Protokoll der Sitzung vom 22.10.2008

Dem aufmerksamen Leser fällt auf,

(Zuruf von Heinz Müller, SPD)

dass wir von der Fraktion DIE LINKE eine etwas lieblose Verkürzung unseres Antrages von vor vier Wochen mit einem etwas merkwürdigen Zusatz bekommen haben.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Macht ihn auch nicht besser.)

Es ist schade, dass Sie beim schnellen Zusammenstricken es nicht mal bis zu einer Begründung geschafft haben. Es wäre einfacher gewesen, Sie hätten unsere abgeschrieben, dann hätten Sie auch das dann gleich für sich mit erledigen können.

(Zuruf von Marc Reinhardt, CDU)

Wir haben den Antrag, und dann will ich zu dem Antrag der LINKEN sprechen, den wir in zwei Artikeln hier vor

uns haben. Auch da gilt wieder meine Empfehlung an Sie: Lassen Sie zu diesem Antrag einzeln abstimmen. Wir würden gerne dem Punkt 1 Ihres Antrages zustimmen. Der Punkt 2 ist nicht zustimmungsfähig.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das habe ich mir gedacht, Herr Roolf.)

Ich würde aber auch ganz gerne heute noch mal ver suchen, mit einigen Legenden aufzuhören. Frau Ministerin – da ist sie –, Sie haben einige davon heute wieder genannt. Ich glaube, selbst vom permanenten Nennen von nicht richtigen Dingen werden die Dinge dann ja nicht besser und werden sie auch nicht richtiger.

Fangen wir doch mal an mit der Senkung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Eine gute Sache.)

Gute Sache. Alle wissen, dass es nur für 2009 gilt. Sind wir uns einig?

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ist doch schon mal was!)

Alle wissen, alle wissen …

(Zuruf von Harry Glawe, CDU)

Herr Glawe, ganz entspannt.

Alle wissen, worum es sich hierbei handelt. Hier handelt es sich lediglich darum, dass die Agenturen den Bürgerinnen und Bürgern das zu viel gezahlte Geld zurückgeben, um nichts anderes.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der FDP – Zuruf von Harry Glawe, CDU)

Es geht um die Rückführung zu viel gezahlter Beiträge. Punkt Nummer eins.

Punkt Nummer zwei, Frau Ministerin. Die Mehrheit der Menschen profitiert in Mecklenburg-Vorpommern. Das kann gar nicht sein. Wenn nur 30 Prozent der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern bei der AOK sind,

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

dann haben nur 30 Prozent einen erhöhten Beitrag. Also die Aussage, dass die Mehrheit profitiert, ist absurd, ist falsch, sie stimmt nicht.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der FDP – Zuruf von Marc Reinhardt, CDU)

Die nächste Falschaussage ist, dass MecklenburgVorpommern vom sogenannten Risikostrukturausgleich profitiert. Auch das ist falsch.

(Harry Glawe, CDU: Nee, ist richtig.)

Herr Glawe, Sie werden es sehen, Mecklenburg-Vorpommern wird davon nicht profitieren.

(Angelika Gramkow, DIE LINKE: Herr Roolf, Sie sollten sich hinsetzen. – Zurufe von Dr. Norbert Nieszery, SPD, und Harry Glawe, CDU)

Die nächste Frage, die wir zu stellen haben, ist die Behauptung,...

(Harry Glawe, CDU: Sie haben es ja noch nicht verstanden.)

Bleiben Sie entspannt! Bleiben Sie entspannt!

(Harry Glawe, CDU: Ich bin da völlig entspannt. Sie müssen auch mal zuhören, um lernfähig zu werden.)

... ist die Behauptung, dass, wenn wir den Gesundheitsfonds nicht einführen, es zu einer Beitragserhöhung kommen wird, es zu einer...

(Harry Glawe, CDU: Ja, aber wird eingeführt.)

Herr Glawe, einmal zu Ende.

Die Ministerin hat,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Natürlich kommt es zur Beitragserhöhung.)

die Ministerin hat gesagt, wenn wir den Gesundheitsfonds nicht einführen, kommt es zu einer Beitragserhöhung.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Wo sie recht hat, hat sie recht.)

Wir Liberalen...

(Harry Glawe, CDU: Da hat sie ja auch recht. Sie haben das verstanden vom Prinzip.)

Ja, lassen...

(Glocke der Vizepräsidentin – Andreas Bluhm, DIE LINKE: Er macht Ihnen das aber auch schwer.)

Er macht mich aber auch nervös heute, das ist unglaublich.

(Heiterkeit und Unruhe bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und CDU – Zuruf von Heike Polzin, SPD)

Lieber Herr Glawe, noch mal:

(Harry Glawe, CDU: Ich hör zu, ich hör jetzt zu.)

Die Behauptung, sind wir beieinander, die Behauptung ist falsch, denn zur Beitragserhöhung kann es nur dann kommen, wenn man die Effizienzmöglichkeiten in einem System nicht ausnutzt. Und im Gesundheitssystem haben wir bereits genügend Geld drin, es wird nur nicht vernünftig aufgewendet.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Da versuchen wir seit 30 Jahren heranzukommen, das gelingt uns nicht.)

Und aus dem Grund sage ich, es kommt nicht automatisch zu einer Beitragserhöhung.

(Harry Glawe, CDU: Aber das wäre teurer geworden.)