Protokoll der Sitzung vom 21.09.2001

Und dann Herr Eggert am 17. Juni in der „Schweriner Volkszeitung“: „Das wird unweigerlich zur wirtschaftlichen Existenzbedrohung der Werften und ihrer Zulieferbetriebe im Land führen.“ Und wenn man sich heute Herrn Ebnet anhört, es ist alles paletti.

(Angelika Gramkow, PDS: Hat er doch gar nicht gesagt. – Karsten Neumann, PDS: Sie haben wieder nicht zugehört.)

Wir kriegen das schon hin und wir kriegen das in zwei, drei Wochen hin. Die Werften sind nicht bedroht

(Zuruf von Dr. Ulrich Born, CDU)

und wir reden das Land schlecht.

(Reinhard Dankert, SPD: Sie hören nur das, was Sie hören wollen.)

Am 14. Juni, da war Herr Ebnet schon Wirtschaftsminister: „Das Land kämpft gegen die Schiffbaugrenzen und wir werden die Flexibilisierung dort erreichen.“ Bis heute noch nicht! Ich bin gespannt, Herr Minister Ebnet, und auch die Werften sind gespannt, davon konnten wir uns in Wolgast überzeugen, wie Sie hier Regierungshandeln im Interesse der Menschen, im Interesse der Werften ausüben. Und ich sage Ihnen deutlich: Viel Hoffnung haben die Werften und ihre Werftarbeiter auf diese Landesregierung und auf diese Bundesregierung nicht.

(Reinhard Dankert, SPD: Außerdem glauben sie Ihnen nicht.)

Das ist beim Besuch in der Peene-Werft herausgekommen. – Ich danke für die Aufmerksamkeit.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU – Reinhard Dankert, SPD: Das ist ja unverant- wortlich, was Herr Riemann hier macht! – Karsten Neumann, PDS: Das ist das Ziel Ihrer Arbeit!)

Das Wort hat die Abgeordnete Frau Schildt von der SPD-Fraktion. Bitte sehr, Frau Schildt.

Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Opposition hat uns hier einen Antrag vorgelegt, der einen Bericht fordert über die Auswirkungen der EU-Kapazitätsbegrenzungen auf die wirtschaftliche Situation der Werften im Land. So weit, so gut. Ich glaube, alle Abgeordneten hier im Raum sind an einem

Bericht über diese Lösungen interessiert und auch an einer Lösung des Problems,

(Zuruf von Götz Kreuzer, PDS)

soweit wir als Abgeordnete Einfluss auf diese Problematik haben.

Minister Ebnet hat einen sehr umfangreichen Bericht geliefert, hat uns sehr detailgetreu, chronologisch und in den Inhalten einzelne Verhandlungspunkte dargestellt.

(Wolfgang Riemann, CDU: Er hat die Pressemitteilungen noch mal wiederholt.)

Herr Riemann, Sie haben von Leidenschaft gesprochen. Das waren alles Strohfeuer. Wenn es Ihnen als Opposition wirklich um die Sache ginge,

(Wolfgang Riemann, CDU: Mir geht es um die Sache.)

hier etwas für die Werften zu bewegen, hätten Sie zugehört,

(Wolfgang Riemann, CDU: Ja, ich habe zugehört.)

hätten Sie gewertet, das, was wirklich passiert.

(Wolfgang Riemann, CDU: Er hat nur das noch mal wiederholt, was vor Jahren gesagt wurde.)

Aber es geht Ihnen nicht um die Sache, Herr Riemann!

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der SPD)

Es geht Ihnen nicht um die Sache, es geht Ihnen darum, eine Schwarze-Peter-Karte zu ziehen!

(Siegfried Friese, SPD: Richtig. – Zuruf von Reinhard Dankert, SPD)

Und das ist nicht angebracht, denn die Situation für die Beschäftigten in den Werften ist viel zu ernsthaft, viel zu schwierig. Wir sind verantwortlich dafür, alles zu tun, was es zu tun gibt und was möglich ist.

(Harry Glawe, CDU: Das ist ein schöner Satz gewesen eben. – Heiterkeit bei einzelnen Abgeordneten der CDU)

Der Minister hat dargelegt, welche weiteren Schritte zu gehen sind, welche Schritte möglich sind.

(Harry Glawe, CDU: Eine richtige Sprechblase eben.)

Und das wird auf den Weg gebracht, meine Damen und Herren von der CDU.

(Harry Glawe, CDU: Der Inhalt ist gleich null.)

Sie sollten zuhören,

(Harry Glawe, CDU: Wir hören zu.)

Sie sollten es im Protokoll noch einmal nachlesen und Sie sollten auch in dieser Richtung mit den Werftarbeitern sprechen, so, wie wir es tun!

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der SPD – Harry Glawe, CDU: Jaja, jaja. Wir sind begeistert von Ihnen. – Wolfgang Riemann, CDU: Richtig.)

Aus diesem Grunde betrachten wir das Anliegen dieses Antrages mit dem Bericht des Ministers für erledigt.

(Siegfried Friese, SPD: Schreien ist leichter. – Harry Glawe, CDU: Wir haben solange mit ihnen gesprochen, bis sie auf die Straße gehen.)

Verfahrenstechnisch werden wir ihn ablehnen. – Vielen Dank.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der SPD und Karsten Neumann, PDS)

Das Wort hat der Ministerpräsident Herr Ringstorff. Bitte sehr, Herr Ministerpräsident.

Herr Präsident! Meine Damen und Herren Abgeordnete! Ich muss eher sagen, meine Herren von der CDU,

(Harry Glawe, CDU: Jawohl.)

was Sie hier aufführen, finde ich unwürdig und schäbig.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD und Karsten Neumann, PDS)

Was hilft dieser Klamauk, den Sie veranstalten, den Werftarbeitern in Mecklenburg-Vorpommern? Sie wollen nicht zuhören.

(Harry Glawe, CDU: Wir lassen uns nicht beschimpfen!)

Sie sind zu einer ernsthaften Debatte nicht fähig. Und, Herr Dr. Born, wir haben schon öfter über den Schiffbau in diesem Land gesprochen. Ich habe Ihnen mehrfach gesagt:

(Dr. Ulrich Born, CDU: Ich rede den Bremer Vul- kan schlecht, haben Sie mir damals vorgeworfen.)

Ich lasse mich in meinem Engagement für die Werften in diesem Land von keinem – auch nicht von Ihnen – übertreffen.