fassender zu betrachten als der Schwimmunterricht in der Schule, auf den Sie sehr umfangreich eingegangen sind. Es geht darum, sich an das Wasser zu gewöhnen, sich im Wasser zu bewegen, Ängste abzubauen und Sicherheit zu gewinnen. Manchmal geht es für eine Kita auch einfach darum, Eltern dafür zu gewinnen, ihr Kind in öffentlichen Schwimmbädern baden oder schwimmen lernen zu lassen oder über einen Beitritt in einen Schwimmverein nachzudenken.
Wir teilen die Sorge, die die FDP in ihrem Antrag zum Ausdruck bringt, dass in einigen Stadtteilen Hamburgs die Schwimmfähigkeit von Kindern besonders schlecht ist. Die Idee, trotz verbindlicher Bildungsempfehlungen und eines Landesrahmenvertrags mit mehreren großen Kita-Trägern ausgerechnet die Vereinigung Elbkinder als besonderes Modell in den Blick zu nehmen, scheint mir etwas zu kurz gesprungen. Darüber hinaus müssen wir Folgendes beachten: Wir haben in Hamburg ausdrücklich ein vielfältiges und facettenreiches KitaAngebot gewollt. Die Konzepte der Einrichtungen unterscheiden sich untereinander in der Bandbreite. Die Schwerpunkte reichen von Musik oder Werken über Bewegung bis hin zu Natur- oder Waldkindergärten. Wir haben zudem bewusst ein Elternwahlrecht in unserem Kinderbetreuungsgesetz verankert. Eltern entscheiden also erstens, ob sie ihr Kind in eine Kita-Betreuung geben möchten und zweitens, welche das sein soll und welchen Schwerpunkt sie haben soll. Dies alles spielt eine Rolle, wenn es um die Frage geht, wie Wassergewöhnung und Schwimmfähigkeit auch in der frühen Bildung und Betreuung einen größeren Platz finden kann. Daher werden wir Ihren Antrag, der einige Impulse enthält, über die man durchaus diskutieren muss, und auch den Antrag der GRÜNEN, der, was Zielgruppen und Träger betrifft, noch ein bisschen weiter geht, an den Ausschuss überweisen und uns dort im Sinne der Schwimmfähigkeit unserer Kinder über das Thema genauer beraten.
Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! In der Metropole Hamburg haben wir die Möglichkeit, die Schwimmfähigkeit von Kindern im Vorschulalter zu verbessern. Der Senat hat die Pflicht, dazu für gute politische Rahmenbedingungen zu sorgen.
Wir als CDU-Fraktion stimmen dem vorläufigen Antrag zu. Wir unterstützen auch die Forderung, Kitas zu helfen und dem Thema Wassergewöh
nung vor der Einschulung einen höheren Stellenwert einzuräumen. Das ist ein Thema, welches die Bereiche Familie, Kinder, Jugend sowie den Sport betrifft. Für uns ist es wichtig, dass Kinder frühzeitig Schwimmbäder aufsuchen, damit sie ihre Schwimmfähigkeit verbessern oder Schwimmen erlernen. Ein "zu früh" gibt es hier nicht, meine Damen und Herren.
Unter dem CDU-geführten Senat nahmen 2007 insgesamt 24 500 Schüler am Schwimmunterricht teil. Mehr Kinder als in den Jahren zuvor lernten schwimmen. Das war ein großer Erfolg, denn in diesem Jahr schafften 83 Prozent der Schüler das Seepferdchen; ein Plus von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, als noch Sportlehrer für den Schwimmunterricht verantwortlich waren. Die CDU-Erfolge wurden vom jetzigen Senat leider nicht fortgeführt. Im Mai dieses Jahres kritisierte sogar die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft die neue Reform des Schwimmunterrichts von Herrn Rabe. Anstatt der von der CDU angepeilten 95 Prozent der Schüler, die schwimmen können, sollen es nun 67 Prozent der Schüler sein, und nur noch 50 Prozent der Schüler haben am Ende der vierten Klasse ein Bronzeabzeichen.
In manchen sozial schwachen Stadtteilen ist die Situation sogar erschreckend. Demnach sollen mehr als 90 Prozent der Schüler in Billstedt nicht schwimmen können. Wie wollen Sie das lösen?
