Protokoll der Sitzung vom 14.12.2007

für welche menschenfeindliche Ideologie sein universelles Bildungsideal missbraucht wird. Die von mir gebrauchten Zitate zeigen, dass Ihr Bildungsideal nichts – wenn man

es überhaupt so nennen kann, wie Ihr gestern verkündetes Kulturverständnis –,

(Michael Andrejewski, NPD: Nach Ihren verqueren Maßstäben.)

aber auch gar nichts mit dem Willen und der Intention von Wilhelm von Humboldt zu tun hat. Im Gegenteil, das Ihre ist – wie Ihre Weltsicht generell – ausgesprochen rassistisch, menschenverachtend, nationalistisch und hochgradig intolerant. Wilhelm und Alexander von Humboldt waren neben ihrer wissenschaftlichen Reputation vor allem Humanisten und weltoffene Menschen.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE – Udo Pastörs, NPD: Das sind wir aber auch. – Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Die Humboldts hätten mit Sicherheit weder Ihre „braunen Bildungsideale“ noch Ihre „braune Weltsicht“ geteilt. Sie hätten sich angewidert abgewendet und sich scharf damit auseinandergesetzt.

(Raimund Borrmann, NPD: Karl Marx hätte sich auch von Ihnen abgewendet. – Michael Andrejewski, NPD: Sie wären in die SED eingetreten.)

Und da sich Verstorbene nicht gegen die Instrumentalisierung durch Sie verwahren können, müssen dies die Lebenden tun.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU und DIE LINKE)

Ich fordere Sie deshalb nachdrücklich auf, in Zukunft auf die Vereinnahmung großer Persönlichkeiten der deutschen Geschichte für Ihre Zwecke zu verzichten!

(Udo Pastörs, NPD: Das überlassen Sie mal schön uns! – Raimund Borrmann, NPD: Verbieten Sie es doch gleich! – Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Und da Sie sich in Ihrem Antrag auf Ernährung und Gesundheit beziehen, abschließend: Verschonen Sie uns zukünftig mit Ihrer „braunen Soße“ und Ihren Vorstellungen von Volksgesundheit!

(Udo Pastörs, NPD: Das werden wir nicht machen. Das werden wir nicht machen. – Zurufe von Michael Andrejewski, NPD, und Raimund Borrmann, NPD)

Die Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und FDP lehnen Ihren Antrag natürlich ab.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU und DIE LINKE – Michael Andrejewski, NPD: Wieder mal was Neues!)

Danke, Herr Bluhm.

Meine Damen und Herren! Herr Köster, einen Augenblick. Ich habe eben noch einmal Ihren vorigen Redebeitrag überprüfen lassen. Sie haben dabei Frau Borchardt beleidigt. Ich erteile Ihnen dafür einen Ordnungsruf.

(Reinhard Dankert, SPD: Und dabei grinst er noch.)

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich danke Herrn Bluhm, dass er hier gesprochen hat.

(Gabriele Měšťan, DIE LINKE: Das ist der Vizepräsident.)

Er hat deutlich gemacht, dass die Regierung zu diesem Thema überhaupt keine Worte fi ndet. Er hat deutlich gemacht, dass die Regierung auch ihre eingesetzte Expertin überhaupt nicht ernst nimmt.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD – Michael Andrejewski, NPD: Ja.)

Und dann möchte ich noch eines sagen: Sie zitieren oder führen hier immer wieder viele große Persönlichkeiten unseres Volkes heran, lassen aber vollkommen außer Acht, dass diese großen Personen unseres Volkes einen Bezug zu unserem Volk hatten, was Sie überhaupt nicht haben.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD – Michael Andrejewski, NPD: Ja.)

Diese Personen, diese großen Geister unseres Volkes, würden das einzig Richtige machen, Sie vor die Türe setzen.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Träumen Sie mal weiter!)

Ich möchte Ihren inhaltsleeren Worten,

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

denn Sie schwingen ja immer die Rassismus- und die NS-Keule, …

(Reinhard Dankert, SPD: So langsam werden Sie größenwahnsinnig, Herr Köster.)

Jetzt haben die LINKEN in der Landesverfassung ja auch einen Artikel gegen sich selbst, weil sie selbst Extremisten sind, eingebracht.

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Sie sind dermaßen lächerlich!

Ich zitiere noch einmal die Fachfrau, Frau Gudrun Zander. Sie sagte in ihrem Redebeitrag:

(Peter Ritter, DIE LINKE: Weil Sie keine Ahnung haben, müssen Sie immer andere zitieren.)

„Nach meiner persönlichen Auffassung muss man, wenn man die Gesundheitsthemen in die Schule bringen möchte, sowohl die ,Gesundheitsfördernde Schule‘ unterstützen als auch, mit dem Zweck einer fachlichen Unterstützung, das Fach ,Gesundheit‘ einführen.“ Dadurch haben sich Ihre Worte erledigt, Herr Bluhm.

(Andreas Bluhm, DIE LINKE: Das glaube ich nicht. – Irene Müller, DIE LINKE: Sie haben Wahrnehmungsstörungen.)

Weiter führt sie aus: „Dabei möchte ich die Äußerungen von Professor Hurrelmann von der Universität Bielefeld, der in diesem Bereich große Erfahrungen besitzt, uneingeschränkt unterstützen: ,Gemäß der von der Kultusministerkonferenz vorgegebenen ganzheitlichen Sichtweise von Gesundheit und Gesundheitsförderung‘“

(Andreas Bluhm, DIE LINKE: Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe.)

„,ist diese innerhalb des Curriculums keinem bestimmten Fach zugewiesen.‘“

(Unruhe bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE – Peter Ritter, DIE LINKE: Was für ein Ding? Was für ein Ding? Was für ein komisches Ding, Herr Köster? – Gabriele Měšťan, DIE LINKE: Das kann er gar nicht aussprechen. – Irene Müller, DIE LINKE: Sie sollten vorher mal fragen, wie das ausgesprochen wird.)

„,Vielmehr sollen gesundheitsrelevante Themen wiederkehrend in allen Fächern behandelt werden. Dies überfordert jedoch vielfach die Lehrerinnen und Lehrer‘“, von denen Sie glauben zu sprechen,

(Unruhe bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE – Peter Ritter, DIE LINKE: Können Sie noch was anderes, außer Zitate vortragen? Fällt Ihnen noch was anderes ein?)

„,da in deren Ausbildung das Thema Gesundheit wenig Raum hatte.‘“

(Heike Polzin, SPD: Er ist ja der Oberdeutsche. – Gabriele Měšťan, DIE LINKE: Ach ja! – Peter Ritter, DIE LINKE: Das Vorbild aller jugendlichen Schläger.)

„,So reduziert sich das Thema im Schulalltag meist wieder auf die herkömmlichen Bereiche, in denen Gesundheitsförderung mit Gesundheitserziehung gleichgesetzt wird und ausschließlich im Sinne eines isolierten Sachgebietes einiger Schulfächer,‘“

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ist das immer noch ein Zitat oder ist das Ihre eigene Idee?)

„,vor allem in Biologie (Sexualkunde), Sport, Haushaltslehre/Hauswirtschaft und Chemie abgehandelt wird.‘“

(Helmut Holter, DIE LINKE: Wiederholung, Wiederholung!)

„,Insgesamt ist die Situation unbefriedigend – es ist an der Zeit, probeweise das Fach ,Gesundheitsbildung‘ einzuführen und zu überprüfen, welche Effekte sich damit erzielen lassen.‘“