Noch abstruser, geradezu pervers ist das sogenannte Modellvorhaben „Demografischer Wandel – Region schafft Zukunft“.
Die Bürger des Landes wissen, dass Überalterung durch Kinderlosigkeit den Tod einer Kultur symbolisiert.
Eine Kultur, die sich nicht mehr weitergeben will und ausstirbt, hat keine Zukunft, es sei denn, sie erklärt sich für weltoffen,
(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja, es gibt nur eine neue Kultur, mit der Sie nicht klarkommen, Herr Borrmann.)
Dann wird der demografische Wandel ein kultureller Wandel, in dessen Verlauf die eingewanderte Bevölkerung durch eine andere Kultur zu einem das Geschehen bestimmenden neuen Volk wird,
einem Volk, das dann auch eine Zukunft haben wird. Die alternde Kultur, die traumwandlerisch in nachäffenden frucht-, das heißt kinderlosen Modellvorhaben versinkt, hat dagegen kein Futurum. Sie erstickt am Berichtswesen, statt in Tatendrang die Besinnung auf die eigene Kraft, das eigene Selbst als Gemeinschaft erstarken zu lassen.
Eine Hochkultur, die ihren eigenen Nachwuchs zu Millionen im Mutterleib schlachtet, die Völkermord an sich selbst begeht,
kann weder für sich noch für andere fremde Kulturen, die mit berechtigter Abscheu auf diese Mumifizierung öffentlichen Anspruchs schauen, eine Zukunft haben.
Und Sie, etablierte Blockparteien, sind die Totengräber dieses Landes, denn: Scheint die Sonne noch so schön,
Das Wort für die Fraktion DIE LINKE hat der Fraktionsvorsitzende Herr Holter. Bitte schön, Herr Abgeordneter, Sie haben das Wort.
Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Hans Fallada würde ausreichend Stoff für einen neuen Roman finden.
Die Debatte, ich habe das Frau Schildt schon gesagt, hat mich wirklich enttäuscht. Vor zwei Tagen, am Mittwochabend, haben wir einen Antrag eingebracht, um über die wirtschaftliche Entwicklung...
Lassen Sie mich doch einmal reden! Es ist auch ein Stück von Kultur, Herr Nieszery, das zeichnet Sie nicht gerade aus.
Vor zwei Tagen haben wir hier eine Debatte versucht zu initiieren, wo es um die wirtschaftliche Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern ging. Ein Mitglied der Landesregierung hat erklärt, es ist nach 19.00 Uhr, er habe keine Lust mehr, darüber zu debattieren – auch eine Frage von Kultur.
Es ist eine Frage, dass wir hier über die Zukunft der ländlichen Räume diskutieren und draußen die Menschen die Frage stellen: Was wird aus uns? Wenn nicht nur Hans Fallada hier sein könnte,
sondern die Menschen aus den ländlichen Regionen, dann würde sich der Protest angesichts der Debatte, die heute hier geführt wurde, tatsächlich verschärfen. Davon bin ich überzeugt.
Ich bin, Herr Backhaus, auch enttäuscht von Ihrer Rede, weil Sie hier dargestellt haben, da kommt jemand, spielt in meiner Sandkiste und ich habe ihn nicht eingeladen. Warum greifen Sie das, was der Bund hier in Mecklen
Sie haben gesagt, Sie sind der falsche Adressat, Sie sind hier der Landwirtschaftsminister und zuständig für die ländlichen Räume.
Sie haben gesagt, der Bund hat ohne uns zu fragen hier Modellprojekte gemacht und mit uns wollte er nichts zu tun haben. Ich kann mich gut erinnern, dass nach 2002 gerade bei diesen Modellprojekten „Regionen Aktiv“ viele Veranstaltungen und Konferenzen in MecklenburgVorpommern stattgefunden haben, und sehr wohl Bund und Land – übrigens ich auch und Vertreter des Landwirtschaftsministeriums und der Kommunen – über die verschiedenen regionalen Ansätze gesprochen haben. Und das, meine Damen und Herren, sollte Anlass und Ansatz unseres Antrages sein,
nicht, zu unterstellen, wie definieren wir gleichwertige Lebensverhältnisse im Sinne von Vereinheitlichung oder, wie Herr Borrmann das ja immer wieder versucht, wir wollen zurück zu DDR-Zeiten, im Gegenteil. Das sind doch alles nicht die Fragen. Die Frage ist, welche Zukunft haben Menschen in den ländlichen Räumen.
Frau Schlupp, Ihnen muss ich sagen, eine Broschüre ersetzt noch lange nicht eine Debatte. Darum bin ich der Überzeugung, wenn es uns nicht gelingt, tatsächlich –