Protokoll der Sitzung vom 13.12.2017

Wir kommen nun zur Beratung über die Einzelpläne.

Ich eröffne die Aussprache zum Einzelplan 01 sowie zu dem zum Einzelplan 01 zugehörigen Teil des Stellenplans. Gibt es das Bedürfnis von Kollegen, dazu zu sprechen, weil schriftlich angemeldete Wortmeldungen liegen mir nicht vor? – Das kann ich nicht erkennen. Dann schließe ich die Aussprache zum Einzelplan 01.

Ich eröffne die Aussprache zum Einzelplan 02 sowie zu dem zum Einzelplan 02 zugehörigen Teil des Stellenplans. Auch hierzu liegen mir keine schriftlich angemeldeten Redebeiträge vor. Gibt es das Bedürfnis, dazu zu sprechen? – Das kann ich nicht erkennen. Dann schließe ich auch die Aussprache zum Einzelplan 02.

Wir kommen zum Einzelplan 03. Ich eröffne die Aussprache zum Einzelplan 03 sowie zu dem zum Einzelplan 03 zugehörigen Teil des Stellenplans.

Hierzu liegt die Wortmeldung des Kollegen Grimm von der Fraktion der AfD vor. Herr Kollege, Sie haben das Wort.

Frau Präsidentin! Sehr geehrte Abgeordnete! Die Souveränität über den Haushalt ist ein Privileg des Parlamentes. Die Souveränität über den Haushalt gehört deshalb in das Parlament. Dieser eherne Grundsatz ist der Verfassung geschuldet und wer daran etwas zu ändern versucht, wer an diesem Grundsatz rütteln will, der bekommt es mit uns zu tun, mit der Alternative für Deutschland.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Leider ist aber in der jüngsten Zeit zu beobachten, dass dieser Grundsatz in der politischen Praxis immer öfter aufgeweicht wird. Ein besonders krasses und, wie ich finde, schauderhaftes Beispiel ist das Gesetz über den ESM, den sogenannten Europäischen Stabilitätsmechanismus. Über die Köpfe des Parlamentes hinweg wird in den Bundeshaushalt hineingelangt, namhafte Summen bis zu 190 Milliarden Euro werden entnommen und hinter verschlossenen Türen und zugehängten Fenstern wird anschließend darüber entschieden, wer dieses Geld bekommt und zu welchem Zweck.

(Torsten Renz, CDU: Bei Kerzen sitzen die, oder was?)

Das Parlament darf dabei nur zuschauen, wenn überhaupt.

(Torsten Renz, CDU: Es geht aber um den Landeshaushalt, ne?!)

Herr Renz, wenn ich Sie richtig verstehe, Sie möchten, dass ich zum Thema spreche,

(Torsten Renz, CDU: Nein, Sie sprechen zum Thema, Herr Grimm!)

das ist zum Thema.

(Torsten Renz, CDU: Der Zwischenruf, der eben aufgeschrieben wurde, ist falsch.)

Ja, doch. Das befasst sich...

(Zuruf von Thomas Krüger, SPD)

Das befasst sich mit dem Thema, denn Sie befinden sich auf einem verhängnisvollen Weg und ich will Ihnen auch sagen, warum, denn nicht viel anders macht es unser Land Mecklenburg-Vorpommern mit den Nebenhaushalten Strategiefonds oder Vorpommernfonds.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Um Letzteren geht es hier. Es werden zuerst mehr oder weniger kleine Haushaltsinseln geschaffen, die aber ein finanzielles Eigenleben entwickeln, dessen Kontrolle damit dem Parlament entzogen ist. Wir beobachten das mit Sorge und wir werden – offenbar ebenso wie die Partei DIE LINKE – die weitere Entwicklung auch unter verfassungsrechtlichen Gesichtspunkten aufmerksam begleiten.

