Protokoll der Sitzung vom 24.09.2009

„Das werden wir nicht akzeptieren.“

(Zurufe von Helmut Holter, DIE LINKE, und Irene Müller, DIE LINKE)

So weit BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Frau Müller, nicht ich! Ich habe hier zitiert und habe das jedes Mal anerkannt.

(Irene Müller, DIE LINKE: Also wenn Sie zitieren, dann stehen Sie dahinter, sonst würden Sie nicht zitieren.)

Es wird Sie allerdings wohl nicht verwundern, sehr geehrte Damen und Herren von der LINKEN, wenn ich nach meinen Ausführungen ankündige, dass wir Ihren Antrag ablehnen.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der CDU)

Danke, Frau Schlupp.

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Grabow von der Fraktion der FDP.

Sehr geehrter Präsident! Meine lieben Kollegen! Ich habe es jetzt schwer.

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Erst die Rede von Frau Schwesig, die schon deutliche Ansätze des Wahlkampfes hatte.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist ja bei euch nicht der Fall, nein.)

Frau Schlupp hat ihre Position gesehen. Schauen wir einmal, was der 27. September bringt.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Auf keinen Fall mit Ihnen, mit der FDP.)

Ich will zu dem Thema und zu dem Antrag sprechen. DIE LINKE wird es nicht wundern, dass wir diesen Antrag auch ablehnen.

(Unruhe bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE)

Aber ich glaube, in zwei Punkten haben wir Einigkeit in diesem Hause. Ich glaube, Armut bekämpfen, haben wir mehrmals gesagt. Da haben wir nur alle unterschiedliche Ansätze. Dass ich jetzt nicht über Mindestlohn,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist aber schade.)

sondern unsere steuerrechtlichen Ansätze reden würde, lasse ich an dieser Stelle frei.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ich dachte immer, das wäre Sozialpolitik.)

Der Antrag ist insofern mehrmals beantwortet. Wir werden sehen, was der 27. September bringt.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Nichts Gutes für euch.)

Dann wird man sehen, wer seine Ideen dazu bewegen kann, dass die Menschen mehr netto in ihrer Tasche haben und davon leben können.

(Andreas Bluhm, DIE LINKE: Dann müssen Sie auch nach Berlin gehen.)

Dann werden wir das sehen.

Jetzt komme ich zu meiner Kritik. Frau Schwesig, Sie haben die 140.000-Euro-Studie. Es war nicht der Fall, dass wir sie machen.

(Zuruf von Michael Roolf, FDP)

Sie hört scheinbar gar nicht zu, aber das muss sie auch nicht sagen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist aber schade. – Ministerin Manuela Schwesig: Ich bin eine Frau, ich kann mehrere Dinge gleichzeitig.)

Oh, stimmt, da haben Sie recht. Dann steht es vielleicht auch drin.

(Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktion der FDP – Zuruf von Michael Roolf, FDP)

Diese Studie hat 140.000 Euro gekostet.

(Michael Roolf, FDP: Noch mal lauter!)

140.000 Euro! Mir ging es nicht darum, dass wir sie nicht machen, das habe ich damals auch Herrn Heydorn gesagt.

(Unruhe bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE)

Ich habe damals, als es im Ausschuss war, gehofft, dass die richtige Grundlage passiert.

Diese Studie ist 14 Tage vor ihrer Veröffentlichung im Landesjugendausschuss veröffentlicht worden. Fragen Sie mich nicht, warum, jedenfalls hat der gute Mann von Prognos diese Studie dort vorgestellt.

(Zuruf von Ministerin Manuela Schwesig)

Das finde ich toll, nur es kam Folgendes heraus, und da liegt meine Kritik begraben: Von 1.600 haben 400 oder 200 zurückgeschrieben. Dann haben die Fachleute gefragt: Sagen Sie doch mal, welche Personengruppe Sie nehmen? Dann ist er auf die OECD gegangen und hat gesagt, nur bis 14 Jahre. Da haben die Fachleute gesagt, halt mal, wir brauchen noch Zahlen, Kinder sind bei uns bis 18. Das war die Kritik, die Art und Weise.

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Sogar bis 27, die haben nämlich Stallpflicht.)

Dann haben mehrere Träger, die dort im Saal saßen, gefragt, wozu habt ihr Briefe verschickt? Wir haben 95 Prozent Auslastung in Kindertagesstätten. Warum nutzt man die Erfahrung der Träger nicht? Die Qualität der Studie bezweifle ich, das hätten wir besser machen können, da man die Fachleute gehört hat, und das war ein Grundproblem.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der FDP)

Die nächste Sache ist, wenn man die Seiten liest, Herr Heydorn, hier steht wieder drin, dass der Personalschlüssel gesenkt werden soll, und Sie hören trotzdem nicht, also hilft es doch nichts.

(Michael Roolf, FDP: Richtig, eben.)

Die dritte Studie, geben Sie noch einmal 200.000 Euro aus, kriegen Sie trotzdem nicht hin. – Danke schön. Wir lehnen ab.

(Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktion der CDU – Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der FDP – Zuruf von Gino Leonhard, FDP)

Danke, Herr Grabow.

Das Wort hat jetzt die Abgeordnete Frau Tegtmeier von der Fraktion der SPD.

Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen von der Fraktion DIE LINKE!

Frau Borchardt, auf die Inhalte Ihrer Rede im Einzelnen werde ich nur noch mal am Rande kurz in einigen Punkten eingehen. Wir haben in der Tat, das haben Sie gesagt, schon mehrfach zum Thema Kinderarmut an dieser Stelle diskutiert und Argumente ausgetauscht. Ganz herzlichen Dank noch einmal an die Ministerin. Sie hat mit unglaublicher Geduld aufgezeigt,

(Zuruf von Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE)