Protokoll der Sitzung vom 17.03.2011

(Zuruf von Ralf Grabow, FDP)

Denn die müssen Sie vielleicht zum Jagen tragen, aber uns nicht, Frau Müller. Der Antrag wird abgelehnt. – Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und CDU – Irene Müller, DIE LINKE: Sie sind am Thema vorbei. – Peter Ritter, DIE LINKE: How, ich habe gesprochen! – Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Danke schön, Herr Abgeordneter Heydorn.

Es hat jetzt …

(Peter Ritter, DIE LINKE: Setz dich mal hin, roter Bruder! Ho, ich habe das Beil gehoben.)

Da Herr Köster nicht da ist, gibt es keinen Redebedarf der Fraktion der NPD.

Dann hat jetzt noch einmal das Wort für die Fraktion DIE LINKE die Abgeordnete Frau Müller. Bitte schön, Frau Abgeordnete.

Hier hat jemand seinen Kugelschreiber liegen lassen.

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Bestimmt Herr Heydorn.)

Danke, danke.

Na, das ist ja interessant, wie sich einige Damen und Herren hier aus dem Parlament nun schon einen Kopf gemacht haben.

Frau Abgeordnete Müller, …

Entschuldigung.

… auch für Sie gilt die Anrede dieses Hauses.

Entschuldigung, Entschuldigung. Ich war so in Rage.

(Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE)

Werter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Trotzdem ist es interessant, wie sich einige Damen und Herren hier schon einen Kopf gemacht haben, wem ich wohl was gönnen würde.

(Matthias Mantei, CDU: Ja.)

Ja, meine Damen und Herren, wenn man so lange dieses Parlament beisammen hat – viereinhalb Jahre –, weiß man natürlich, auf welche Art und Weise sich dieser und jener zu unseren Anträgen äußert. Und da weiß man auch ganz genau, wie er versucht, vom Thema abzulenken, um seine eigene Politik als weiß gestrichenes Superding hier darzustellen.

(Torsten Renz, CDU: Wen meinen Sie jetzt?)

Ich werde das jetzt

(Matthias Mantei, CDU: Ross und Reiter!)

Stück für Stück erklären.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Ihr kommt alle dran. – Matthias Mantei, CDU: Super.)

Ich finde es richtig gut, wenn –

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

gerade wenn es um diese obligatorische private Versicherung geht – Frau Schwesig als Ministerin und auch Herr Heydorn so eng bei uns sind. Das finde ich gut. Und wenn das dann hier so gesagt wird, finde ich es auch in Ordnung.

(Torsten Renz, CDU: Herr Ritter hat gesagt, Herr Heydorn hat keine Inhalte.)

Und, Herr Heydorn, wenn Frau Schwesig Ihnen sagt, dass Sie im Bund arbeitet und da dieses und jenes schon läuft, weiß ich überhaupt nicht, warum es dann negativ sein sollte, wenn wir bestimmte Dinge hier noch einmal zueinandertragen, um darzustellen, wie wir argumentativ dahinterstehen.

Und, Herr Grabow, es tut mir leid, die Pläne sind da. Und ich habe auch erklärt, wie eine kapitaldeckende Versicherung funktioniert. Und gerade in Anbetracht dessen, dass wir jetzt eine Krise hatten und x Menschen ihr Geld verloren haben, muss ich sagen, kapitalgedeckt geht nicht, funktioniert nicht. Wir wollen eine solidarische Versicherung und kein Zwei- oder Dreiklassenpflegeding.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE)

So, nun haben Sie von mir gewollt, dass ich Ihnen darstelle, wie wir die Pflegeversicherung auf solide solidarische Füße stellen wollen.

(Matthias Mantei, CDU: Dann bitte!)

Natürlich haben wir da einen Vorschlag. Der eine ist übrigens nicht nur der unsrige allein, Sie haben es gerade von der SPD mehrmals gehört: die solidarische Bürgerversicherung.

(Torsten Renz, CDU: Ja.)

Die Grünen haben übrigens in ihrem Gutachten viele Zahlen zusammengetragen und festgestellt, wenn es dann diese solidarische Bürgerversicherung gäbe, würde das unter den heutigen Bedingungen eine 8,15-prozentige Reduzierung des Beitrages für die Versicherten erbringen.

(Torsten Renz, CDU: Und wer glaubt das? Kein Mensch. – Matthias Mantei, CDU: Frau Müller!)

Ob Sie das glauben, ist mir völlig egal.

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Auf jeden Fall ist die Statistik so, wie sie ist.

Aber es wäre unvollkommen, wenn wir nur diesen einen Vorschlag hätten. Und diese Argumentation von Herrn Rösler, diese private obligate Versicherung wäre alternativlos, können wir schon gar nicht vertreten. Alternativlos ist der Tod.

(Matthias Mantei, CDU: Aber das ist ja der Spruch des Tages jetzt.)

Alles andere, was als alternativlos bezeichnet wird, ist ein Ausdruck dessen, dass diejenigen, denen Alternativen vorgetragen werden, einfach nicht nach- und mitdenken wollen. Die denken, sie sind die Besten.

Also wie stellen wir die Pflegeversicherung auf ordentliche Füße, auf solidarische Füße? Die Einnahmen müssen verbessert werden. Vor allen Dingen müssen die Einnahmen verbreitert werden. Und Herr Heydorn und Frau Schwesig haben schon gesagt,

(Torsten Renz, CDU: Dass die, die arbeiten gehen, noch weniger haben.)

dieses Dasein dieser privaten Versicherungsmöglichkeit ist völlig kontraproduktiv zur Pflegeversicherung. Alle Menschen, die mehr als 49.500 Euro verdienen, gehen heutzutage oder können heutzutage in die private Pflegeversicherung gehen, ohne ihren Obolus auch in die solidarische Pflegeversicherung zu bezahlen.

(Torsten Renz, CDU: Da ist was dran.)

Warum? Wieso?

Einnahmeverbreiterung.

(Torsten Renz, CDU: Wollen wir mal die fülligen SPD-Politiker fragen, ob sie privat krankenversichert sind!)