Protokoll der Sitzung vom 13.04.2011

(Stefan Köster, NPD: Und was ändert das?)

Nicht nur die Verwaltung muss die entsprechende Genderkompetenz dafür aufweisen, sondern alle anderen beteiligten Personen. Und das machen wir jetzt mal schnell zum Ende der Legislaturperiode, denn wir reden heute über diesen Antrag und nicht zu Beginn der Legislatur.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Wir verstehen nicht, wieso Sie unseren Antrag zerreden als Gleichstellungsbeauftragte.)

Darum geht es doch gar nicht. Aber vielleicht kann ich es ein bisschen kürzer machen.

Ich glaube, wir haben uns in der Gleichstellungspolitik in den letzten Jahren dadurch ausgezeichnet,

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

dass wir sehr solide vorgegangen sind.

(Vincent Kokert, CDU: Ja, DIE LINKE hat sich davon verabschiedet. – Zuruf von Regine Lück, DIE LINKE)

Und ich habe ein Problem damit, dass wir zum Ende der Legislaturperiode,

(Vincent Kokert, CDU: Siehe Landesparteitag LINKE.)

ich habe ein Problem damit, dass wir zum Ende der Legislaturperiode hier Anträge beschließen,

(Torsten Renz, CDU: Das hat doch Methode.)

die wir nicht mal mehr im Ansatz umsetzen können.

(Zuruf von Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE)

Da kommen wir nicht mal dazu, darüber zu sprechen.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Das gilt doch für alle Anträge, die auf der Tagesordnung sind. – Zuruf von Regine Lück, DIE LINKE)

Das ist doch nicht wahr.

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Wir sind in der Haushaltsaufstellung.

(Unruhe bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE)

Wir sind in der Haushaltsaufstellung, liebe Kolleginnen und Kollegen, wir müssen die Voraussetzungen …

(Zurufe von Vincent Kokert, CDU, Torsten Renz, CDU, Barbara Borchardt, DIE LINKE, und Torsten Koplin, DIE LINKE)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, das Wort hat die Abgeordnete Frau Dr. Seemann.

Bitte schön, Frau Abgeordnete.

Wir brauchen, um diesen Antrag, das Gender Budgeting, umzusetzen, bestimmte Voraussetzungen. Deswegen habe ich eben darauf aufmerksam gemacht.

(Torsten Renz, CDU: Sehr richtig.)

Diese Voraussetzungen haben wir hier in MecklenburgVorpommern nicht. Wir sind aber schon dabei, den Haushalt aufzustellen.

(Zuruf von Stefan Köster, NPD)

Wenn wir also nicht einen Antrag nur um des Antrags willen hier verabschieden wollen, sondern wenn wir wirklich in dem Bereich etwas erreichen wollen, dann sollte man die Chance – egal, in welcher Koalition – zu Beginn der nächsten Legislatur nutzen, sich zunächst mal über die Vorarbeiten, die wir dringend brauchen, verständigen und dann im Laufe der Legislatur

(Matthias Mantei, CDU: Gründung Landesamt.)

Gender Budgeting umsetzen.

Und ich habe extra das Beispiel Berlin genommen.

(Zuruf von Barbara Borchardt, DIE LINKE)

Es reicht noch nicht mal eine Legislatur, sondern Berlin ist schon sieben Jahre dabei und ist erst in einigen Teilbereichen vorangekommen.

(Zuruf von Barbara Borchardt, DIE LINKE)

Und deshalb bitte ich Sie mit Nachdruck:

(Stefan Köster, NPD: Oh, oh, oh!)

Lassen Sie uns gemeinsam das Thema weiter besprechen, aber nicht zu diesem Zeitpunkt einen Antrag annehmen, der der Diskontinuität anheimfällt,

(Zuruf von Barbara Borchardt, DIE LINKE)

bevor wir uns überhaupt mit diesem wichtigen Thema beschäftigt haben.

Insofern sage ich ganz deutlich: Ich unterstütze Gender Budgeting.

(Torsten Koplin, DIE LINKE: Das haben wir gespürt. Das haben wir gespürt.)

Ich unterstütze namens der Landesregierung auch den Antrag auf der GFMK aus Schleswig-Holstein.

(Torsten Koplin, DIE LINKE: Herr Mantei, unterstützen Sie das auch? – Matthias Mantei, CDU: Nö. – Torsten Koplin, DIE LINKE: Siehste!)

Aber ich lehne es ab, dass Sie hier einen Schnellschuss machen, womit wir überhaupt nichts anfangen können. Und wir zerreden hier was, was wirklich sehr wichtig ist, was wir umsetzen sollten. – Vielen Dank.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und CDU)

Danke, Frau Abgeordnete.

Es hat jetzt das Wort für die Fraktion der FDP die Abgeordnete Frau Reese. Bitte schön, Frau Abgeordnete.

Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Die Einhaltung des Grundsatzes von Haushaltsklarheit und Haushaltswahrheit steht auch für die FDP im Vordergrund. Der Haushaltstitel muss den Verwendungszweck in realer Ansatzhöhe widerspiegeln.

(Torsten Koplin, DIE LINKE: So stehts im Gesetz.)

Und zukünftig will DIE LINKE nun auch noch eine geschlechterdifferenzierte Ausgestaltung öffentlicher Haushalte – zunächst in ausgewählten Teilbereichen, dann im gesamten Landeshaushalt.