Protokoll der Sitzung vom 14.12.2011

Das steht in unserem Koalitionsvertrag, wenn mich nicht alles täuscht, oder?!

(Helmut Holter, DIE LINKE: Ja, richtig. – Vincent Kokert, CDU: Also letztens wars noch drin.)

Na also, sehen Sie.

Das zweite Beispiel, meine Damen und Herren, ist der von den LINKEN

(Helmut Holter, DIE LINKE: Wir haben es in der Sondierung vorgeschlagen, Frau Polzin, wir haben es vorgeschlagen!)

so vehement eingeforderte Zukunftsvertrag zwischen Land und Kommunen.

(Vincent Kokert, CDU: Da haben wir wieder die Sondierung.)

Dieser Zukunftsvertrag, meine Damen und Herren, ist längst beschlossene Sache, und zwar nachzulesen, Herr Holter, im Koalitionsvertrag unter Ziffer 326.

(Helmut Holter, DIE LINKE: Das weiß ich.)

Es laufen bereits die ersten Vorbereitungsgespräche mit den kommunalen Spitzenverbänden.

Seien Sie versichert, wir wissen um die schwierige Finanzlage der Kommunen und deshalb helfen wir nach Kräften. Der kommunale Konsolidierungsfonds in Höhe von 100 Millionen Euro zur Entlastung von Altschulden ist ein Beispiel dafür, der einmalige Kofinanzierungsfonds in Höhe von 50 Millionen Euro für kommunale Investitionen ein weiteres.

Eines aber ist klar, Herr Holter, das Land kann nicht mehr verteilen, als es selbst zur Verfügung hat,

(Heinz Müller, SPD: So ist es.)

auch wenn DIE LINKE diese Tatsache beharrlich, beharrlich ignoriert.

Ein drittes Beispiel:

(Helmut Holter, DIE LINKE: Ich kann es nicht mehr hören!)

Die Umsetzung eines Mindestlohnes von 8,50 Euro ist beschlossene Sache, Herr Holter.

(Helmut Holter, DIE LINKE: Das weiß ich auch. Wann kommt er denn?)

Das, meine Damen und Herren, ist der Abschied vom Niedriglohnland Mecklenburg-Vorpommern.

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Nehmen Sie diesen großartigen politischen Erfolg doch endlich mal gebührend zur Kenntnis, Herr Holter!

(Vincent Kokert, CDU: Ja. – Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Das Land geht eine Selbstverpflichtung ein, das heißt, bei der Vergabe von Aufträgen in Landeshoheit wird ein Mindestlohn von 8,50 Euro zur Bedingung gemacht.

(Helmut Holter, DIE LINKE: Wann denn?)

Auch die Gewährung von Wirtschaftsfördermitteln wird künftig an die Bezahlung von Mindestlohn geknüpft.

(Helmut Holter, DIE LINKE: Wann denn?)

Der Entwurf, Herr Holter – jetzt komme ich –, für ein neues Vergabegesetz wird in den ersten Monaten des Jahres 2012 von Herrn Glawe vorgelegt.

(Helmut Holter, DIE LINKE: Weiß ich.)

Da frage ich Sie, was haben Sie daran auszusetzen?

(Helmut Holter, DIE LINKE: Das habe ich doch gar nicht kritisiert.)

Was wollen Sie eigentlich noch? Schneller geht es nicht, Herr Holter.

(Helmut Holter, DIE LINKE: Haben Sie mir nicht zugehört, habe ich das kritisiert? – Zuruf von Barbara Borchardt, DIE LINKE)

Ihnen, und das haben Sie ja hier anschaulich vorgeführt, bleibt offenbar nur noch der hilflose Versuch, in einen Überbietungswettbewerb einzusteigen und statt 8,50 Eu- ro nun 10,00 Euro zu fordern.

(Vincent Kokert, CDU: Das ist die inhaltliche Botschaft.)

Das ist weder originell, Herr Holter, noch hilfreich, auf gar keinen Fall aber zeugt das von einer politischen Verantwortung.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU – Helmut Holter, DIE LINKE: Das ist aber konsequent.)

Allerdings bin ich mir sicher, meine Damen und Herren von den LINKEN, dass solche Anträge, oder ähnliche, schon bald ins Parlament eingebracht werden. Wir sind da ja einiges von Ihnen gewöhnt.

(Vincent Kokert, CDU: Mit Sicherheit!)

Zu derartigen Anträgen sage ich Ihnen Folgendes,

(Helmut Holter, DIE LINKE: Wir stören ja auch nur, Herr Nieszery.)

hören Sie gut zu: Ihr Versuch ist vollkommen aussichtslos, uns in jeder Landtagssitzung mit Ihren schmalbrüstigen Anträgen jagen zu wollen.

(Helmut Holter, DIE LINKE: Ich wiege ja auch nur 85 Kilo.)

Es wird Ihnen auch nicht gelingen, mit plumpen Anbiederungsversuchen einen Keil zwischen die Koalitionsfraktionen zu treiben. Das war vor der Wahl ein völlig untaugliches Rezept, wie die Ergebnisse gezeigt haben – nicht wahr, Herr Holter –, und es wird nach der Wahl nicht besser.

Meine Damen und Herren, es ist schlicht und einfach nur langweilig.

(Helmut Holter, DIE LINKE: Treten Sie nur weiter. Sehr gut machen Sie das.)

Meine Damen und Herren von den LINKEN, zu Ihrer permanenten Forderung nach Eile bei der Umsetzung des Koalitionsvertrages sollten Sie sich einmal Folgendes ehrlich eingestehen: Selbst wenn, und ich betone, selbst wenn es eine andere Regierungskonstellation

gegeben hätte und Ihr damaliger Verhandlungsführer Herr Bockhahn

(Vincent Kokert, CDU: Wer war das denn noch mal?)

jetzt Minister und stellvertretender Ministerpräsident geworden wäre, wären wir innerhalb von zwei Monaten auch nicht weiter gewesen als in der jetzigen Regierung. Überwinden Sie allmählich den Groll darüber, dass wir Sie nicht als Regierungspartner gewählt haben, kommen Sie aus Ihrer Schmollecke raus