(Peter Ritter, DIE LINKE: Ich bin ganz an Ihrer Seite. – Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE)
Die Versorgung der Bevölkerung ist eines der wichtigsten Ziele. Das eint sogar das ganze Haus hier. Die Ministerin hat viele Gespräche geführt, ist im vorigen Jahr auch an den Universitäten gewesen,
an den Hochschulen gewesen, in vielen Krankenhäusern gewesen. Und dieses Thema wurde immer wieder vorgetragen. Daran ist doch nichts zu kritisieren, meine Damen und Herren.
Und es ist auch richtig, dass man insgesamt, wenn man mit allen Beteiligten spricht, Modellprojekte auch des Landes auf den Weg bringt. Bei der Frage, wie können wir die Versorgung in der Fläche sicherstellen, gibt es unterschiedliche Ansätze. Ein Ansatz ist, aus dem Krankenhaus heraus Versorgungen aufzunehmen. In der Community Medicine in Greifswald gibt es andere Denkansätze, die zum Beispiel auch davon reden, dass man mit dem Bus oder mit dem Pkw zum Patienten fahren kann oder dass man an verschiedenen Tagen in den Regionen andere Versorgungsstrukturen auflegen sollte. Und dafür sind wir Professor Hoffmann sehr dankbar.
Ich sage, wir als Koalition, aber ich denke, auch die Opposition sollte an diesen Dingen ein Interesse haben.
Auch bei der Frage Schwester AGnES ist ja über Jahre, als Auftrag des Bundes, des Bundesgesundheitsministeriums, die Universität Greifswald tätig gewesen, hat einen Vorschlag erarbeitet und wir sollten doch stolz darauf sein als Mecklenburg-Vorpommern, als Parlament, dass das im SGB V unter dem Begriff „Vera“ seinen Niederschlag gefunden hat, meine Damen und Herren.
Also von daher würde ich mal sagen, das Land Mecklenburg-Vorpommern ist in der Frage der Gesundheitswirtschaft so weit, in der Frage, wie kann man die länd liche Versorgung verbessern, auf andere Füße, auf andere Ideen bringen, wie kann man sie sicherstellen.
Und unser Vorschlag als CDU-Landtagsfraktion zusammen mit den Landräten hatte nur einen bescheidenen Hintergrund, und zwar geht er von der Tatsache aus, dass etwa 57 Prozent aller Ärzte, die heute Hausärzte sind in Mecklenburg-Vorpommern, 50 Jahre und älter sind. Daraus ergibt sich die logische Konsequenz, dass man in diesem Jahr anfangen muss und sollte, jungen Ärztenachwuchs zu fördern.
Und der Denkansatz ist, ich habe es gestern schon mal gesagt, wenn wir an jeder Universität, also in Rostock wie in Greifswald, im ersten Studienjahr 200 Studenten haben, erreichen nach etwa vier Semestern 60 bis 70 Prozent dieser Studierenden das Physikum. Und da kann man davon ausgehen, dass dann auch die große Mehrheit, es gibt da nur ganz wenige, die dann die Abschlussprüfung nach sechs Jahren nicht schaffen, dass man für diese Studenten ein Stipendium auflegen sollte.
Und da wir von den Schwierigkeiten innerhalb der Diskussion mit der KV wussten, haben wir gefragt: Welcher gangbare Weg ist richtig und wie kann man schnell zu Ergebnissen kommen? Und für Nordvorpommern oder für andere Landkreise heißt es, auch die Landräte sind für die Versorgung mit zuständig. Der Sicherstellungsauftrag liegt auch bei Landräten. Und da kann es doch nicht falsch sein, für vier Jahre, über acht Semester jeden Monat 500 Euro zu zahlen, wenn es Studenten gibt, die in der Region arbeiten wollen, denen man eine Perspektive von vornherein gibt, auch mit dem Maßstab, dass man zwei Lehrstühle hat, wo man auch Hausärzte gleich quali fizieren kann.
Wir haben hervorragend aufgestellte Krankenhäuser, wir können also diesen Ärzten, wenn sie nach sechs Jahren fertig sind, sozusagen einen Ausbildungsplatz zum Facharzt anbieten, und zwar drei Jahre lang, eher vielleicht sogar in der Grundversorgung und Regelversorgung an den Krankenhäusern und im vierten Jahr an den Universitäten, um dann insgesamt gut ausgebildete Leute zu haben.
Und sie können am Lehrstuhl dann auch noch möglicherweise ihre Praktika, später bei Hausärzten oder bei Fachärzten leisten.
Und dann haben wir mit Blick auf den demografischen Wandel die Chance, unsere eigenen Landeskinder und andere, die ein Interesse an Mecklenburg-Vorpommern haben, hier zu halten. Das ist die Überlegung dieses Stipendiums. Und da verstehe ich eigentlich die ganze Aufregung in diesem Hause nicht.
Und wenn dann die KV jetzt endlich vielleicht auch einsteigt, wären wir glücklich. Und lassen Sie uns doch daran arbeiten!
Wir haben alle die Kontakte dorthin, wir werden die Gespräche führen und ich bin mir ganz sicher, dass die Ministerin es federführend machen wird.
Und das sollte dieses Hohe Haus insgesamt einen. Ich habe von Frau Dr. Linke schon sozusagen Zustimmung gehört. Und es gibt viele weitere Schritte, die wir gehen müssen, um den Masterplan am Ende mit Leben zu erfüllen und dann auch mit neuen Ideen fortzuschreiben.
Und ich sage auch, BioCon Valley und andere Dinge wie Gesundheitswirtschaft stehen vor der Fortschreibung. Auch diese Dinge sind zu beachten, um dann in dem Masterplan eine neue, richtungsweisende Qualität für Mecklenburg-Vorpommern zu entwickeln, und daran sollten wir alle arbeiten. – Vielen Dank.
(Der Abgeordnete Ralf Grabow verzichtet. – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das reicht jetzt auch wirklich, Herr Grabow.)
Im Rahmen der Debatte ist beantragt worden, den Antrag der Fraktion der FDP auf Drucksache 5/4058 zur Beratung an den Sozialausschuss zu überweisen. Wer diesem Überweisungsvorschlag zuzustimmen wünscht, den bitte ich jetzt um das Handzeichen. – Danke. Gegenstimmen? – Danke. Stimmenthaltungen? – Damit ist der Überweisungsvorschlag bei Zustimmung der Fraktion der FDP
(Stefan Köster, NPD: Na, die haben gar nicht teilgenommen. – Udo Pastörs, NPD: Die haben gar nicht teilgenommen.)