(Udo Pastörs, NPD: Sehr richtig. – Michael Andrejewski, NPD: Das geht ja gar nicht, ein „völkisches Europa“. Wie soll es denn ein europäisches Volk geben?)
An einem gedeihlichen und friedlichen Zusammenleben der Völker sind Sie nicht interessiert, wie die nachfolgenden Beispiele dokumentieren:
So führte Herr Borrmann in der 11. Sitzung am 31. Januar 2007 aus, Aufgabe der NPD sei es, das Misstrauen der Bürgerinnen und Bürger in den Absolutismus in der EU zu bestärken.
Herr Andrejewski führte in der 17. Sitzung am 10. Mai 2007 aus, dass es das Ziel der EU sei, ein neues Großreich zu schaffen,
In der 22. Sitzung des Landtages führte Herr Borrmann aus, dass sich die Eurobonzen einen Dreck darum scherten, ob die Völker der Verfassung zugestimmt haben oder nicht.
Nun könnte die NPD natürlich argumentieren, das könne man doch alles sagen. Die entsprechenden Artikel in der Landesverfassung und im Grundgesetz, die das Verhältnis und Kompetenzen zur Europäischen Union beschreiben und definieren,
könnten ja geändert werden, ebenso die einschlägigen Bestimmungen in den EU-Verträgen. Man bewege sich daher auf dem Boden der Verfassung,
Man braucht nur Aussagen aus Ihren Publikationen herauszunehmen. Da gibt es zum Beispiel eine Handreichung für die öffentliche Auseinandersetzung mit dem
Titel „Argumente für Kandidaten & Funktionsträger“. Herausgeber ist das Amt für Öffentlichkeitsarbeit der Bundes-NPD. Auf Seite 28 ist unter Punkt „3.5. ‚Die NPD agitiert gegen die Europäische Union. Was hat die NPD gegen Europa?‘“ zu lesen, ich zitiere:
Meine Damen und Herren von der NPD, diese Aussage hätte auch der Ku-Klux-Klan nicht besser formulieren können. Sie sprechen offen von einem „weißen Europa“.
Auch deswegen haben Sie dem neuen Artikel 18a unserer Landesverfassung nicht zugestimmt, der Ausländerfeindlichkeit und Rassismus ausdrücklich für verfassungsfeindlich erklärt.
Meine Herren von der NPD, derartige Aussagen in Ihrer Handreichung verletzen die Würde des Menschen. Insofern können Sie noch so viele provozierende und radikale Äußerungen von sich geben, die möglicherweise von dem Grundrecht auf freie Meinungsäußerung gedeckt sind, eines Ihrer Ziele, ein „weißes Europa“ zu errichten,
bleibt jedoch für immer zutiefst verfassungsfeindlich. Ich frage Sie überdies: Warum um alles in der Welt wollen Sie ein „weißes Europa“? Was haben Sie eigentlich gegen dunkelhäutige Europäer?
Erinnern Sie sich doch nur an die Europameisterschaft. Fast die halbe Nationalmannschaft der Niederlande oder Frankreichs besteht aus dunkelhäutigen Spielern. Oder denken Sie an den dunkelhäutigen deutschen Fußballnationalspieler, gegen den Sie ganz bewusst Ihre rassistische Wahlkampfkampagne auf Bundesebene richteten.
(Udo Pastörs, NPD: Ja, der gehört auch nicht in die Nationalmannschaft. – Dr. Armin Jäger, CDU: Das ist eine Frechheit! Das entscheiden doch nicht Sie!)
Ich frage Sie, meine Herren von der NPD: Wollen Sie diesen Menschen das Existenzrecht als Europäer entziehen?
Auch hier im Landtag, mitten unter uns – und darüber bin ich froh – arbeiten Mitarbeiter mit dunkler Hautfarbe. Sie sollten in Schamesröte versinken, wenn Sie diesen demnächst auf den Landtagsfluren über den Weg laufen.
(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und FDP – Zuruf von Udo Pastörs, NPD)