Auch der Plan von Herrn Senator Rabe ist gescheitert, dass in diesem Jahr 5100 Kita-Kinder durch die Initiative "Ab ins Wasser – aber sicher!" schwimmen lernen. Tatsächlich waren es bis Ende Juni dieses Jahres nur 757 Kinder. Das sind laut Bericht der Innenbehörde magere 14,8 Prozent. Es haben auch bisher nur 93 der circa 1000 Hamburger Kitas dieses Projekt genutzt. Warum? Die "BILD"-Zeitung kam am 5. September 2013 mit den Schlagzeilen heraus:
sind wir für diese Initiative der FDP dankbar. Gleichzeitig fordern und hoffen wir, dass in den Grundschulen verstärkt Schwimmunterricht ange
Es ist beängstigend, dass nur circa 50 Prozent der Kinder am Ende der Grundschule schwimmen können. Das muss sich klar ändern, meine Damen und Herren.
Auffällig ist auch, dass trotz der Dekadenstrategie des Ersten Hamburger Sportkonvents 2012 der Sportfördervertrag kaum Engagement für den Bereich Schwimmförderung für Kinder zeigt. Bereits im Januar 2013 ergab eine Schriftliche Kleine Anfrage der CDU-Fraktion mit dem Thema Schwimmförderung, dass die Sportbäder in Hamburg zu wenig Unterstützung erfahren. In Hamburg fehlt zum Beispiel auch ein Springturm von zehn Metern. In der zweitgrößten Stadt Deutschlands gibt es kein Wasserspringen. In Berlin hingegen werden Deutsche Meisterschaften in allen fünf Disziplinen des Schwimmsports, zum Beispiel Schwimmen, Wasserball, Wasserspringen, Synchronspringen und Freiwasserschwimmen, durchgeführt.
Im Bereich Förderung der Sportjugend läuft das von der CDU initiierte Programm "Kids in die Clubs" weiterhin sehr erfolgreich. Das unterstützen wir natürlich auch weiterhin sehr stark. Die Große Anfrage der CDU-Fraktion im Juni dieses Jahres, Drucksache 20/8463, ergab, dass 8580 Kinder durch das Programm "Kids in die Clubs" bisher allein in 2013 gefördert worden sind. Das ist eine beachtliche Zahl und ein Riesenerfolg für uns, meine Damen und Herren.
die Schwimmfähigkeit von Kindern im Vorschulalter voranzubringen. Dazu können Mittel aus dem Bildungs- und Teilhabepaket beitragen und die stärkere Einbindung von Kitas bei der Vergabe von Wasserzeiten und Lehrschwimmbecken und bei Bäderland. Zudem setzt die CDU vor dem Hintergrund der Weiterführung des Sportfördervertrags ihre Prioritäten auf die weitere Modernisierung und Sanierung von Sportstätten sowie gezielte Maßnahmen im Kinder- und Jugendsport, wie zum Beispiel das Schwimmen.
ebenso den von den GRÜNEN. Im Ergebnis sehen wir eine Chance, mit zusätzlichen Anregungen die Schwimmfähigkeit von Kindern weiter zu verbessern. Wir erwarten, dass der Senat hierzu volle Unterstützung leistet. – Vielen Dank.
Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Herr Erkalp, die letzten beiden Sätze beinhalteten das Sinnvollste und Beste, was Sie gesagt haben, nämlich dass Sie die Anträge unterstützen. Ansonsten hatte ich doch stark das Gefühl, dass Sie ein bisschen am Thema vorbeigeredet haben.
Vielleicht sollten Sie sich den Antrag noch einmal zu Gemüte führen. Es geht hier um die frühkindliche Schwimmförderung. Ich frage mich, was ein Zehn-Meter-Turm damit zu tun hat.
Ist das der Ansatz der CDU-Fraktion, die Kinder auf den Zehn-Meter-Turm zu stellen, damit sie schwimmen lernen? Ebenso wenig hat es – Frau Kaesbach hat hier wirklich einen guten Aufschlag gemacht – etwas mit CDU-Erfolgen zu tun, wenn Kinder schwimmen lernen. Wenn Sie direkt daneben gestanden hätten oder mit im Wasser gewesen wären, dann könnte man von Ihrem Erfolg sprechen. Alles andere finde ich wirklich ein bisschen weit hergeholt.
