Die von mir hier beispielhaft angeführten Studien zur Problematik von Jungen und männlichen Jugendlichen enthalten durchaus Handlungshinweise, die sich spezifi ziert auch in Mecklenburg-Vorpommern umsetzen lassen. Nutzen wir also zunächst die schon existierenden Erhebungen, Studien und Projektauswertungen für konkrete Maßnahmen, bevor wir neue und umfassende theoretische Datensammlungen in Auftrag geben.
(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Wo ist denn das eine theoretische Datensammlung? – Zuruf von Irene Müller, DIE LINKE)
Deshalb, meine Damen und Herren von der LINKEN, bedarf es Ihres Antrages in der vorliegenden Form nicht. Aber einer Beratung im zuständigen Ausschuss wollen wir uns nicht verschließen.
Es hat jetzt das Wort für die Fraktion der NPD der Abgeordnete Herr Köster. Bitte, Herr Abgeordneter.
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die, meine Damen und Herren von der LINKEN, in Ihrer Einleitung genannten und zu ermittelnden Daten können weitestgehend von Mitarbeitern des Statistischen Landesamtes und der jeweiligen Ressorts, möglicherweise fl ankiert durch wissenschaftliches Personal und Studenten des Rostocker Instituts für Demografi e, ermittelt und entsprechend aufbereitet werden.
Des Weiteren geben Sie in der Begründung des Antrages eine doch etwas irreführende Defi nition für Gender Mainstreaming,
(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Aha! – Reinhard Dankert, SPD: Seit wann lassen Sie sich denn irreführen?)
das, so heißt es da, „Prinzip, grundsätzlich zu berücksichtigen, wie sich politische Maßnahmen jeweils auf Frauen und Männer auswirken und so zur Verbesserung ihrer Gleichstellung beitragen“.
Die Existenz von Frau und Mann wird in der Gender-Theorie zur repressiven gesellschaftlichen Erfi ndung erklärt.
(Udo Pastörs, NPD: So steht’s da. – Zurufe von Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE, und Irene Müller, DIE LINKE)
Jene Personen, die Mitte Januar dieses Jahres in Rostock gegen eine Buchlesung mit Eva Hermann demonstrierten, haben den eigentlichen Kern von Gender Mainstreaming offenbar begriffen und, wie wir sehen werden, auch schon verinnerlicht.
Ich zitiere aus einem Bericht der „Norddeutschen Neuesten Nachrichten“ vom 18. Februar: „Caroline Meyer, die ihren richtigen Namen nicht nennen will, erklärt gerne mehr: ‚Wir werden nicht als Frau geboren, wir werden zur Frau gemacht.‘ Das hatte Simone de Beauvoir gesagt und das haben Caroline Meyer und ihre Mitstreiter auf ihr Banner geschrieben.“ Und wenig später heißt es: „Neben der Beauvoir-Fraktion protestiert eine Mini-Delegation von der Grünen Jugend MV. ‚Herman ist gefährlich, weil sie immer noch als seriös wahrgenommen wird, eben
wegen der Tagesschau.‘ Das sagt Danny Michelsen. Er ist es auch, gegen das Prinzip Steinzeit‘. Seine Fraktion hat sogar einen Tisch mitgebracht. Darauf liegen ordentlich gestapelte Prospekte. Nach ihnen müssen Vorbeikommende nur greifen. Anderes Material wird ihnen vorm Eingang direkt in die Hand gedrückt. Ein quietschgelber Zettel des Querforums Rostock zum Beispiel. Das stimmt dafür, dass man Geschlechtergrenzen aufhebt.“ Zitatende.
Sehen Sie, meine Damen und Herren, das ist Gender Mainstreaming beziehungsweise sein eigentlicher widernatürlicher Gehalt.
Haben Sie, Herr Professor Methling, sich eigentlich schon mal überlegt, welchen großen Spagatschritt Sie und Ihresgleichen unternehmen? Nicht zuletzt Ihre Partei steht ja bekanntlich für eine fortgesetzte Zuwanderung von Menschen auch aus anderen Kulturkreisen,
Die Gender-Mainstreaming-Problematik betrifft infolge Ihrer aus meiner Sicht Wahnvorstellung von Integration auch die Menschen mit sogenanntem Migrationshintergrund.
Wie die darauf reagieren werden, dürfen Sie vielleicht einmal persönlich erfahren, wenn Ihre volksvergessene Politik fortgesetzt wird.
Doch selbst im benachbarten, katholisch sehr stark geprägten Polen, mit dem im Rahmen der sogenannten europäischen Integration die Zusammenarbeit auf allen Ebenen verstärkt werden soll, dürfte Gender Mainstreaming im eigentlichen, soeben erläuterten Sinne auf schroffe Ablehnung stoßen. Ich erinnere in diesem Zusammenhang auch an die Weltfrauenkonferenz von 1995 in Peking,
als Gender Mainstreaming bei den meisten moslemischen und lateinamerikanischen Staaten sehr stark auf Widerstand stieß
und eine Übernahme in nationale Rechtsgefüge abgelehnt wurde. Das Gleiche machen wir mit Ihrem Antrag. Wir Nationalisten bekennen uns zur natürlichen Grundauffassung, dass Frau und Mann sehr wohl gleichwertig sind,
aber nicht gleichartig. Und wie sagte es mir meine Frau gestern Abend noch? Gender Mainstreaming ist ein Symptom einer voranschreitenden Geisteskrankheit.
(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD – Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Ein Glück, dass wir Sie haben.)
Es hat jetzt das Wort für die Fraktion DIE LINKE die Abgeordnete Frau Gramkow. Bitte schön, Frau Gramkow.
(Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und FDP – Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Sehen Sie, das war schon gendermäßig! – Stefan Köster, NPD: Sehen Sie, so schnell geht Gender Mainstreaming! – Udo Pastörs, NPD: Das war jetzt Gender Mainstreaming. Alle sind gleich. Voll gegendert!)
Herr Köster, ich sage es Ihnen zum wiederholten Mal: Jemand, der wehrlos am Boden liegende Frauen tritt und schlägt,