Protokoll der Sitzung vom 13.12.2007

Es ist doch so, wenn man die Ökosteuer abschaffen möchte, muss man auch ein alternatives Lohnnebenkosten-, Renten- und Steuerkonzept anbieten. So billig, liebe NPD, möchte ich Sie dann doch nicht vorbeilassen.

(Stefan Köster, NPD: Die Regierung steckt durch die Ökosteuer schon genug ein. Sie kennen sich wohl mit dem Bundeshaushalt überhaupt nicht aus.)

Herr Köster, Sie mögen vielleicht die lautere Stimme haben, aber ich habe das bessere Mikrofon.

Übrigens zum Abschluss: Das feinste Gericht, das einem serviert wird, mag einem im Halse stecken bleiben, wenn einem der Kellner widerwärtig ist.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und FDP)

In diesem Sinne werden wir diesen Antrag ablehnen. – Vielen Dank.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und FDP)

Meine Damen und Herren, das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Borrmann von der NPD.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Jetzt wird er uns überzeugen, dass der Kellner in Ordnung ist.)

Wertes Präsidium! Mitglieder des Landtages!

Ich bin erfreut, Herr Ratjen, dass ich Sie wieder mal hören durfte. Ich muss Sie aber leider korrigieren, ich bin nicht Kellner von Beruf, sondern Koch.

(Zuruf aus dem Plenum: Sie servieren aber auch.)

Ich koche meine Gerichte auch selbst. Also ich bin in der Frage emanzipiert.

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Und da müssen Sie sich also jemand anders suchen, der Ihnen das serviert.

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Sie essen wohl immer alleine, was?)

Und dann möchte Ihnen inhaltlich erwidern: Geld stinkt nicht.

(Irene Müller, DIE LINKE: Wie kriegen wir denn Ihr Zeug vom Tisch?)

Das Geld, was aus der Ökosteuer eingenommen wird, und die Zahlungen von Lohnnebenkosten oder Rente, diese Beziehung herzustellen, ist rein willkürlich.

(Zuruf von Harry Glawe, CDU)

Das Geld geht in den Bundeshaushalt ein und es wird aus dem Bundeshaushalt wieder entnommen. Und wenn diese Mittel gedeckt werden müssen,

(Udo Pastörs, NPD: EU.)

dann müssten sie eben aus anderen Positionen kommen.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Mehrwertsteuer.)

Teilweise ist es ja auch über die Verschuldung passiert.

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Wer kann denn sagen, ob das daher oder daher kommt. Es ist nur eins klar: Das Geld wird eingenommen und wenn die Steuern erhöht werden, wird mehr Geld eingenommen. Es ist nicht zweckgebunden.

(Udo Pastörs, NPD: Richtig.)

Es ist nicht zweckgebunden und diese Zweckbindungen stellen Sie in Ihren Köpfen her, aber ich muss dem nicht folgen

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD – Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Nee!)

und die Bürger des Landes müssen dem auch nicht folgen. Und wenn dieses System dazu führt, dass die Leute ruiniert werden, weil sie am Ende mehr Kosten haben, weil sie Fahrten haben, Zeit und Lebensenergie dabei draufl egen und das übersteigt irgendwann ihre Kraft, dann haben sie irgendwann keine Lust mehr auf dieses System. Glauben Sie mir das.

(Udo Pastörs, NPD: Ja, hoffentlich.)

Das ist das Problem. Das ist Ihr Problem, nicht unser Problem.

(Udo Pastörs, NPD: Richtig.)

Und wenn Sie den Hahn, die Stellhebel zu sehr überdrehen,

(Zuruf von Dr. Armin Jäger, CDU)

dann kann es Ihnen passieren, dass irgendwann mal der Stellhebel abbricht.

(Reinhard Dankert, SPD: Dann müssten Sie Ihren Antrag ja zurückziehen!)

Das ist das Problem – für Sie, nicht für uns.

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Wir werden den Leuten das nur sagen. Wir werden sagen: Leute wehrt euch! Wenn ihr euch nicht wehrt, dann habt ihr schon verloren. Das ist unsere Aufgabe, ob sie euch passt oder nicht.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD)

Den Kellner, den müsst ihr euch selbst bestellen. – Danke.

Ich fordere übrigens noch, ich bitte noch um namentliche Abstimmung. – Danke.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD)

Meine Damen und Herren, es wurde eben namentliche Abstimmung beantragt. Es wird in Kürze vorbereitet. Ich bitte einen Augenblick um Geduld.

Ich weise noch einmal darauf hin, dass ein Antrag zur namentlichen Abstimmung nicht von einer Person aus kommen kann. Ich gehe deshalb davon aus, dass es im Namen der Fraktion gekommen ist, dass das dann in Zukunft auch so formuliert werden muss.

(Raimund Borrmann, NPD: Ich bitte um Entschuldigung.)

Meine Damen und Herren, wir kommen jetzt zur namentlichen Abstimmung. Die Fraktion der NPD hat gemäß Paragraf 91 Absatz 1 unserer Geschäftsordnung zum Antrag der NPD auf Drucksache 5/1023 eine namentliche Abstimmung beantragt.

Meine Damen und Herren, wir beginnen nun mit der Abstimmung. Dazu werden Sie hier vom Präsidium namentlich aufgerufen und gebeten, vom Platz aus Ihre Stimme mit Ja, Nein oder Enthaltung anzugeben. Ich bitte den Schriftführer, die Namen aufzurufen.

(Die namentliche Abstimmung wird durchgeführt.)