Herr Pastörs, für ständiges Stören gibt es jetzt einen Ordnungsruf. Es gab auch inhaltliche Gründe, weshalb ich den Ordnungsruf geben könnte, aber ich habe jetzt wegen dieses ständigen Störens diesen Ordnungsruf gegeben und ich bitte, das endlich mal zu akzeptieren.
Und das ist noch nicht alles: Durch die Streichung des Paragrafen der Volksverhetzung wollen Sie sogar, dass es strafl os sein soll, diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu billigen und gutzuheißen. Damit kommt zum Ausdruck, wes Geistes Kind Sie sind und was Sie wirklich wollen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, was bezwecken die Fraktionsmitglieder der NPD mit diesem Antrag? Was will die Partei damit erreichen? Wollen Sie zum Rassenhass aufstacheln?
Wollen Sie die Bevölkerung gegen Minderheiten aufwiegeln, gegen Ausländer, gegen Menschen mit Behinderung, gegen Homosexuelle, gegen Schwache?
(Heike Polzin, SPD: Das tun sie doch schon. – Michael Andrejewski, NPD: Die Schwachen machen Sie fertig.)
(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und FDP – Jörg Heydorn, SPD: Lesen Sie das Parteiprogramm!)
Und wir haben dieses Zitat heute Morgen schon einmal gehört. Ich zitiere es noch einmal, weil es so richtig schön
passt. Ihr Fraktionsvorsitzender hat am 31. Januar dieses Jahres hier im Plenum gesagt, ich zitiere: „Unser erstes Augenmerk hat dem Gesunden und Starken zu gelten.“
Entschuldigung. Herr Pastörs, ich hatte Sie vorhin verwarnt. Sie haben jetzt wieder dazwischengerufen,
Meine Herren von der NPDFraktion, wir müssen also festhalten, dass Sie in Wirklichkeit nichts, aber auch gar nichts von vermeintlich Schwachen halten, ob sie nun körperlich, sozial oder materiell schwach sind.
Menschen, die demokratische und humanistische politische Auffassungen haben, Menschen, die selbstständig denken.
(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Wir schlagen keinen, Herr Borrmann. – Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)
Offensichtlich gibt es dafür aus Ihrer Sicht gute Gründe. Noch im letzten Monat ist Hessens NPD-Chef zu einer Haftstrafe von vier Monaten verurteilt worden. Der Grund: Volksverhetzung wegen der Leugnung des Holocaust.
Ich weiß, dass das Urteil noch nicht rechtskräftig ist. Die Staatsanwaltschaft hat Revision eingelegt, weil ihr das Urteil zu milde ist.
(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU und DIE LINKE – Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)
Oder geht es Ihnen, meine Herren, vielleicht um die Rehabilitierung Ihres ehemaligen Parteivorsitzenden Günter Deckert, der bereits 1994 wegen Volksverhetzung in der Form der Leugnung des Holocaust zu einem Jahr Freiheitsstrafe verurteilt wurde? All zu weit von dessen Position scheint Ihr jetziger Parteivorsitzender nicht entfernt zu sein. Denn der Bundesvorsitzende der NPD Udo Voigt sagte auf einer Parteiveranstaltung in Senden in Bezug auf das Holocaustmahnmal in Berlin, ich zitiere: „Für uns ist das kein Holocaust-Gedenkmal, sondern wir bedanken uns dafür, dass man uns dort jetzt schon die Fundamente der neuen deutschen Reichskanzlei geschaffen hat“, so Udo Voigt.
(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Unerhört! – Michael Andrejewski, NPD: Na und?! – Zuruf von Volker Schlotmann, SPD)
Meine sehr geehrten Damen und Herren, dann ist es auch kein Wunder, dass Sie von der NPD gerade hier in Mecklenburg-Vorpommern diesen Antrag stellen, denn hier hat für die NPD offensichtlich der Schutz vor strafrechtlicher Verfolgung ihrer Parteigänger natürlich absolute Priorität.
Wie viele Ihrer Parteimitglieder, Kader und Mitläufer können eigentlich nicht als Fraktionsmitarbeiter oder Wahlkreismitarbeiter eingestellt werden, weil sie vorbestraft sind,