Protokoll der Sitzung vom 13.04.2011

1.500 neue Stellen wollen Sie schaffen. Sie wollen also in der nächsten Wahlperiode die Arbeitslosigkeit mit Ihrem ÖBS um ganze 1,2 Prozent senken. Das ist nicht viel. Wir haben die Arbeitslosigkeit in der ablaufenden Wahlperiode um 6 Prozent gesenkt,

(Harry Glawe, CDU: Die LINKEN machen immer Miniprogramme.)

also um das Fünffache, und das am ersten Arbeitsmarkt und mit nachhaltigen Arbeitsplätzen.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der CDU – Vincent Kokert, CDU: Genau.)

Offenbar haben Sie in den acht Jahren Ihrer Regierungsverantwortung nichts gelernt, sonst würde Ihnen jetzt etwas Besseres einfallen als der entschlossene Schritt zurück.

Wollen Sie den Aufschwung, der erreicht worden ist, mit Ihrer Beschäftigungspolitik wieder stoppen,

(Regine Lück, DIE LINKE: Reden Sie mal über Ihre geschönte Statistik!)

wieder zurück zur Perspektivlosigkeit und Resignation?

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Genau das wäre doch die Folge.

(Helmut Holter, DIE LINKE: Genau.)

Ihre Politik schafft keinen einzigen dauerhaften Arbeitsplatz.

(Irene Müller, DIE LINKE: Das stimmt ja überhaupt nicht.)

Ihre Politik ist an dieser Stelle das falsche Signal,

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der CDU – Zuruf von Irene Müller, DIE LINKE)

denn an Ihrem Öffentlichen Beschäftigungssektor ist nichts sozial. Sozial ist nur das, was Arbeitsplätze schafft.

(Helmut Holter, DIE LINKE: Genau. – Zuruf von Irene Müller, DIE LINKE)

Nein, was wir in Mecklenburg-Vorpommern brauchen, ist Kontinuität und Verlässlichkeit,

(Helmut Holter, DIE LINKE: Wo ist denn Ihr Bekenntnis zum Mindestlohn? – Zuruf von Irene Müller, DIE LINKE)

und beides erreichen wir nur, wenn wir die 2006 begonnene Wirtschaftspolitik fortsetzen.

(Irene Müller, DIE LINKE: Das ist ja toll sozial.)

Wir müssen erstens unsere Stärken stärken und

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

zweitens den Strukturwandel zugunsten des verarbeitenden Gewerbes voranbringen.

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Drittens müssen wir in Mecklenburg-Vorpommern mehr wissensbasierte Arbeitsplätze schaffen

(Zuruf von Irene Müller, DIE LINKE)

und schließlich müssen wir den Fachkräftebedarf sichern.

(allgemeine Unruhe)

Im letzten Jahr gab es in unserem Land zum ersten Mal weniger Schulabgänger als Ausbildungsplätze. Für die jungen Leute ist die demografische Entwicklung damit eine große Chance. Niemand muss mehr für einen Ausbildungsplatz die Heimat verlassen. Jeder wird hier zu Hause gebraucht.

(Michael Andrejewski, NPD: Das stimmt doch nicht.)

Auf der anderen Seite bedeutet die demografische Entwicklung für die Unternehmer, sie werden nur dann am Markt erfolgreich sein, wenn es ihnen gelingt, gute Fachkräfte dauerhaft zu binden, und dazu gehört natürlich auch eine vernünftige Bezahlung.

(Irene Müller, DIE LINKE: Aha! Und warum haben Sie dafür nicht gesorgt?)

Wer arbeitet, muss von seiner Arbeit auch ohne aufstockende Sozialleistungen leben können. Wer Niedriglöhne zahlt, muss sich nicht wundern, wenn ihm die Leute weglaufen.

(Irene Müller, DIE LINKE: Ach so!)

Faire Löhne sind das Ergebnis erfolgreicher Tarifverhandlungen.

(Zuruf von Irene Müller, DIE LINKE)

Arbeitgeber und Gewerkschafter haben in der Vergangenheit und werden auch in Zukunft solche Löhne aushandeln, die am Markt auch erwirtschaftet werden.

(Irene Müller, DIE LINKE: Und was ist mit dem Niedriglohnsektor?)

Jede andere Lösung ist zum Scheitern verurteilt, weil die Entwicklung der Wirtschaft unberücksichtigt bleibt.

(Zuruf von Irene Müller, DIE LINKE)

Und wer die wirtschaftliche Entwicklung ausblendet, blendet auch die Entwicklung der Wirtschaft aus. Und deswegen ist es gut und wichtig, dass sich möglichst viele Menschen sowohl in den Arbeitgeberverbänden als auch in den Gewerkschaften organisieren, um ihre Interessen zu vertreten.

Meine Damen und Herren, mit Arbeits- und Wirtschaftspolitik aus einem Guss hat die Landesregierung in den zurückliegenden fünf Jahren große Erfolge gehabt. Die Arbeitslosigkeit ist um sechs Prozent gesunken. In den Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern gibt es wieder mehr sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Jetzt gilt es, Kurs zu halten. Das bedeutet, Unternehmen gezielt fördern, Fachkräftebedarf decken, Arbeitslose in den ersten Arbeitsmarkt integrieren. Das ist das Erfolgsrezept für die nächsten Jahre. Und Ihr sogenannter Öffentlicher Beschäftigungssektor, Herr Holter, ist rückwärts gerichtete Programmatik, die das Land und seine Menschen wieder in die Zeit verpasster Chancen zurückwirft.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der CDU – Zuruf von Vincent Kokert, CDU)

Das wird es mit uns nicht geben. Wir stehen für mehr Arbeitsplätze und weniger Arbeitslose

(Torsten Koplin, DIE LINKE: Und weniger Lohn.)

in Mecklenburg-Vorpommern.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Jawohl.)

Vielen Dank.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der CDU)

Vielen Dank, Herr Caffier.