Und wenn wir uns jetzt die einzelnen Räume anschauen, dann ist es natürlich ganz klar, dass alles, was dort passiert – und Sie müssen es einfach sehen, weil es ja über unsere Tische läuft –, an diesen Erlass und an das Konzept geknüpft ist. Im Kulturkooperationsraum I ist es so, dass zwischen dem Volkstheater Rostock und dem Mecklenburgischen Landestheater Parchim ein Kooperationsvertrag geschlossen wurde. Die erste Zusammenarbeit beider Theater in der Spielplangestaltung 2010 ist erfolgreich. Jetzt strebt man eine Fusion an. Und Sie haben ja selber das Wort gesagt „könnte“.
Wir haben mit dem Konzept, wenn Sie so wollen, eine B-Seite vorgelegt und haben gesagt, was wir glauben, wer dann mit wem in einem solchen Raum als Nächstes kooperieren und fusionieren kann. Aber es gibt doch keine Ausschließlichkeit. Das ist sozusagen auch so, wenn andere Möglichkeiten gegeben sind, dass man sie nutzen kann. Nur genehmigen mussten wir sie in diesem Zusammenhang auf der Grundlage des Konzeptes. Also es ist nichts vom Himmel gefallen.
Auch mit dem Theater der Hansestadt Wismar besteht im Kulturkooperationsraum I ein Kooperationsvertrag des Volkstheaters Rostock. Ebenfalls im Kulturkooperationsraum I ist es nach bisherigen Aussagen der Trägerkommunen Schwerin und Rostock so, dass man hier außerhalb einer Fusion zusammenarbeiten will. Weiter ist man nicht. Sie wissen selbst, woran das liegt. Und die Landeshauptstadt Schwerin und das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin haben mitgeteilt, dass sie nach wie vor an einer Zusammenarbeit mit dem Mecklenburgischen Landestheater Parchim interessiert sind. Es wird trotzdem auf dieser Seite schon zusammengearbeitet und es werden hier die Gespräche nicht eingestellt.
Zur aktuellen Situation in Rostock, wenn Sie das ansprechen: Die am Volkstheater Rostock bestehende finanzielle Situation muss natürlich auch durch das Theater zusammen mit der Hansestadt Rostock geklärt werden.
auch da steht „Theater“ drüber, egal an welcher Stelle, mixen mit dem, was Landesaufgaben sind. Das kann man tun, nur richtiger wird es dadurch nicht. Es ist einfach das Problem, dass wir uns in Rostock natürlich für Gespräche nicht verweigern. Aber ich sage Ihnen ganz klar: Die Aufgabe meines Hauses wird es sein, eine eingehende Prüfung des der FAG-Berechnung zugrunde liegenden Zahlenmaterials vorzunehmen. Und das werden wir tun. Dann werden wir schauen, wo wir am Ende des Tages sind.
Kurz zum Kulturkooperationsraum II: Der Zusammenschluss der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz mit der Deutschen Tanzkompanie im Rahmen der Theater und Orchester Holding ist bereits im Dezember 2009 erfolgt. Nehmen wir doch auch mal hier das öffentliche, jetzt sage ich mal, Theater. Was ist passiert? Es war erfolgreich, wenn wir uns ansehen, welche Strukturen hier gestrafft worden sind. Sie können ja mal nachfragen, wie viele Buchungsvorgänge die Tanzkompanie in einem Monat zu erledigen hatte und warum und wie viele Menschen dafür angestellt waren. Ich weiß nicht, vielleicht kriegen Sie es heraus. Dann sage ich Ihnen einfach, wie schlank man so etwas machen kann an der Stelle.
Es ist ebenfalls im Kulturkooperationsraum II so, dass ein Kooperationsvertrag der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz mit dem Ernst-Barlach-Theater Güstrow existiert. Zudem wurden zukünftige Kooperationen zwischen den Partnern in den Bereichen Vorpommern, also hier Stralsund, Greifswald, Putbus, und auch mit der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz sowie auch mit der Vorpommerschen Landesbühne zur überregionalen Zusammenarbeit im Kulturkooperationsraum II ausgelotet. Natürlich – und Sie kennen die Papiere – wollte man noch einen Schritt weiter gehen. Aber dafür braucht man kommunale Beschlüsse, dafür muss man vielleicht auch mal eine Struktur eines Unternehmens ordentlich sortieren, um dann zusammengehen zu können. Auch das sind alles Dinge aus der Vergangenheit. Insofern, glaube ich, ist es dort sehr erfolgreich.
Und die Vorpommersche Landesbühne, da kann ich mich ja nur wundern, was Sie als pfiffig bezeichnen. Ich glaube, die sind pfiffig, aber nicht in Ihrem Sinne. Die Vorpommersche Landesbühne Anklam
hat nämlich allen Mehrspartentheatern, allen – Sie können natürlich manchem öffentlichen Kommentator auf den Leim gehen –, die Vorpommersche Landesbühne hat allen Mehrspartentheatern dieses Angebot gemacht. Das ist die Wahrheit! Insofern ist sie natürlich auch in Gesprächen hier vor Ort mit der Neustrelitzer und Neubrandenburger Theater GmbH. Was aber viel wichtiger ist, und das war auch bei Parchim mit dem Jugendtheater wichtig, dafür sind wir nämlich da, dass wir sagen, wenn man mit diesen Theatern – und jetzt bleiben wir mal bei Anklam –
zusammengeht, egal wer es ist, dann müssen wir aufpassen, dass das auf Augenhöhe mit den großen passiert. Und genau dafür werden wir uns einsetzen,
(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Das haben die Parchimer sich aber sehr hart erarbeitet, sehr hart erarbeitet.)
dass die laufenden Verhandlungen der Vorpommerschen Landesbühne Anklam im Theaterverbund hier auf Augenhöhe auch passieren. Laut FAG-Erlass muss eine Fusion bis zum 31.12.2010 erfolgt sein, damit ein Einspartentheater dann in 2011 eine hundertprozentige Zuweisung aus dem FAG erhält.