Dabei verhält es sich so, dass bestimmte Projekte, die von den Regierungsparteien – wir haben es hier heute öfter gehört – zu Leuchtfeuern deklariert werden, sich bei näherem Hinsehen aber als einfache Lagerfeuer entpuppen,

(Torsten Renz, CDU: Nee, nee, wir sind an der Küste, wir haben Leuchttürme!)

in denen Steuergeld verbrannt wird

(Torsten Renz, CDU: Sind Sie gegen den Feuerwehrführerschein?)

und an denen vom Leben benachteiligte Parteigenossen sich die müden Knochen wärmen. Nein, so etwas brauchen wir nicht, so etwas wollen wir nicht,

(Beifall Stephan J. Reuken, AfD)

und das schon gar nicht, wenn uns als Parlament die Kontrolle über solch ein Treiben entzogen ist.

Der Vorpommernfonds unseres eigens dafür geschaffenen Staatssekretärs hat sich in seiner Vergangenheit einen eher zweifelhaften Ruf erworben. Die Bezüge des Staatssekretärs selbst und seines Stellvertreters dürften weit mehr als 200.000 Euro jährlich ausmachen. Hinzukommen Inventar für 11.500 Euro, technische Ausrüstung für 9.500 Euro.

(Thomas Krüger, SPD: Ja, so ist es, wenn man eine Verwaltung hat. 11.000 Euro, Demokratie kostet Geld. – Zuruf von Patrick Dahlemann, SPD)

Die Kosten der ihm zustehenden Dienstkarosse einschließlich des Chauffeurs dagegen sollen offenbar im Dunkeln bleiben. Eine diesbezügliche von dem Mitglied des Landtages Dr. Manthei unter der Drucksache 7/743 ausgebrachte Kleine Anfrage blieb unbeantwortet.

(Patrick Dahlemann, SPD: Wie bitte?)

Dafür sollen dem Staatssekretär auch in Zukunft Geldgeschenke in Höhe von etwa 3 Millionen Euro jährlich zur Verfügung stehen. Es...

(Thomas Krüger, SPD: Ach, Haushaltszuweisungen sind Geschenke?!)

Ja, Sie haben auch ein bisschen was versteckt in anderen Stellen des Haushalts. Es sind 3 Millionen, das wissen Sie genau.

(Thomas Krüger, SPD: Aber wir haben nicht Ostern, dass wir was versteckt haben, ne?!)

Es stellt sich die Frage: Was haben Staatssekretär Dahlemann von der SPD und sein Stellvertreter Schubert von der CDU

(Peter Ritter, DIE LINKE: Vertreter.)

seit Amtseinführung in ihren Posten geleistet?

(Zuruf von Patrick Dahlemann, SPD)

Die Ergebnisse sind mehr als überschaubar, wie eine Anfrage ebenfalls des Kollegen Dr. Manthei zur Tätigkeit Dahlemanns, Drucksache 7/334, ergeben hat.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Ich zähle mal auf, damit Sie verstehen, was ich meine: Wirtschaftspräsentation im Rahmen der Präsentation der Woiwodschaft Westpommern in Schwerin,

(Patrick Dahlemann, SPD: Ja, das ist das Herzstück der Zusammenarbeit zwischen Mecklenburg-Vorpommern und …)

Weihnachtskonzert des Goethe-Gymnasiums Demmin in Demmin, Veranstaltung „15 Jahre Deutsch-Polnischer Bildungsweg“ in Swinemünde,

(Thomas Krüger, SPD: Ja, wichtig.)

Treffen des Bürgernetzwerkes für die Metropolregion Stettin in der Stadt Usedom …

Sie müssen sich mal...

(Zuruf von Patrick Dahlemann, SPD)

Bleiben Sie mal ruhig, hören Sie mal weiter zu!

… Benefizkonzert zugunsten der Freiwilligen Feuerwehr Blankensee in Pasewalk,

(Thomas Krüger, SPD: Wichtig. – Zurufe von Sebastian Ehlers, CDU, und Torsten Renz, CDU)