Protokoll der Sitzung vom 23.03.2023

zusammen mit Tagesordnungspunkt 91:

Dringlicher Antrag Fraktion der AfD Freiwilliges Landesaufnahmeprogramm für Flüchtlinge aus Afghanistan stoppen – Drucks. 20/10830 –

Das Wort hat der Fraktionsvorsitzende, Kollege Lambrou. Bitte sehr.

Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Damen und Herren! Am 9. März sagte der Hessische Ministerpräsident Boris Rhein in der Zeitung „Tagesspiegel“ – Zitat –:

Ich möchte keinen Flüchtlingswahlkampf führen. Damit betreiben wir das Geschäft der Radikalen …

(Jürgen Frömmrich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Er hat keinen Antrag geschrieben!)

Diese Aussage finde ich sehr interessant, Herr Wagner. Denn gerade der grüne Koalitionspartner

(Unruhe – Glockenzeichen)

ist mit ziemlich radikalen Forderungen unterwegs.

(Beifall AfD)

Die GRÜNEN im Bundestag erklärten am 20. März, dass sie am Abschiebeverbot, selbst für schwer kriminelle Straftäter und Gefährder, nach Afghanistan festhalten. Ihr grüner Vizeministerpräsident Tarek Al-Wazir bekräftigte erst am Dienstag in „WELT“ online in Bezug auf Afghanistan – Zitat –:

Dorthin wird aus guten Gründen niemand zurückgeschickt.

Das finde ich radikal.

(Beifall AfD – Jürgen Frömmrich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Mit „radikal“ kennen Sie sich ja aus!)

Trotzdem halten Sie, Herr Ministerpräsident, unerschütterlich an einer Koalition mit den GRÜNEN fest.

Mit Ihrem freiwilligen Aufnahmeprogramm für Afghanen will Schwarz-Grün nun sogar noch mehr Menschen nach

Hessen holen, während die Aufnahmefähigkeit der hessischen Kommunen nachweislich erschöpft ist.

(Beifall AfD)

Die Asyl- und Einwanderungspolitik ist laut dem Hessentrend vom 14. März mittlerweile das zweitwichtigste Thema für die Bürger. Das dürfte auch ein Grund sein, Herr Ministerpräsident, warum Sie schon längst einen Flüchtlingswahlkampf betreiben.

(Zuruf Günter Rudolph (SPD))

Nur suchen Sie die Schuld für die Probleme lieber bei der Bundesregierung, dort vorzugsweise bei Ihrer direkten Konkurrentin um das Amt des Ministerpräsidenten, Bundesinnenministerin Nancy Faeser, SPD, statt in Hessen das Mögliche zu tun, um den Migrationsdruck zu verringern.

(Beifall AfD)

Die GRÜNEN werden von Ihrer Kritik regelmäßig verschont, obwohl sie ein maßgeblicher und richtungsgebender Teil der Bundesregierung sind – offenbar auch dieser Landesregierung.

(Jürgen Frömmrich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Ein bisschen Soße angerührt!)

Herr Ministerpräsident,

(Günter Rudolph (SPD): Er ist nicht da! Drehen Sie sich mal um!)

Sie verlangen im „Tagesspiegel“ – Zitate –: „Die Bundesregierung muss jetzt ihre Vogel-Strauß-Haltung aufgeben …“, „Wir kommen an die Grenzen dessen, was wir leisten können. Wir haben den größten Flüchtlingszustrom seit 2016“, „Wir brauchen endlich die von der Ampel versprochene Rückführungsoffensive“.

Lieber Herr Ministerpräsident,

(Günter Rudolph (SPD): Er ist nicht da!)

ich wäre schon froh,

(Günter Rudolph (SPD): Er ist nicht da! – Gegenruf Jürgen Frömmrich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Er ist noch gar nicht weg!)

wenn nicht immer mehr Migranten völlig unkontrolliert kommen würden.

(Beifall AfD – Zuruf Günter Rudolph (SPD) – Weitere Zurufe – Glockenzeichen)

Der Herr Ministerpräsident ist im Landtag. Er hört sicherlich am Bildschirm zu.

(Jürgen Frömmrich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Natürlich! – Weitere Zurufe)

Er zieht es vor, sich der Debatte nicht zu stellen.

(Beifall AfD)

Das sagt auch schon viel aus. – Von der Rückführung der bundesweit etwa 300.000 und in Hessen knapp 20.000 vollziehbar Ausreisepflichtigen ganz zu schweigen.

Sie, Herr Ministerpräsident, haben im Oktober letzten Jahres ein freiwilliges Landesaufnahmeprogramm für Afghanen angekündigt. Es befindet sich aktuell in der Endphase der Vorbereitung. Ich frage Sie: Wie passt das mit Ihrer Aussage zusammen, dass wir an der Grenze der Leistungsfähigkeit sind?

(Beifall AfD)

Man kann nicht glaubhaft eine migrationspolitische Überforderung anprangern und gleichzeitig als Landeschef weitere Anreize für Zuwanderung nach Deutschland schaffen.

(Beifall AfD)

Deshalb: Beenden Sie das freiwillige Landesaufnahmeprogramm für Flüchtlinge aus Afghanistan. Wenn Sie es in Hessen angesichts der dramatischen Migrationslage nicht einmal schaffen, sich von solchen migrationspolitischen Luftschlössern zu verabschieden und Pullfaktoren nach Hessen zu minimieren, sind Sie in Ihrer Kritik an der Bundesregierung und an Nancy Faeser völlig unglaubwürdig.

(Beifall AfD)

Lesen Sie doch bitte die aktuell 848 Kommentare unter Ihrem 20-minütigen Interview zum Thema Migrationspolitik mit „Bild“ TV auf YouTube diese Woche.

(Zurufe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und SPD)

Zwei repräsentative Kommentare:

(Günter Rudolph (SPD): 820 von der AfD!)

Erstens. „Wie eine Katze um den heißen Brei. Viel gesagt, nichts geantwortet.“

Zweitens. „Er spricht viel, hat aber Angst, die Wahrheit zu sagen.“

(Beifall AfD – Zurufe SPD)