Protokoll der Sitzung vom 19.10.2017

Meine sehr geehrten Damen und Herren, Herr Komning von der Fraktion der AfD hat mir angezeigt, dass er eine persönliche Erklärung nach Paragraf 88 abgeben will. Da es gestern einige Irritationen darüber gab, was Inhalt einer persönlichen Bemerkung sein darf, möchte ich noch mal aus der Geschäftsordnung zitieren: „Der Redner darf nicht zur Sache sprechen, sondern nur Äußerungen, die in der Aussprache in Bezug auf seine Person vorgekommen sind, zurückweisen oder eigene Ausführungen“, die er nicht gemacht hat in diesem Falle, „richtig stellen.“

Bitte schön, Herr Komning.

Hohes Präsidium! Meine Damen und Herren Kollegen!

Die Geschäftsordnung ist mir bekannt, Frau Präsidentin.

(Manfred Dachner, SPD: Das weiß ich aber nicht.)

Ich war ja einer der Ersten in dieser Legislaturperiode, der von dem Paragrafen 88 der Geschäftsordnung Gebrauch gemacht hat.

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Insofern möchte ich mich ganz konkret auf zwei Aussagen von Herrn Ritter und auf eine Aussage von Herrn Krüger beziehen.

Zunächst mal, Herr Ritter, haben Sie meine AfD-Fraktion mit der NPD-Fraktion verglichen,

(Unruhe vonseiten der Fraktion der CDU)

uns quasi damit als Nazis beschimpft. Ich fühlte mich dadurch angegriffen.

(Zuruf von Martina Tegtmeier, SPD)

Und ich frage Sie ganz konkret, ob Sie mich selber auch als Nazi bezeichnen wollen oder nicht. Ich würde es Ihnen nicht raten. Vielmehr trage ich Ihnen an, mit mir zusammen doch vielleicht mal ein Bier zu trinken, dann können wir unsere,...

(Zuruf von Thomas Krüger, SPD)

Einen Moment!

… unsere beiderseitigen …

Einen Moment! Einen Moment!

Also ich glaube, es hatte schon seinen Grund, warum ich noch mal vorgelesen habe, was in der Geschäftsordnung steht.

(allgemeine Unruhe)

Da steht nichts von Angeboten, von Anfragen. Es steht lediglich etwas von Zurückweisung von Äußerungen, die zu Unrecht auf die eigene Person gerichtet waren. Ich bitte doch, die persönliche Bemerkung auch darauf zu beschränken.

(Zuruf von Andreas Butzki, SPD)

Vielen Dank, Frau Präsidentin.

Die zweite Tatsache, warum ich hier stehe, ist die, dass mir und meinem Kollegen Holm offensichtlich wissentlich falsch vorgeworfen wird, dass wir Doppelmandate hätten beziehungsweise doppelt abkassieren würden.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Haben Sie Ihr Mandat nicht angenommen in Berlin?)

Da darf ich darauf hinweisen, dass das Mandat im Bundestag nicht schon begonnen hat, sondern mit der konstituierenden Sitzung des Bundestages am 24.10. beginnt.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Soll ich jetzt noch sammeln gehen, oder was?)

Insofern ist es nicht richtig, Herr Ritter und Herr Krüger, dass Herr Holm und ich momentan Doppelmandate halten. Wir sind Landtagsabgeordnete und noch keine Abgeordneten des Deutschen Bundestages.

(Torsten Renz, CDU: Warum waren Sie die letzten Sitzungen über nicht da?)

(Peter Ritter, DIE LINKE: Warum waren Sie die letzten Sitzungen nicht da?)

und die zweite Tatsache, auf die ich Sie hinweisen möchte, ist,

(Zuruf von Andreas Butzki, SPD)

dass wir auch nicht doppelt abkassieren. Im Gegenteil,

(Ministerin Stefanie Drese: Sie bringen noch Geld mit.)

wenn wir denn Bundestagsabgeordnete werden sollten

(Peter Ritter, DIE LINKE: Was sind Sie? Sind Sie nicht gewählt?)

und eine Bundestagsabgeordnetendiät bekommen, dann wird – und darauf darf ich auch die Öffentlichkeit noch mal hinweisen – die Abgeordnetendiät und die Pauschale im Landtag zu 100 Prozent angerechnet. Das heißt, wir sparen sogar dem Landtag Geld,

(Zuruf von Minister Dr. Till Backhaus)

wenn wir hier vielleicht noch den einen oder anderen Tag ein Doppelmandat tragen sollten.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Das ist ja ein Schnäppchen mit Ihnen.)

Darauf möchte ich ausdrücklich hinweisen

(Minister Dr. Till Backhaus: Deswegen waren Sie letztes Mal auch nicht da.)

und ich finde es einfach beschämend, dass Sie wissentlich hier falsche Tatsachen vortragen, obwohl Sie es besser hätten wissen müssen. – Vielen Dank.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Jochen Schulte, SPD: Ich hätte ja gern was gefragt.)

Vereinbarungsgemäß rufe ich den Zusatztagesordnungspunkt auf: Beratung des Antrages der Fraktionen der CDU und SPD – Absackung der Autobahn 20 Höhe Tribsees, Drucksache 7/1168.

Antrag der Fraktionen der CDU und SPD Absackung der Autobahn 20 Höhe Tribsees – Drucksache 7/1168 –

Das Wort zur Begründung hat für die Fraktion der CDU der Abgeordnete Herr Eifler.

(Andreas Butzki, SPD: Bist du schon vorbeigefahren?)

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Entgegen zahlreicher Verlautbarungen in der Presse bleibt festzustellen, die Bundesautobahn A 20 ist und bleibt ein wesentlicher Baustein zur wirtschaftlichen und touristischen Entwicklung unseres Landes.

(Beifall vonseiten der Fraktion der CDU)