Protokoll der Sitzung vom 12.07.2017

Die Koalitionsfraktionen haben im Koalitionsvertrag festgehalten: „Mecklenburg-Vorpommern verfügt über ein reiches kulturelles Erbe und ein vielfältiges kulturelles Angebot. Kunst und Kultur tragen zur Identitätsbildung … bei.“ Des Weiteren haben die Koalitionäre im November 2016 bereits einen Antrag „Kulturdenkmäler des Landes bewahren – Denkmalschutz verbessern“ eingebracht. Das Thema wird von uns längst bearbeitet.

Zu kulturellen Denkmälern zählen im Übrigen – und das haben meine Vorrednerinnen auch schon ausgeführt – nicht nur Guts- und Herrenhäuser oder Schlösser. Was ist mit all den Bauernhäusern, Kirchen und Bodendenkmälern?

Im Koalitionsvertrag ist ebenfalls festgeschrieben, dass das Denkmalschutzgesetz überarbeitet werden soll. Die Ministerin hat bereits ausgeführt, dass daran gearbeitet wird.

(Thomas de Jesus Fernandes, AfD: Wie lange denn noch?)

Eine wesentliche Voraussetzung für den Erhalt verschiedenster Denkmäler ist jedoch die tatsächliche Nutzung. Auch das haben CDU und SPD festgelegt.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, sowohl die Ministerin als auch meine Vorrednerin haben weitere Argumente genannt. Auch wir lehnen diesen Antrag ab. – Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktion der SPD und Eva-Maria Kröger, DIE LINKE)

Vielen Dank.

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Arppe für die Fraktion der AfD.

Sehr geehrtes Präsidium! Werte Kollegen! Liebe Bürger! Es ist immer wieder faszinierend, was Sie für Pirouetten drehen, um einem Antrag der AfD nicht zustimmen zu müssen, von dem Sie ja wissen,

(Zuruf von Manfred Dachner, SPD)

von dem Sie ja wissen, dass es schwer sein wird, in der Öffentlichkeit Ihr merkwürdiges Verhalten zu begründen.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Tilo Gundlack, SPD: Nö, ganz einfach. – Torsten Renz, CDU: Ihr Antrag war so schlecht, das ging beim besten Willen nicht.)

Das sind immer dieselben Sprüche,

(Torsten Renz, CDU: Nee, der war so schlecht.)

die mich nun von Anfang an nicht beeindruckt haben, Herr Renz.

Zunächst mal, liebe Frau Ministerin Hesse, ich habe mitnichten irgendjemanden herabgewürdigt in meiner ersten Ansprache. Im Gegenteil, ich habe sowohl das Land als auch die Investoren und Schloss- und Gutshausbesitzer ausdrücklich gelobt, die sich solcher Gebäude angenommen, sie saniert und restauriert haben. Das hat mit Herabwürdigen überhaupt gar nichts zu tun.

Wenn Sie jetzt die Notwendigkeit dieses Antrages in Zweifel ziehen und da natürlich auf irgendwas vertrösten, was Sie in Ihrem Koalitionsvertrag stehen haben – da steht viel drin, was wir wahrscheinlich nie erleben werden, dass Sie es umsetzen werden.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Torsten Renz, CDU: Nee, nee, nee, nee, nee! – Manfred Dachner, SPD: Das haben Sie gar nicht gelesen.)

Ich frage mich, unlängst war im „Nordkurier“ ein großer Artikel, genau zu diesem Thema, in dem verschiedene ehrenamtlich Tätige – Sie haben mir unterstellt, ich hätte die Ehrenamtler irgendwie herabgewürdigt, völliger Unsinn, im Gegenteil –, die Ehrenamtler haben die Landesregierung, im „Nordkurier“ beispielsweise oder auch in einem unlängst veröffentlichten Bericht des NDR, aufgefordert, endlich so einen Notsicherungsfonds einzuführen. Wenn der gar nicht notwendig wäre und wenn das eine Verengung wäre oder was auch immer Sie sich da haben einfallen lassen, dann frage ich mich, warum zum Beispiel die Arbeitsgemeinschaft Erhaltung und Nutzung der Gutsanlagen in Mecklenburg-Vorpommern auf ihrer jüngsten Jahrestagung von der Landesregierung – von der Landesregierung und nicht von irgendeinem Landkreis oder irgendeiner Kommune, sondern expressis verbis von der Landesregierung – gefordert hat, so einen Notsicherungsfonds einzuführen.

(Ann Christin von Allwörden, CDU: Woher wissen Sie das denn? Sie waren doch gar nicht da. Also ich war da, Sie waren nicht da. – Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Ja, dann wundert es mich, dass Sie alles vergessen haben,

(Ann Christin von Allwörden, CDU: Nee, Sie wissen gar nicht, was da beredet worden ist.)

was Sie da hätten hören müssen, Frau Allwörden. Ich habe auch noch andere Kanäle, mich zu informieren,

(Torsten Renz, CDU: Oh!)

Frau von Allwörden, also bitte schön.

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU – Torsten Renz, CDU: Vom Schreibtisch aus.)

Ihr Gezeter da unten nutzt ja nun überhaupt nichts.

(Zuruf von Thomas Krüger, SPD)

Es beweist ja nur, es beweist ja nur, …

(Tilo Gundlack, SPD: Große Klappe haben, aber nicht mal da sein!)

Getroffene Hunde bellen.

… es beweist ja nur, dass wir recht haben. Je lauter Sie da unten dazwischenrufen und -bölken...

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Tilo Gundlack, SPD: Oh, oh, oh! – Zurufe von Christian Brade, SPD, Marc Reinhardt, CDU, und Torsten Renz, CDU)

Ich gehöre gleich wieder zu Ihnen da, jaja.

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Also wir fassen zusammen: Ein Notsicherungsfonds wird nicht nur von der AfD gefordert und befürwortet, sondern auch von denen, die sich zum großen Teil ehrenamtlich mit der Erhaltung unserer historischen Herren- und Gutshäuser in Mecklenburg-Vorpommern beschäftigen.

Der Artikel, den ich da gerade angeführt habe, Frau von Allwörden, der zitiert übrigens auch Sie ganz persönlich.

(Zuruf von Egbert Liskow, CDU)

Sie hätten sich für so einen Notsicherungsfonds auch ausgesprochen.

(Zurufe von Tilo Gundlack, SPD, und Marc Reinhardt, CDU)

Ich habe das Wort „Lügenpresse“ noch nie in den Mund genommen, mein Freund.

(Heiterkeit und Zuruf von Christian Brade, SPD – Heiterkeit bei Peter Ritter, DIE LINKE)

Aber Sie müssen jetzt gar nicht ablenken.

(Heiterkeit vonseiten der Fraktion der SPD)

Sie müssen jetzt gar nicht ablenken. Ich fordere Sie an der Stelle noch mal auf, in sich zu gehen und zu schauen, ob es nicht doch sinnvoll wäre, so einen Notsicherungsfonds einzurichten und den,

(Torsten Renz, CDU: Kennen Sie „Hase und Igel“?)

und den Maßgaben,

(Marc Reinhardt, CDU: Ist doch schon da.)

den Maßgaben auch nachzukommen,

(Heiterkeit bei Torsten Renz, CDU: Kennen Sie „Hase und Igel“?)