Protokoll der Sitzung vom 20.11.2008

Das sind alles Gelder,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja, dem haben wir auch abgeholfen. Unsere Leute werden da auch behandelt.)

die Sie der Gesetzlichen Krankenversicherung entziehen. Doch die alles entscheidende Frage lautet: Wollen Sie überhaupt etwas grundlegend bei der Gesetzlichen Krankenversicherung ändern? Und das Vorlesen des Abgeordneten Grabow hat gezeigt – der nicht einmal auf meinen Redebeitrag eingehen konnte, weil man ihm vorher sein Redeschema gegeben hat –,

(Ralf Grabow, FDP: Also ich wollte nur sagen, ich habe die Broschüre richtig gelesen. Sie sollten mal die Broschüre richtig lesen!)

dass das System der Bonzen ein System von Lobbyinteressen

(Michael Andrejewski, NPD: Sie sind ein Vorleser, ganz toll! – Zuruf von Ralf Grabow, FDP)

ist und dass die Lobbyinteressenvertreter hier im demokratischen Block ihre Entscheidungsmelder gefunden haben.

(Zurufe von Ralf Grabow, FDP, Michael Andrejewski, NPD, und Udo Pastörs, NPD)

Ich lese Ihnen mal ein paar Zahlen vor,

(Reinhard Dankert, SPD: Lass dich von denen nicht provozieren!)

angeblich sollen Sie ja noch bildungsfähig sein:

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Im Gegensatz zu Ihnen sind wir das auch, Herr Köster.)

Versicherungsfremde Leistungen nach dem SGB V sind zum Beispiel Förderungen der Selbsthilfe.

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Wir sind der Meinung, das hat der Staat zu übernehmen.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD)

Medizinische Vorsorgeleistungen, die ebenfalls der Staat zu übernehmen hat, kosten im Jahr zum Beispiel 136,3 Millionen Euro.

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Medizinische Vorsorge und Rehabilitation für Mütter und Väter sind eine Staatsaufgabe. Empfängnisverhütung, Schwangerschaftsabbruch und Sterilisation, außer bei medizinischer Indikation, das sind alles Staatsaufgaben, wenn es überhaupt gewollt ist. Es sind Leistungen bei Schwangerschaft und Mutterschaft auch Staatsaufgaben, das Mutterschaftsgeld,

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja, na klar, Mensch!)

Haushaltshilfe, Krankengeld bei Betreuung eines kranken Kindes, bei Vorsorgeleistungen und medizinischer Vorsorge für Mütter, bei stationären Rehabilitationsleistungen und bei medizinischer Rehabilitation für Mütter und Väter sowie bei Sterilisation und Schwangerschaftsabbruch.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Langsam! Langsam!)

Das sind Staatsaufgaben und nicht Aufgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung. Es sind Staatsaufgaben die häusliche Krankenpflege

(Zuruf von Ralf Grabow, FDP)

und darin hauswirtschaftliche Versorgung sowie

(Irene Müller, DIE LINKE: Pflegekasse.)

die Förderung von Einrichtungen zur Verbraucher- und Patientenbetreuung. Das sind alles Staatsaufgaben und Sie nehmen es den Gesetzlichen Krankenversicherungen aus der Tasche. Es ist ebenfalls die beitragsfreie Mitversicherung von Kindern eine Staatsaufgabe und nicht allein von den gesetzlichen Krankenversicherten zu schultern,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja, ja, war ja klar. Mein Gott! – Zuruf von Reinhard Dankert, SPD)

was zum Beispiel 14 Milliarden Euro im Jahr kostet. Es ist die beitragsfreie Mitversicherung von Ehegatten und Lebenspartnern, die 7 bis 9 Milliarden Euro kostet.

Sie sind Lobbyistenvertreter,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja, und Sie sind ein Rassist, ganz einfach.)

Sie werden 2009 in den Kommunalparlamenten weniger werden und 2011 hier im Landtag weniger werden,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das glauben Sie doch selber nicht! Sie sind doch dann gar nicht mehr da.)

weil die nationale Opposition Sie verdrängt.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Tschüss!)

Weitere Wortmeldungen liegen mir nicht vor.

(Stefan Köster, NPD: Ich beantrage namentliche Abstimmung.)

Ich schließe die Aussprache.

Wir kommen zur Abstimmung über den Antrag der Fraktion der NPD auf Drucksache 5/1963. Es ist soeben gemäß Geschäftsordnung namentliche Abstimmung vonseiten der Fraktion der NPD beantragt worden.

Meine Damen und Herren, wir beginnen nun mit der Abstimmung. Dazu werden Sie hier vom Präsidium namentlich aufgerufen und gebeten, vom Platz aus Ihre Stimme mit Ja, Nein oder Enthaltung abzugeben. Ich bitte den Schriftführer zu meiner Linken, die Namen aufzurufen.

(Die namentliche Abstimmung wird durchgeführt.)

Ist noch ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine Stimme nicht abgegeben hat?

(Die Abgeordneten Barbara Borchardt, Sylvia Bretschneider, Dr. Armin Jäger, Gino Leonhard, Detlef Müller und Karin Strenz werden nachträglich zur Stimmabgabe aufgerufen.)

Ist noch ein Mitglied des Hauses anwesend, was seine Stimme noch nicht abgegeben hat? – Das ist nicht der Fall. Dann schließe ich die Abstimmung. Ich bitte die Schriftführer, mit der Auszählung zu beginnen, und unterbreche die Sitzung für zwei Minuten.

Unterbrechung: 13.57 Uhr

Wiederbeginn: 13.59 Uhr

Meine Damen und Herren, die unterbrochene Sitzung ist wieder eröffnet.

Ich gebe Ihnen das Ergebnis der namentlichen Abstimmung bekannt. An der Abstimmung haben sich 58 Abgeordnete beteiligt. Mit Ja stimmten 6 Abgeordnete, mit Nein stimmten 52 Abgeordnete. Damit ist der Antrag der Fraktion der NPD auf Drucksache 5/1963 abgelehnt.

Ich rufe auf den Tagesordnungspunkt 20: Beratung des Antrages der Fraktion DIE LINKE – Überschuldung privater Haushalte in Mecklenburg-Vorpommern entgegenwirken, Drucksache 5/1954.

Antrag der Fraktion DIE LINKE: Überschuldung privater Haushalte in Mecklenburg-Vorpommern entgegenwirken – Drucksache 5/1954 –

Das Wort zur Begründung hat für die Fraktion DIE LINKE die Abgeordnete Frau Müller. Bitte schön, Frau Abgeordnete.