Und wenn Sie Neubrandenburg/Neustrelitz ansprechen, dann ist es auch dort so, und das haben wir ganz klar bei allen Gesprächen gesagt, egal – in Anführungszeichen –, was man dort vorhat, Prämisse wird sein, bei aktuellen strukturellen Entwicklungen, auch in diesem Kulturkooperationsraum II, dass man auf der einen Seite die strikte Umsetzung des Eckpunktepapiers im Auge behält und gleichzeitig den FAG-Theatererlass. Nur das kann dann letztendlich gelten. Und man muss dann auch in den Theatervertrag, ob nun mit einer GmbH oder mit zweien, eintreten. Das sind ganz klare Prämissen, da geschieht nichts aus dem Selbstlauf heraus.
Die jetzigen Strukturüberlegungen haben das Ziel, die Sparten des Theaterverbundes für eine übergreifende Zusammenarbeit innerhalb des Kulturkooperationsraumes II zu stärken. Dazu erarbeitet die Geschäftsführung der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz bis zum 30.11.2010 ein entsprechendes Konzept. Insofern sind das alles Dinge, die hier in Gang gekommen sind. Die Gespräche mit den Kommunen werden fortlaufend geführt.
Ich kann Ihnen hier an dieser Stelle auch sagen, gerade haben mir Kommunen und Theater die Berichte zum Stand der Umsetzung und Ausgestaltung der Kooperationen und Fusionen vorgelegt. Es wird von allen nachgewiesen – von allen, die Sie hier gerade sozusagen aufgezählt haben, wo Sie gesagt haben, dass sie nichts hätten –, dass die Zusammenarbeit bereits im ersten Jahr erfolgreich verlaufen ist und als inhaltlich, personell, strukturell und finanziell tragfähig eingeschätzt wird und auch fortgesetzt werden soll.
Natürlich haben einige auch noch ihre Hausaufgaben zu machen. Aber hier vom Scheitern eines Konzeptes zu reden, das, glaube ich, ist einfach nur dahergeredet. Es ist schwierig, aber ich sage Ihnen auch ganz ehrlich, Herr Koplin, auf diese Lösung wartet niemand. Was hat man davon? Nichts! Sie wollen sozusagen in der Reihung aufzählen, mit wem Sie alles reden wollen. Es wird nichts passieren. Das ist insofern ein Prozess, der hier in Gang gesetzt worden ist.
Ich würde mir schon wünschen, dass Sie dann etwas Konkretes vorlegen. Das ist passiert vonseiten der Landesregierung und den Theaterverantwortlichen.
Wir werden gemeinsam an dieser Umsetzung arbeiten. Wir wissen, dass das nicht einfach ist. Diesem Problem muss man sich stellen. Es bleiben Freiräume, auch das hat dieses Papier immer deutlich gemacht. Das ist, glaube ich, wichtig und das ist Ihnen wahrscheinlich, das unterstelle ich mal, ebenso wichtig.
Ich sage es noch mal: Die Maßgabe der Fortschreibung auch der Landesfinanzierung für zehn Jahre eröffnet
Es hat jetzt das Wort für die Fraktion der SPD der Abgeordnete Dr. Körner. Bitte schön, Herr Abgeordneter, Sie haben das Wort.
Herr Präsident! Meine Damen und Herren Abgeordnete! Es liegt zum wiederholten Male, wenn ich den Zeitraum von 12, 16, 18 Monaten im Auge habe, ein Antrag der Linksfraktion zum Thema Theater vor.
Mir erschließt sich überhaupt nicht, was mit dem heutigen Antrag nun Neues im Gegensatz zu den zurückliegenden Landtagssitzungen, den zurückliegenden Debatten hier eingespeist werden sollte, wo es sich lohnt, noch einmal neu anzusetzen, neu zu diskutieren und neu zu bewerten. Aus diesem Grunde, weil nämlich in den zurückliegenden Sitzungen eigentlich alles gesagt wurde und auch vom Kollegen Koplin heute nichts Neues gesagt wurde, was er nicht auch schon mit gleicher Intention in zurückliegenden Sitzungen vorgetragen hat,
Und zum Zweiten: Es gibt noch einen zweiten Grund, weshalb ich heute auch nicht intensiver einsteigen werde.
(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Sie wollen einfach die Probleme nicht zur Kenntnis nehmen. Das ist Ihr Problem.)
Ich habe den Eindruck, sehr geehrter Herr Kollege Koplin, dass Ihr Antrag heute so ganz ernst auch nicht gemeint ist.
Einmal kann man sich den Punkt 1 anschauen. Der lautet ein bisschen zugespitzt gesagt: Die Landesregierung soll doch endlich erklären, dass sie gescheitert ist oder dass Alternativen kommen.
Werter Herr Kollege Koplin, ich habe Sie zu diesem Punkt und an diesem Pult auch schon besser vorbereitet und beredter erlebt als heute.
(Unruhe bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE – Torsten Renz, CDU: Auch das ist mir aufgefallen. – Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Das finde ich gar nicht.)
Das war, fand ich, heute doch nicht so ein bisschen mit Ihrem Herzblut, was Sie sonst manchmal an den Tag legen.