hauptstadt für zehn Tage begrüßen zu dürfen.
Meine sehr verehrten Damen und Herren,lassen Sie mich auch noch etwas über meine Verwaltung sagen. Mit im Kern rund 40 Mitarbeitern haben wir den Hessentag vorbereitet. Ich bin stolz auf meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und auch auf das,was wir in dieser Zeit als uns gestellte Aufgabe, den Hessentag zu organisieren, geschafft haben. In Nordhessen gibt es ein geflügeltes Wort, das Herr Rudolph und Herr Weinmeister sicherlich kennen: „Das gibbet ja eh nix.“ – Doch, das gibbet was. Das werden Sie ab Freitag erleben.
Ich möchte Ihnen an dieser Stelle auch noch ein paar Dinge nennen, was den Hessentag auch ausmacht. Auf rund 60 ha Fläche, wovon 30 ha Veranstaltungsfläche sein werden mit einer Landesausstellung von rund 5,5 ha, sind alle Ausstellungsflächen belegt. Es gibt sogar eine Warteliste. Die Sonderaustellung „Der Natur auf der Spur“ mit 7 ha Gesamtfläche und zwei aktiven landwirtschaftlichen Betrieben, rund 100 Führungen, die für Schulklassen vor
bereitet wurden, die Einbindung des Wildparks und viele Themen zum Energiesparen, zum nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen, aber auch ein Schauhaus mit Erdwärme sind erstmalig und einmalig während eines Hessentags.
Das Polizeibistro und der Landessportbund werden erstmalig in einem Zelt zusammen auf einem Platz ihre Aktivitäten bündeln. Die Polizeivorführungen werden nicht auf dem Sportplatz, sondern mitten auf der Hessentagsstraße stattfinden. Der Mythos Titanic wird als einmaliges Landart-Objekt durch den Ortsteil Mardorf mit insgesamt 705 Helferinnen und Helfern wieder auftauchen. In der Nacht vom 7.auf den 8.Juni können Sie die Nacht zum Tage machen. Seien Sie dabei. Das ist einmalig.
Den rund 40 kostenpflichtigen Veranstaltungen stehen 900 kostenfreie Veranstaltungen gegenüber. Weit über 93.000 Karten wurden bereits im Vorverkauf abgesetzt.
Etwa 25.000 Parkplätze stehen vor Ort bereit. Wir haben es also geschafft, eine gute Verkehrsanbindung zu entwickeln, die auch ohne direkte Anbindung an ein Straßenbahn- oder Eisenbahnnetz funktionieren wird.
(Tarek Al-Wazir (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Bahnhof wäre trotzdem besser! Aber dazu können Sie nichts! – Heiterkeit)
Das stimmt. Das mit dem Bahnhof tut mir schrecklich leid.Wir haben zwar noch eine Bahnstrecke, die wir gerne reaktivieren würden.
Dafür fehlen uns momentan noch die Investoren im Industriegebiet. Mit denen stehen wir aber in Verhandlung. Wenn das gelingt, dann werden wir auch die Bahnstrecke reaktivieren.
Aber die Bahnhöfe Wabern und Melsungen sind über Regiotrams angebunden, und deren Kapazität wird kurzfristig verdoppelt werden, sodass mit dem ÖPNV ordentlich nach Homberg zu kommen ist.
Ich darf zum Schluss sagen, dass die Homberger Bürgerinnen und Bürger sowie die rund 1.500 ehrenamtlichen Helfer stolz sind und sich auf Sie als ihre Hessentagsgäste freuen. Wir freuen uns. Wir haben eine gute Stimmung. Herr Ministerpräsident, das Wetter ist auch unsere Aufgabe. Der Wetterbericht sagt, zumindest am Montag ist es schön. Es wird also schon werden.
Wir freuen uns also auf Sie, und wir haben Ihnen auch etwas mitgebracht. Die Tüten haben Sie schon auf Ihren Plätzen entdeckt. Ich habe auch schon gesehen, dass die Fahnen teilweise schon gehisst sind. Sie haben das Hessentagspärchen – nicht das leibhaftige hier – zum Anstecken in den Tüten vorfinden können, aber auch das Programm.