Protokoll der Sitzung vom 20.03.2013

auf den wir zu Recht stolz sein können.

(Beifall vonseiten der Fraktion der SPD)

Wenn die Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern in Mecklenburg-Vorpommern im Bundesvergleich durchaus vorzeigbar sind, dann liegt das eben nicht nur am geringeren Lohnniveau im Land, es liegt auch daran, dass eine Grundforderung für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern, nämlich eine gute Kinderbetreuung, die Familie und Beruf gleichermaßen ermöglicht, in unserem Land bereits vorbildlich umgesetzt wird.

(Gelächter bei Udo Pastörs, NPD: Owei, owei, Volkskammerrede.)

Und, liebe Kolleginnen und Kollegen von der Fraktion der LINKEN, wollen Sie allen Ernstes bestreiten, dass die Ausgaben des Landes für die Kinderbetreuung seit 2006 um ganze 71 Prozent gestiegen sind? Natürlich würden auch wir gerne noch mehr Geld ausgeben, beispielsweise den Betreuungsschlüssel im Krippenbereich absenken oder die Standards in den Kitas noch weiter verbessern. Ich wüsste schon, wie ich die 2 Milliarden aus dem Betreuungsgeld von Frau Schröder sinnvoll investieren könnte,

(Vincent Kokert, CDU: Da bleibt mir aber der Applaus im Halse stecken. – Torsten Renz, CDU: Oh, jetzt wirds politisch!)

aber die Realität im Land ist nun mal, dass der Landeshaushalt knapp 7 Milliarden Euro groß ist

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

und dass er 2013 rund 7,2 Milliarden Euro beträgt. Vor diesem Hintergrund sind 71 Prozent mehr für die Kindertagesförderung im gleichen Zeitraum ein deutliches Signal.

(Beifall vonseiten der Fraktion der SPD)

Wir versprechen nicht das Blaue vom Himmel. Wir stehen für eine glaubwürdige und solide Politik, die das Wohl der Menschen in diesem Land im Blick hat

(Peter Ritter, DIE LINKE: Oooh! Das hat Erich auch immer erzählt.)

und die in diesen Zeiten – wichtiger denn je – auch bezahlbar ist.

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wir werden in der Anhörung im Sozialausschuss noch eine lebhafte Debatte

(Vincent Kokert, CDU: Was? – Silke Gajek, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Oh ja.)

zur KiföG-Novelle erleben.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Da müssen Sie aber noch ein bisschen Feuer zeigen, Herr Mucha.)

Ich freue mich bereits darauf, denn mit so guten Argumenten wie zur KiföG-Novelle gehe ich als Abgeordneter gerne in die Diskussion.

(Vincent Kokert, CDU: Ja, sehr schön.)

Mecklenburg-Vorpommern kann beim Thema Kindertagesförderung auf eine Erfolgsgeschichte blicken,

(Vincent Kokert, CDU: Aber wirklich.)

die wir mit der anstehenden Gesetzesnovelle fortschreiben werden. Auf diese Erfolgsgeschichte kann die Regierungskoalition zu Recht stolz sein.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Hoch, hoch, hoch!)

Und auch als Opposition darf man gerne einmal anerkennen, dass das alles ja nicht so schlecht ist,

(Heiterkeit und Zuruf von Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

wie man es im Politikalltag gerne darstellt.

(Vincent Kokert, CDU: Frau Bernhardt hat uns gelobt.)

Schließlich geht es hier nicht um Wahlkampf,

(Regine Lück, DIE LINKE: Das müsst ihr grade sagen!)

es geht um das Wohl unserer Kinder in diesem Land. – Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktion der SPD)

Vielen Dank, Herr Mucha.

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, die Fraktionen haben noch Redezeit. Sie können sich gerne hier vorne am Mikrofon noch produzieren.

Das Wort hat jetzt die Abgeordnete Frau Gajek für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Bitte, Frau Vizepräsidentin.

(Vincent Kokert, CDU: Loben Sie den Vater des KiföG! Harry Glawe heißt der.)

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen Abgeordnete! Spannende Debatte – habe ich mit gerechnet.

(Vincent Kokert, CDU: Ich nicht.)

Doch, ich glaube, wir alle.

Ich möchte aber zwei, drei Punkte, bevor ich mit meiner Kritik anfange, schon mal vorausschicken.

Ich danke Frau Bernhardt für den Begriff der „Chancengleichheit“, denn eins, was uns gerade in der Anhörung am 06.03. verfolgt hat – das DESK –, ist, dass schon die Frage der Chancengleichheit hier noch mal gestellt werden muss.

(Jörg Heydorn, SPD: Realitätsverweigerung ist das.)

Und wenn wir Inklusion wollen, dann ist die Frage: Ist diese Inklusion nur für Menschen mit Behinderungen anzuwenden oder ist es nicht ein Menschenrecht von klein an?

(Jörg Heydorn, SPD: Realitätsverweigerung. – Zuruf von Vincent Kokert, CDU)

Der zweite Bereich ist die Elternentlastung, die hier heute immer wieder lobend erwähnt wird. Natürlich hört es sich gut an, 100 Euro den Eltern zu geben.

(Heinz Müller, SPD: Das hört sich nicht nur gut an. – Bernd Schubert, CDU: Das ist gut.)

Fahren Sie aber durchs Land, fragen Sie dann bitte die Eltern, die mittlerweile keine 100 Euro Elternentlastung haben, sondern möglicherweise 50 Euro oder 60 Euro,

(Manfred Dachner, SPD: Dann müssen Sie fragen, warum.)

weil für bestimmte Gelder im kommunalen Bereich oder im Kreistag kein Geld ist. Ich denke, das muss beachtet werden. Und auch, wenn das KiföG auf den ersten Blick möglicherweise ja eine tolle Angelegenheit ist, sagen wir als BÜNDNIS 90, auf den zweiten Blick: garantiert nicht.

Und lassen Sie mich jetzt zu meiner Kritik kommen.

(Vincent Kokert, CDU: Oh!)