Protokoll der Sitzung vom 14.12.2011

für die Absenkung des Betreuungsschlüssels, für die Beitragsreduzierung in der Krippe und für ein kostenlo- ses Mittagessen in der Krippe und in den Kindertagesstätten.

(Vincent Kokert, CDU: Das sind doch alles Forderungen der LINKEN, das muss man auch mal sagen.)

Ich freue mich, dass unser neuer und alter Koalitionspartner hier mit uns an einem Strang zieht, …

(Minister Harry Glawe: Das haben wir gerne gemacht.)

Das weiß ich, Harry.

(Heiterkeit vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU – Vincent Kokert, CDU: Da spricht der Partner. – Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

… denn wir alle wissen: Was in frühen Jahren an Versäumnissen passiert ist, kann später nur mühsam wieder repariert werden. Insofern ist es mehr als sinn- voll, den Schwerpunkt auf die ersten Jahre zu legen und bereits den Kleinsten eine gute Förderung mit auf den Weg zu geben. Das hilft auch und gerade, meine Damen und Herren, den Kindern aus sozial schwachen Familien.

Wenn ich mir nun die Ausführungen der Opposition zum Programm der Regierung anschaue, meine Damen und Herren, dann bin ich einigermaßen fassungslos.

(Zuruf von Vincent Kokert, CDU)

Heute wäre doch Ihre Stunde gewesen, Herr Holter, um mit eigenen Vorschlägen zu glänzen oder zumindest um fundierte Kritik zu üben. Aber nichts dergleichen. Das Einzige, was Sie bislang zustande gebracht haben, ist, Sie schüren Politikverdrossenheit, indem Sie populistische Vorurteile bedienen.

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Sie fordern unrealistische Zeitpläne zur Umsetzung unserer Vorhaben und reiten persönliche, zum Teil wirklich verletzende Attacken gegen Minister und Abgeordnete der Regierungsfraktionen.

(Michael Andrejewski, NPD: Und das ohne Ordnungsrufe. – Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Das, meine Damen und Herren, erinnert mich an eine alte Fußballerweisheit, die da lautet: Wenn wir hier schon nicht gewinnen können, dann treten wir Ihnen jedenfalls ordentlich in die Knochen. Ich hoffe, Sie merken recht schnell, dass diese Strategie gar nichts bringt.

(Zuruf von Heinz Müller, SPD)

Sie werden auf diese Weise der wichtigen und verantwortungsvollen Rolle einer demokratischen Opposition nicht mal ansatzweise gerecht.

(Beifall vonseiten der Fraktion der SPD – Helmut Holter, DIE LINKE: Das ist ein starkes Stück, was Sie jetzt machen.)

Ich werde ja den Verdacht nicht los, Herr Holter,

(Helmut Holter, DIE LINKE: Das haben Sie sich alles vor meiner Rede aufgeschrieben.)

dass Sie deswegen so aggressiv reagieren, weil Sie unserem Koalitionsvertrag nichts Substanzielles entgegenzusetzen haben.

(Unruhe vonseiten der Fraktion DIE LINKE – Zuruf von Helmut Holter, DIE LINKE)

Werfen wir doch mal einen Blick auf Ihre zehn wichtigsten Wahlkampfforderungen.

(Vincent Kokert, CDU: Die habe ich mir auch gerade durchgelesen.)

Hier steht: „10-Punkte-Sofortprogramm: Politikwechsel einleiten und gestalten“, von Herrn Holter in einer Pressekonferenz bekannt gegeben.

(Zuruf von Helmut Holter, DIE LINKE)

Es kann Ihnen doch nicht entgangen sein, Herr Holter, dass sich neun, ich darf wiederholen, neun dieser zehn Punkte im Koalitionsvertrag wiederfinden und umgesetzt werden. Ich mache das mal an ein paar Beispielen fest:

Da fordert die Fraktion der LINKEN eine Soforthilfe für Theater und Orchester. Da kann ich nur sagen, schon geschehen. Gucken Sie mal in die Zeitung – auch heute – hinein.

(Zuruf von Vincent Kokert, CDU)

Die Stadt Schwerin wird eine Soforthilfe für das Mecklenburgische Staatstheater in Höhe von einer halben Millionen Euro erhalten.

(Vincent Kokert, CDU: Genau.)

Der Bildungsminister hat alle Theater zu Gesprächen eingeladen und erarbeitet mit den Beteiligten ein tragfähiges Konzept. Nun geben Sie ihm doch wenigstens die Zeit und die Chance, dies auch erfolgreich zu Ende zu bringen.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

Derweil reisen die Abgeordneten der LINKEN durchs Land und sammeln Unterschriften,

(Vincent Kokert, CDU: Ja.)

damit der Landtag über die Finanzierung der Theater und Orchester des Landes berät. Damit haben wir natürlich überhaupt kein Problem.

(Torsten Koplin, DIE LINKE: Scheinbar doch. – Zuruf von Helmut Holter, DIE LINKE)

Doch bevor Sie sich, meine Damen und Herren, als Retter der Kultur aufspielen, wäre es interessant, von Ihnen

zu erfahren, woher Sie die zusätzlichen Millionen nehmen wollen, mit denen Sie die Theater und Orchester beglücken möchten. Diese Antwort sind Sie uns bislang schuldig geblieben.

(Heinz Müller, SPD: Und das nicht nur bei Theatern.)

Und ich vermute mal, Sie haben auch gar keine, oder aber nur eine, bei der Sie die verantwortliche Haushaltspolitik des Landes über den Haufen werfen wollen.

Aber ich verspreche Ihnen an dieser Stelle eines, meine Damen und Herren: An unserer vorausschauenden Haushaltspolitik werden Sie nicht rütteln können. Wenn Sie hier Vorschläge machen, dann wollen wir von Ihnen konkret hören, woher das Geld kommen soll und an welcher anderen Stelle dafür etwas eingespart werden muss. Sich hier hinzustellen und immer nur zu fordern, ohne einen soliden Finanzierungsvorschlag zu machen, lassen wir Ihnen auch in Zukunft nicht durchgehen, Herr Holter.

(Helmut Holter, DIE LINKE: Wer hat denn vorgeschlagen, die Grunderwerbssteuer zu erhöhen?)

Das ist doch ein guter Vorschlag,

(Zuruf von Helmut Holter, DIE LINKE)

ja selbstverständlich, oder?

(Helmut Holter, DIE LINKE: Sie wissen doch ganz genau, dass der von uns kommt.)

Von Ihnen? Das steht in unserer Regierungserklärung, Herr Holter!

(Heiterkeit vonseiten der Fraktion der CDU – Helmut Holter, DIE LINKE: Ach, Herr Nieszery, Sie waren doch dabei und wissen, wer das eingebracht hat.)

Ich darf noch mal ein zweites Beispiel nennen, meine Damen und Herren …

(Helmut Holter, DIE LINKE: Ein Witz ist das, was Sie hier erzählen!)

Das steht in unserem Koalitionsvertrag, wenn mich nicht alles täuscht, oder?!