Protokoll der Sitzung vom 11.03.2010

(Peter Ritter, DIE LINKE: Völlig falsch, völlig falsch, Herr Müller.)

Das ist vollkommen richtig, Herr Ritter. Auch Lokalpolitiker aus Greifswald und dem Kreistag Uecker-Randow unterstützen Anklam als Sitz eines Polizeipräsidiums.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Völlig falsch, Herr Müller. Völlig falsch, Herr Tino Müller.)

Das ist vollkommen richtig, Herr Ritter.

(Zurufe von Peter Ritter, DIE LINKE, Michael Andrejewski, NPD, Raimund Frank Borrmann, NPD, und Udo Pastörs, NPD)

Die Einrichtung eines Polizeipräsidiums in Neubrandenburg hingegen würde zur Folge haben, dass nicht ausreichend

(Peter Ritter, DIE LINKE: Wann hat Sie eigentlich die Polizei angehalten, als Sie betrunken Auto gefahren sind, Herr Müller?)

Polizeikräfte in Anklam stationiert wären und so die Landespolizei vielerorts in Ostvorpommern einfach nicht mehr präsent sein kann. Nur mit genügend Polizeipersonal in Anklam kann im pommerschen Binnenraum einem Ausufern der grenzübergreifenden Kriminalität begegnet werden.

Ich habe es mir auch nicht nehmen lassen,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Selbst in einer Polizeikontrolle betrunken zu fahren.)

sämtliche Dienststellen der Schutz-, Kriminal-, Wasserschutz- und Bereitschaftspolizei über den NPD-Standpunkt zur Zukunft der Landespolizei mittels eines Schreibens in Kenntnis zu setzen.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD – Peter Ritter, DIE LINKE: He! – Heinz Müller, SPD: Da waren die aber beeindruckt.)

Selbstverständlich …

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Selbstverständlich, Herr Ritter, werde ich hier keine Angaben machen über Rückantworten.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Weil es keine gibt, ja? – Peter Ritter, DIE LINKE: Ach ja! Ja, ja, ja, ja! – Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Es ist mir nämlich bewusst, dass Landesbeamte, die mit der NPD in Kontakt stünden,

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

demnächst ins Innenministerium zitiert werden würden.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ach!)

Mir liegen außerdem Informationen vor,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Es gibt doch keine.)

dass der Minister an alle Dienststellenleiter die Order erteilte,

(Zuruf von Angelika Peters, SPD)

mein Schreiben und die beiliegende Informationsbroschüre unverzüglich nach Erhalt zu vernichten.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Zu Recht!)

Zu groß scheint einfach die Angst beim Großinquisitor Caffier zu sein,

(Michael Andrejewski, NPD: Gab es eine Bücherverbrennung? – Zuruf von Raimund Frank Borrmann, NPD)

dass die wahren Auswirkungen der sogenannten Reform

(Udo Pastörs, NPD: Caffier oder Kaffer, oder wie hieß das? – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Oh, oh, oh, oh! – Zuruf von Heinz Müller, SPD)

in der Landespolizei ungeschönt und ungefiltert bekannt werden können. Der Minister wünscht einfach nicht, dass die Landespolizisten über den wahren Sachverhalt zur strukturellen Neuorganisation aufgeklärt werden,

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

denn die Polizeistrukturreform ist nichts anderes als eine Einsparungspolitik auf den Rücken der Polizeibeamten

(Zuruf von Angelika Peters, SPD)

und zum Schaden unserer Landsleute.

Das können und wollen wir von der NPD nicht einfach tatenlos hinnehmen. Wir sind der Auffassung, dass Sparmaßnahmen und Kostensenkungen keinen politischen Einfluss im Bereich der öffentlichen Sicherheit diktieren dürfen. Tatsächlich kann es nur richtig sein, wenn in umgekehrter Weise die Landespolizei ihren Bedarf an Mitteln zur Aufrechterhaltung von Ordnung und Sicherheit bei der Landesregierung anmeldet.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD)

Demgegenüber forderte die Landesregierung das Bundesinnenministerium vor zwei Jahren auf, dass bei der Neuorganisation der Bundespolizei möglichst viele Bundespolizisten und Bundespolizeidienststellen in Mecklenburg-Vorpommern verbleiben. Insbesondere die vom Bundesinnenministerium garantierte Präsenz der Bundespolizei müsste in der Fläche gerade im grenznahen Raum erhalten bleiben. Sowieso sollte die Neugliederung der Bundespolizei nicht zu Nachteilen der polizeilichen Aufgabenerledigung in Mecklenburg-Vorpommern führen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Tut sie ja auch nicht.)

Angesichts derartiger Forderungen sollten dieselben Ansprüche, Herr Nieszery,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja, Herr Müller?)

auch an die eigene Landespolitik gestellt werden.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Machen wir auch.)

Stattdessen gibt sich die Landespolitik auf diesem Gebiet selbst verloren.

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Hinter diese Verantwortungslosigkeit, Herr Nieszery, Köpfe und Parteien zu stellen,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das stimmt doch gar nicht.)

wird dann künftig zu diesem Thema die Aufgabe der nationalen Opposition sein.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ja, ja. Deswegen demonstriert ihr immer so viel und verhaut die Polizisten.)

Ich beantrage, Herr Nieszery, im Namen meiner Fraktion namentliche Abstimmung.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD – Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)