Den Rest, 25 Prozent, erhalten die Staatlichen Schulämter, um unvorhergesehene Mehrbedarfe regulieren zu können. Mit dieser Maßnahme soll es Schulen ermöglicht werden, direkt und schnell auf Vertretungsbedarfe reagieren zu können. Ich finde, das ist eine richtige und wichtige Maßnahme.
Im Bereich der allgemeinbildenden Schulen gibt es derzeit zwei wesentliche Ursachen für den zur Vertretung angefallenen Unterricht, das haben wir heute schon gehört, Krankheit sowie Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften.
Hierzu führt die Landesregierung in ihrer Unterrichtung Maßnahmen auf, die zur Reduzierung dieser Faktoren beitragen sollen. Wir haben es heute zum Teil schon gehört: Schulentwicklungsberater für Lehrergesundheit, den Lehrergesundheitstag, die betriebsärztliche Versorgung und langfristige Kurse beziehungsweise Angebote für Weiterbildung, um den Lehrkräften eine rechtzeitige Abstimmung mit ihren Urlaubsplanungen zu ermöglichen.
Die Perspektive an den beruflichen Schulen, auch das haben wir heute gehört, ist da noch etwas ernster. Nicht nur, dass Erkrankungen die Hauptursache für zur Vertretung angefallene Unterrichtsstunden sind und mit 66,3 Prozent aller zur Vertretung angefallenen Stunden verursacht wurden, was beispielsweise bei einem Durchschnittsalter für Lehrkräfte in der Metall- und Elektrotechnik mit 62 Jahren auch nicht verwunderlich ist, die Aussichten werden auch nicht besser, wenn man weiß, dass in den nächsten Jahren scharenweise Berufsschullehrer ausscheiden werden. Ehrlich gesagt, es verwundert mich doch sehr, dass die Vorgängerregierungen diesbezüglich einfach so auf das zu erwartende Dilemma geschaut haben. Da hat man Zahlen gekannt, und man hat gewusst, in welchen Bereichen die Lehrkräfte ausgeschieden sind. Vieles ist nicht passiert.
(Andreas Bluhm, DIE LINKE: Aber Sie regieren ja jetzt auch schon vier Jahre. Also, nicht immer alles nur auf die Vorgänger schieben!)
Es gehört aber zur Wahrheit dazu, auch das ist ein Punkt, dass man sich heute nicht nur einfach hinstellen und den aktuellen Bildungsminister kritisieren kann,
der wieder einmal die Suppe – auch von Ihnen, die auch Sie mit zu verantworten haben, Herr Bluhm – auslöffeln muss.
Ich will zum Abschluss Folgendes sagen: Wir, die CDU, werden auch in diesem Punkt mit unserem Koalitionspartner Lösungen suchen,
finden und sie auch gemeinsam durchsetzen. Damit kann aus unserer Sicht der Bericht für erledigt erklärt werden. – Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wenn man sich die vielen Schaubilder, Statistiken und Grafiken anschaut, die die Landesregierung zum Stand der Unterrichtsversorgung in Mecklenburg-Vorpommern vorgelegt hat, gewinnt man bei unbefangener Durchsicht den Eindruck, alles sei in bester
Ordnung. Zwar hat der prozentuale Anteil des zur Vertretung anstehenden Unterrichts gegenüber den Vorjahren zugenommen, doch im Ergebnis konnten an den allgemeinbildenden Schulen 98 Prozent und an den beruflichen Schulen immer noch 94 Prozent der zu erteilenden Unterrichtsstunden gehalten werden. Also: Alles bestens! Die Landesregierung hat die Bildungspolitik im Griff und die Unterrichtsversorgung im Land ist mit knapp unter 100 Prozent flächendeckend gewährleistet.
tatsächlich eitel Sonnenschein. Mitnichten, wie bei einem genaueren Blick in die Statistiken der Landesregierung schnell klar wird.
Wie die Landesregierung festgestellt hat, liegt das durchschnittliche Alter der Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen bei 48,3 Jahren, an den Berufsschulen sogar bei 50,2 Jahren. Angesichts dieser zunehmenden Überalterung der Lehrkörper ist es ein Gebot der Stunde, schnellstmöglich für fachlich qualifizierten Nachwuchs zu sorgen. Doch was tut die Landesregierung? Anstatt endlich in die Zukunft des Lehrernachwuchses zu investieren, werden Milliarden und Abermilliarden für die Rettung maroder Kreditinstitute ausgegeben, Unsummen für völlig unnötige Integrationskurse für Ausländer verplempert und das mit harter Arbeit erwirtschaftete Steuergeld der Bürger für wahnwitzige Antirechtskampag nen verpulvert.
