Ich fand das nicht geschmacklos. Ich habe mich köstlich darüber amüsiert und habe gedacht, dass das hier im Moment passen würde.
In unserer Großen Anfrage sind die Punkte aufgeführt, die wir als Ausschussmitglieder und auch als Bürgerschaftsabgeordnete verändern können und müssen. Ziel ist, unsere hanseatischen Hochschulen national, europaweit und international besser zu verkaufen. Wir Abgeordnete sollten es uns zur Pflicht machen, das zu bewahren, was die Älteren auf den Weg gebracht haben. So steht es auch über dem Eingang zum Rathaus und so wurde es gestern von der Präsidentin beschrieben.
Denken Sie nur an die feierliche Gründung der Hamburger Universität am 10. Mai 1919 in der Musikhalle, nachdem sie hier in der Bürgerschaft beschlossen wurde. Namen wie Abi Warburg und Albrecht Mendelssohn Bartholdy seien in diesem Zusammenhang kurz erwähnt, falls Herr Neumann nicht auch dazu etwas zu sagen hat.
Kommen wir zur Großen Anfrage zurück, in der Zahlen und Vergleiche von Hochschulrankings stehen, die für uns alle Bedeutung haben. Sie sind jedoch alt – da gebe ich Ihnen ein bisschen Recht, Frau Brüning –, denn alles, was gestern ist, ist Vergangenheit. Die geplante Umsetzung eines Umbaus der Hochschulen ist hingegen der Beginn der Zukunft. Das ist das, wo wir hinschauen sollten.
Für meine Fraktion ist das jetzt der maßgebliche Punkt. Denn was haben wir? Es gibt die schon angesprochene Hamburger Universität, die Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik, die Technische Universität HamburgHarburg, die Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg sowie die Hochschule für bildende Künste Hamburg. Diese Einrichtungen beinhalten zusammen weit über 40 000 Studenten und eine Vielzahl von Studienbereichen, die sich sehr wohl nach außen repräsentieren.
Ich möchte hier sagen, dass die TU Hamburg-Harburg nur in wenigen Rankings erwähnt wurde. Ferner haben wir die Bucerius Law School, die Fern-Fachhochschule Hamburg und die Evangelische Fachhochschule für Sozialpädagogik Hamburg. Diese vier Genannten haben circa 4000 Studenten und auch hier fehlt noch ein Ranking, um sie miteinander zu vergleichen.
Erstens: Unser Ziel sollte eine bessere Betreuung der Studenten in den ersten Semestern sein. Das wurde auch schon in der Dohnanyi-Kommission gesagt.
Zweitens müssen wir die Studienabbrüche verhindern, sofern es sich dabei um eine erfüllte Erwartung des Studiums handelt. Das sind die zwei wichtigsten Punkte, die jetzt gemacht werden müssen.
Kommen wir zum Abschluss zu den schon ausgeführten und angedachten Punkten, die eben von Herrn Beuß erwähnt worden sind.
Erstens geht es um die Planungssicherheit für die Hochschulen. Der Weg, den der Senat damals gegangen ist, war richtig. Das war das Signal, auf das die Hochschulen gewartet haben.
Zweitens war es der Startschuss zur Einführung des Hochschulmodernisierungsgesetzes. Auch darüber wird schon diskutiert. Ich halte es für den richtigen Weg, dass die Diskussionen offen geführt wird. Wir sollten weiter zusammenarbeiten, damit wir im Sommer dieses Jahres zu einem guten Endergebnis kommen.
Drittens war es die Einberufung der Kommission der Strukturreform. Darüber wurde auch schon zweimal etwas gesagt. Man kann auf jeden Fall sagen, dass die Ergebnisse, die dort herausgearbeitet worden sind, von anderen Ländern gegengelesen wurden. Alles, was in der heutigen Presseerklärung von Frau Bulmahn steht, die sich auch dieses blaue Buch genommen hat, ist teilweise 1:1 mit dem zu vergleichen, was die Dohnanyi-Kommission herausbekommen hat.
Ich komme zum Schluss. Wir alle müssen den Hochschulen die derzeit fehlende Innovationskraft zurückgeben. Die Hamburger Hochschulen sind auf einem Reformkurs, der ihre Existenz für die Anforderung der Zukunft sichern und ihnen vor allem mehr Eigenständigkeit bieten soll und muss. Im Moment steht das Fenster für die Zukunft von Reformen und Veränderungen offen.
1968 wollte man die damaligen starren Strukturen verändern. Da müsste man ganz einfach sagen: Jetzt im Moment sind wir die neuen Achtundsechziger, weil wir genau dasselbe machen. Die Reform für die Hamburger Hochschulen ist auf dem richtigen Weg. Lassen Sie uns gemeinsam weitergehen. – Danke schön.
Bei aller Relativierung der Rankings ist das Ergebnis über alle Rankings hinweggesehen besorgniserregend im Hinblick auf die hamburgischen Hochschulen.
Das trifft insbesondere zu, wenn da steht, dass die Bewertung durch die Studenten fast immer negativ ist, wenn fast immer festgehalten wird, die Studienzeiten seien hier zu lang – Sie haben Recht, das hat etwas mit der Großstadt zu tun, aber trotzdem ist es schlecht –, wenn fast immer festgehalten wird, die Ausstattung, soweit sie sich auf die Studenten richtet – also Bibliotheken, Arbeitsplätze –, sei schlecht, schlechter als sie sonst beurteilt werden. Das sind besorgniserregende Daten, die zu Reaktionen verpflichten.