In der Sache muss ich fairerweise sagen, dass der Senat ein Konzept vorgelegt hat, in dem es um das Schulschwimmen ging. Heute geht es um die frühkindliche Schwimmförderung. Sie schauen jetzt in Ihre Unterlagen, das hätten Sie vielleicht vorher machen sollen.
Ich gehe nun einen Schritt zurück in die Historie. In der Tat haben die GRÜNEN schon im August 2011 per Antrag Vorschläge zur Wassergewöhnung und zum frühkindlichen Schwimmen gemacht. In der Folge gab es die Expertenanhörung, von der Frau Kaesbach gesprochen hat. Es wurde in der Tat von allen Experten gesagt, wie wichtig die frühkindliche Wassergewöhnung und Schwimmförderung ist. Sehr wichtig ist aber auch die Erkenntnis, dass man das nicht einfach verordnen kann, sondern Rahmenbedingungen schaffen muss, denn sonst bringt das Ganze überhaupt nichts. Diese Rahmenbedingungen will ich noch einmal kurz erwähnen. Frau Kaesbach hat zu Recht die Zusatzkosten genannt, gerade auch für das HVV-Ticket
und den Eintritt. Es war von Sicherheitsstandards, knappen Wasserzeiten und fehlenden Personalressourcen die Rede. Das alles ist wichtig, will man, dass mehr Vorschulkinder zum Schwimmen gehen können. Wir hatten schon im August 2011 einen Antrag vorgelegt, den wir heute immer noch gut finden. Wir finden es auch immer noch schade, dass die SPD ihn bislang noch nicht angenommen hat. Daher beantragen wir Punkte daraus noch einmal, weil wir glauben – das Thema wird überwiesen –, dass unsere Punkte vielleicht jetzt Berücksichtigung finden. Aus dem Grund möchte ich gern noch einmal kurz die wesentlichen Punkte – und was sich vom FDP-Antrag ein wenig unterscheidet – benennen.
Es ist wichtig, bei den Kita-Trägern den finanziellen und personellen Bedarf zu ermitteln. Wir sehen aber nicht ein, dass das nur auf die Elbkinder-Vereinigung gemünzt werden soll, sondern es muss für alle Kitas gelten, denn wir haben natürlich auch den Paritätischen Verein und viele, viele andere Kitas, die ebenso gern schwimmen gehen wollen. Wir möchten auch, dass Konzepte für das Schwimmen und die Sicherheit besser in die Fortbildungskonzepte von Erzieherinnen und Erziehern eingebunden werden. Deswegen haben wir den zweiten Punkt aufgegriffen, mit dem DLRG und den Anbietern der Kindertagesbetreuung ein neues Fortbildungskonzept für die Kitas zu erstellen.
Wir glauben auch, dass es wichtig ist, neue Wege zu gehen, denn der zentrale Punkt sind wirklich die Wasserzeiten. Wir haben einfach nicht genug Wasserzeiten, und ich möchte auch nicht, dass wir das Schwimmen lernen im Vorschulalter auf Kosten der Schulkinder machen oder umgekehrt. Das heißt, wenn wir Wasserzeiten für die Kita-Kinder beantragen, dann verdrängt das womöglich die Schulkinder. Das wäre schlecht, denn das richtige Schwimmen lernen beginnt erst in der Schulzeit. Frühkindliche Schwimmförderung für Kita-Kinder unterscheidet sich erheblich vom richtigen Schwimmen lernen.
Deswegen fordern wir den Senat auf zu prüfen, welche Alternativen es zu öffentlichen Schwimmbädern gibt, da man Schwimmen eben nur im Wasser lernen kann und Wassergewöhnung auch nur dort möglich ist. Wir würden gern die Kooperation mit privaten Bädern stärken; darin wurden wir übrigens von den Experten bestätigt. Wir müssen auch auf Bäder in Fitnessclubs, in Reha-Einrichtungen oder Einrichtungen der Behindertenhilfe zugreifen, vielleicht sogar auf Hotelschwimmbäder. Man muss hier einfach ein bisschen Fantasie entwickeln und nicht von vornherein sagen, das gehe alles gar nicht, sondern prüfen, ob dieser Weg nicht auch gangbar ist. Für die kleinen Kinder wäre es viel angenehmer, in einem Bad der Reha-Einrichtungen Wassergewöhnung oder frühkindliche Schwimmförderung zu machen, weil das Wasser viel wärmer ist als in den großen Schwimmbädern.