Wenn hier nicht schleunigst gegengesteuert wird, werden wir in wenigen Jahren hier in MecklenburgVorpommern einen massiven Lehrermangel zu beklagen haben. Aber so, wie ich Sie kenne, ist das ja alles kein Problem, denn das von den Altparteien vorgeschlagene Allheilmittel heißt seit jeher Zuwanderung. Ich verspreche Ihnen aber jetzt schon, dass Sie mit Ihren osteuropäischen Lohndrückern und Greencard-Indern auf dem Bildungssektor keinen Blumentopf gewinnen können,
(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Er redet so ein Zeug hier. – Zuruf von Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE)
Doch nicht nur die Überalterung der Lehrkörper stellt ein gravierendes Problem dar, die seitens der Landesregierung vorgelegte Unterrichtung fördert auch eine stetig steigende Krankheitsquote bei den Lehrkräften zutage, ein Umstand, der angesichts der mit dem Lehrerberuf heutzutage einhergehenden enormen psychischen Belastungen nur allzu verständlich ist. Wo sich ein Lehrer früher noch auf die reine Wissensvermittlung konzentrieren konnte, ist er heute dank der planlosen Politik der Altparteien zum Mädchen für alles geworden: Sozialarbeiter, Familienberater, Schoolworker, Psychotherapeut, Integrationshelfer – alles in Personalunion. In einer Zeit, in der Pädagogen nicht mehr nur die Hausaufgaben ihrer Schüler auf inhaltliche Richtigkeit kontrollieren sollen, sondern auch darüber zu wachen haben, dass die
Schützlinge keine Schlagringe durch die Eingangskontrollen schmuggeln, geplante Amokläufe nach Möglichkeit rechtzeitig vorab bekannt geben und ihr Fixerbesteck ordentlich desinfizieren,
ist es nur allzu verständlich, wenn weit über die Hälfte der Lehrkräfte nach einigen Jahren mit den Nerven am Ende ist und wegen – neudeutsch gesprochen – Burnout-Erscheinungen krankheitsbedingt ausfällt. Wenn Sie sich einmal von Ihrem bequemen Sessel erheben und die Realität in den Schulen mit eigenen Augen betrachten würden, dann könnten Sie besser verstehen, unter welchem Druck die Lehrer mittlerweile stehen.
Was also ist zu tun? Die Landesregierung schlägt zur Verringerung des Krankenstandes den Lehrkörpern vor, mehr Schulentwicklungsberater für Lehrergesundheit einzusetzen und einen Lehrergesundheitstag durchzuführen. Auch die betriebsärztliche Versorgung soll ausgebaut werden – alles Maßnahmen, die, wie wir es von den Altparteien ja gewohnt sind, nur die Symptome und nicht die Ursachen bekämpfen. Anstatt den Krankenstand bei den Lehrern zu verringern, wollen Sie ihn lediglich verwalten.
Sie täten weitaus besser daran, die Aufgabe des Lehrers wieder in erster Linie in der Wissensvermittlung zu suchen und die sozialen und psychotherapeutischen Probleme derjenigen Institution zurückzugeben, die sich am besten darum kümmern kann, nämlich der Familie. Damit meine ich nicht die Ihnen vorschwebende Bedarfsgemeinschaft zwischen zwei, drei oder noch mehr Multikultijüngern, sondern die natürlich gewachsene Lebensgemeinschaft zwischen Mann, Frau und Kindern, genau die Institution, welche Sie, meine Damen und Herren von den Blockparteien, mit geradezu perversem Vergnügen und krankhafter Akribie zugrundegerichtet haben.
Dass Sie damit das beste Bollwerk gegen Aggression, Verhaltensauffälligkeiten und psychische Probleme im Kindesalter zerstört haben, das begreifen Sie in Ihrer verbohrten Alt-68er-Mentalität bis heute nicht.
Solange Sie auf dem Schulse ktor Ihre Hausaufgaben so schlecht machen wie im Moment, brauchen Sie sich über fehlende Fachkräfte nicht zu beschweren.
Herr Abgeordneter Lüssow, ich mache Sie darauf aufmerksam, dass wir im Land Mecklenburg-Vorpommern leben, falls Sie das noch nicht bemerkt haben sollten.
bei denen ich zumindest eine Prüfung, ob sie nicht gegen Artikel 18a der Landesverfassung verstoßen, anregen würde.