Wenn wir fragen, woran das liegt, gibt der Senat selbst einige Antworten. Die erste Antwort ist, dass er sagt, es liegt daran, dass die Massenuniversitäten in den Großstädten generell schlechter abschneiden als die Universitäten in kleineren Städten oder als die kleineren Universitäten in Ostdeutschland, weil da übersichtlichere Einheiten existieren, ein günstigeres Betreuungsverhältnis existiert und damit auch eine höhere Identifikation mit der jeweiligen Hochschule besteht. Das ist ein besonderes Problem von Massenuniversitäten, die wir in Hamburg haben. Die Frage ist dann aber, ob wir möglicherweise auf einem gar nicht so vernünftigen Weg gehen, wenn wir jetzt sogar über ein System „Hochschullandschaft Hamburg“ nachdenken und aus den jetzigen großen Einheiten eine noch größere Gesamteinheit produzieren. Dann würde
möglicherweise eine Tendenz eher begünstigt, die hier als Verursacher für Missstände beschrieben wird.
Es wird dann gesagt, dass auf die Einsparungen, die in den letzten Jahren vorgenommen werden mussten, nicht mit Schwerpunktbildung reagiert worden ist. Da muss man die Hochschulen tatsächlich ein Stück weit in die Verpflichtung nehmen, solche Schwerpunktbildungen vorzunehmen. Das sehe ich auch so. Ich komme aber gleich noch einmal darauf zurück, weil ich nicht glaube, dass die Vorschläge, die dazu gemacht worden sind, die Schwerpunktsetzung habe sozusagen von außen zu erfolgen, sinnvoll ist.
„Mitverursacher sind demnach... – aber auch die häufig fehlende Anerkennung der Leistungen im Diskurs ihrer Repräsentanten mit Politik und Öffentlichkeit (das Bild der Hamburger Hochschulen in der Öffentlichkeit wird zu sehr von der behaupteten Unterausstattung geprägt).“
Wie haben Sie das verstanden? Heißt das jetzt, die Hochschulangehörigen sollen sich nicht mehr beklagen dürfen, wenn sie eine Unterausstattung sehen? Oder heißt das, dass die Politik falsch reagiert hat? Das ist eine Verwaltungsformulierung, die keine Antwort geben möchte und alles im Ungefähren belässt.
Es ist nicht problematisch, die Studiengänge etwas zu straffen. Ein richtiges Problem ist aber der Versuch, Schwerpunktbildungen in der Weise vorzunehmen, wie das die Dohnanyi-Kommission vorgeschlagen hat. Wenn man nach den Rankings geht, dann müsste man die Wirtschaftswissenschaften in Hamburg abwickeln. Bei denen kommt im Durchschnitt ein schlechtes Ergebnis heraus. Das hat also mit Exzellenz in Hamburg nicht viel zu tun.
Dohnanyi schlägt aber vor, sie wegen des Arbeitsmarktbedarfs auszubauen. Das mag plausibel sein, aber ursprünglich hatte die Strukturkommission den Auftrag, sich die Exzellenzen der Hamburger Hochschulen anzuschauen und als solche zu bewerten. Das hat sie aber gerade nicht getan, sondern sie hat sich von McKinsey eine Arbeitsmarktprognose für das Jahr 2012 vorschlagen lassen. Das ist aber reine Spekulation, denn wer kann heute schon sagen, wie der Arbeitsmarkt im Jahre 2012 aussehen wird. Ich halte es für hochgradig unvernünftig, daraufhin eine Planung aufzubauen. Dann wäre es sehr viel sinnvoller, wenn die Universitäten ihr Geld nach den Abschlüssen, die sie produzieren, bekommen und dann reagieren, indem sie die Studierenden einwerben. Die haben den besseren Seismographen für künftige Arbeitsplätze als eine Kommission, die heute darüber entscheidet, was man in dem oder dem Jahr machen will.
Solche Planungen sollte man nicht machen, weil man damit Stärken der Hamburger Universität beseitigt, die sie aufgrund der langen Internationalität der Stadt und VorKolonialgeschichte zum Beispiel in einem differenzierten Angebot in Länderkunde und vielen Sprachen hat. Das ist eine Besonderheit Hamburgs, wenn auch mit kleinen Einheiten. Diese jetzt zugunsten großer Einheiten abzuwickeln, ohne zu untersuchen, ob da vielleicht gerade Exzellenzen liegen, ist nicht vernünftig. Wenn man Professoren von außen mit einem großen Fernrohr darauf gucken lässt, entdecken die das auch gar nicht. Darum ist ein großer Teil des Berichts im Hinblick auf die strukturelle Gestaltung und die Schwerpunktbildung der Fächer an den Hoch
Herr Präsident, meine Damen und Herren! In der Tat wurde vieles schon gesagt. Es gibt alarmierende Ergebnisse in den Rankings. Der letzte Platz im CHE-Ländervergleich 2002 ist wirklich erschreckend. Ebenfalls erschreckend ist, dass wir in den meisten Rankings in der Durchschnitts- oder Schlussgruppe stehen. Auch auf die überlange Studiendauer und – das wurde bisher nicht erwähnt – die geringe Drittmittelquote trifft das zu.
Frau Brüning, Sie haben Recht, wenn Sie völlig zutreffend ausführen, dass man hinter jedes Ranking ein Fragezeichen machen kann. Man kann immer die Methode hinterfragen, man kann auch hinterfragen, ob die Rankings überhaupt miteinander vergleichbar sind. Nur, wenn man mit völlig unterschiedlichen Methoden, im Prinzip unvergleichbar, doch im Großen und Ganzen immer zum gleichen Ergebnis kommt, Frau Brüning, dann ist das nicht ganz so falsch. Jedes einzelne Ergebnis mag falsch sein, aber wenn die Gesamttendenz in eine ganz bestimmte Richtung geht, dann, glaube ich, ist die grundsätzliche Aussage richtig,