Protokoll der Sitzung vom 17.12.2009

Sie sind nicht fähig, sich mit unseren Vorschlägen auseinandersetzen. Und das ist doch das entscheidende Manko Ihrer Politik. Sie sitzen in den Ausschüssen und schweigen zu dem, was wir vorbringen. Sie hören auf die Regierung

(Marc Reinhardt, CDU: Das stimmt nicht. – Regine Lück, DIE LINKE: So ist es.)

und sind noch nicht mal in der Lage, die eigene Regierung zu unterstützen.

(Regine Lück, DIE LINKE: Das ist Alltag. – Zuruf von Barbara Borchardt, DIE LINKE)

Das will ich auch mal deutlich sagen.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Oh, oh, oh, oh! Herr Holter, jetzt überziehen Sie ein bisschen.)

Ja, ja. Da können Sie in manche Ausschüsse kommen. Das ist so.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Dazu sind wir sehr wohl in der Lage.)

Nein, nein, dazu sind Sie nicht in der Lage. Hier rumtönen,

(Zuruf von Harry Glawe, CDU)

aber wenn es um die einzelnen Fragen geht, wo es um die fachliche Auseinandersetzung geht, da scheitern Sie inhaltlich an den Herausforderungen des Landes. Und das müssen Sie sich mal ins Stammbuch schreiben lassen.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Herr Holter, das sind doch Allgemeinplätze. Belegen Sie es doch einfach mal!)

Ich kann mich gut an die Auseinandersetzung im Wirtschaftsausschuss erinnern, da herrschte Sprachlosigkeit. Fragen Sie mal Ihre Kollegen, wie das im Wirtschaftsausschuss abgelaufen ist, wie sprachlos die Koalitionäre waren in Bezug auf unsere Anträge!

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Haben Sie sich nichts mehr zu sagen? Oder haben Sie den Menschen im Lande nichts mehr zu sagen?

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Oh doch, wir reden ständig mit den Menschen, Herr Holter. Ständig! – Zuruf von Harry Glawe, CDU)

Das ist doch genau der Ausdruck Ihrer Sprachlosigkeit.

Ja, ja, Herr Nieszery und Herr Glawe, wo sind denn Ihre Gemeinsamkeiten?

(Harry Glawe, CDU: Haben Sie nicht registriert, dass zig Änderungsanträge durchgekommen sind? – Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Das ist doch in Ordnung.)

Sie haben davon gesprochen …

Dass Sie Ihre Änderungsanträge durchbringen, das ist in Ordnung so.

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Dass Sie aber nicht bereit sind und sich nicht in der Lage sehen, sich inhaltlich mit unseren Anträgen auseinanderzusetzen …

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Das wird durch Wiederholung nicht besser.)

Ich war doch dabei, ich war Zeuge. Natürlich! Fragen Sie doch Ihre Kollegen im Wirtschaftsausschuss, wie sprachlos die sind!

Und was haben Sie erreicht, meine Damen und Herren? Was haben Sie erreicht?

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Zum Beispiel Millionen mehr im Sport haben wir erreicht.)

Der Ministerpräsident hat erklärt, die Kommunen werden nicht im Regen stehen gelassen. Den Schirm, den Sie aufgespannt haben, das ist ein ziemlich löchriger Schirm. Da regnet es kräftig durch. Die Kommunen sind vom Regen in die Traufe gekommen. Da wird Ihnen und den Kommunen schon gar nicht dieser Ausgleichsfonds helfen. Dieser Ausgleichsfonds wird mit großer Skepsis gesehen.

(Harry Glawe, CDU: Wie wäre denn Ihre Lösung ausgefallen?)

Ich frage Sie, Herr Glawe: Haben wir nicht eine einmalige Situation im Lande Mecklenburg-Vorpommern? Die einmalige Situation besteht darin, dass die kommunale Familie komplett die kommunalfinanzpolitische Ausrichtung dieser Landesregierung und dieser Koalition ablehnt. Das gab es noch nie, dass sich die kommunale Familie, Landkreise, Städte, Dörfer einig waren

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE – Regine Lück, DIE LINKE: Das stimmt.)

und sagten: Nein, das ist nicht der richtige Weg.

(Harry Glawe, CDU: Da sind Sie falsch informiert. Sie sind falsch informiert. – Zuruf von Egbert Liskow, CDU)

Ich bin überhaupt nicht falsch informiert.

Sie haben eine selektive Wahrnehmung. Sie nehmen das, was Ihre Politik unterstützt.

(Zuruf von Harry Glawe, CDU)

Ich habe einen ganzheitlichen Blick, davon können Sie ausgehen.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Wenn Frau Gramkow da die Vorschläge des Städte- und Gemeindetages manipuliert. – Zuruf von Egbert Liskow, CDU)

Es wird jetzt also Folgendes passieren: Der Kommunale Ausgleichsfonds, der ja von der Idee richtig ist, aber jetzt über Kredite gespeist wird, der sowohl das Land mit den 20 Millionen Euro belastet, von denen Frau Finanzministerin gesprochen hat, aber auf der anderen Seite in der Zukunft die kommunalen Haushalte belasten wird,

(Zuruf von Harry Glawe, CDU)

denn niemand weiß heute wirklich, ob im Jahre 2014/2015 die Steuereinnahmen so sprudeln werden, dass die Kommunen das geliehene Geld auch zurückzahlen können – genau das war die Argumentation Ihrer Finanzministerin und den Zweckoptimismus, den Sie hier verbreiten, Herr Glawe, der hilft Ihnen überhaupt nicht weiter –,

(Zuruf von Harry Glawe, CDU)

dieser Ausgleichsfonds bleibt eine Mogelpackung.

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Sie zwingen die Kommunen in die Schulden.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist nicht wahr, Herr Holter, das wissen Sie genau. – Harry Glawe, CDU: Das waren Sie, das waren Sie. – Heinz Müller, SPD: Das ist Quatsch.)

Da hilft auch der Spruch nicht: Das Geld muss ja nicht eingesetzt werden, man kann es ja bei einer Bank anlegen und die Zinsen für kommunale Aufgaben verwenden. Das ist doch eine Verhöhnung der kommunalen Familie.

(Heinz Müller, SPD: Herr Holter, Sie wissen es besser.)

Nein, meine Damen und Herren, das geht nicht auf. Ihre Hilfe zeigt nicht …

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das weiß er ganz genau, dass das eine gute Sache ist. – Zuruf von Heinz Müller, SPD)