Protokoll der Sitzung vom 24.01.2018

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

hat an dem Befinden der Menschen bei uns im Land kein Interesse, an dem Befinden der Menschen bei uns im Land nur wenig Interesse, Frau Bernhardt. Sie bekunden hier immer etwas anderes, und ich will Ihnen das auch gerne begründen:

Als ich mir das Sondierungspapier angeguckt habe, gab es für mich die eine oder andere Sache, wo ich sage, damit bin ich nicht wirklich zufrieden. Ich habe mich ruhig hingesetzt, habe mir das Papier auf den Tisch gelegt, habe mir das unter dem Fokus eines Landespolitikers angeguckt und dann veränderte sich meine Sichtweise stark. Wenn Sie sich dieses Sondierungspapier angucken, was da für Mecklenburg-Vorpommern drin ist – ob das die Mittel für ländliche Räume sind, ob das die ganzen Mittel für das Bildungssystem, von der Kita bis zur Hochschule sind, das Kooperationsverbot fällt und so weiter und so fort –,

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Fällt gar nichts!)

und wer sich quasi als Politiker des Landes MecklenburgVorpommern hinstellt und sagt, das wischen wir vom Tisch, das würde man ja vom Tisch wischen, wenn die SPD in die Opposition geht, muss ich sagen, der hat da nicht weiter drüber nachgedacht und kann,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Erzählen Sie das auf Ihrem Parteitag, aber nicht uns! Mein Gott!)

und kann, und kann...

(Peter Ritter, DIE LINKE: Und reden Sie mal zum Thema!)

Ja, dass Sie jetzt bellen, Herr Ritter, ist mir klar.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Reden Sie doch mal zum Thema!)

Dass Sie bellen, ist mir klar. Das machen Sie immer an der Stelle,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Reden Sie doch mal zum Thema!)

wenn Sie merken, dass Sie ertappt sind.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Reden Sie mal zum Thema, Herr Heydorn!)

Dann kommen Sie immer nach vorne und geben Laut.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Reden Sie doch mal zum Thema!)

Das ist halt das Muster, das kennen wir doch von Ihnen.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Thema!)

Bleiben Sie doch mal locker, Herr Ritter!

(Peter Ritter, DIE LINKE: Thema, Herr Heydorn! Thema!)

Herr Ritter, bleiben Sie doch ganz locker!

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ich bin ganz locker.)

Mal einfach entspannt bleiben!

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ganz locker bin ich, ganz locker!)

Einen Moment! Einen Moment! Einen Moment, Herr Heydorn!

(Peter Ritter, DIE LINKE: Nun reden Sie mal zum Thema!)

Herr Ritter, bitte halten Sie sich zurück!

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Wir wollten hier keine Dialoge. Jetzt hat Herr Heydorn das Wort.

Genau. Sie können dann ja gleich hier nach vorne gehen und dagegenreden.

(Dr. Ralph Weber, AfD: Aber diese Dressursprache ist auch nicht in Ordnung.)

Ja, so ist das. Das ist die Realität, wenn man das Ergebnis betrachtet, was da auf der Bundesebene erzielt worden ist, mit dem Satz, dann geht mal in die Opposition, Ihr arroganten Hansel – das ist ja die Botschaft, der Subtext –, so sieht das aus.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Da haben Sie sich genau richtig beschrieben eben.)

Und als ich diesen Antrag,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Da haben Sie sich eben genau richtig beschrieben.)

als ich diesen Antrag von Ihnen gelesen habe, habe ich mir schon die Frage gestellt:

(Karsten Kolbe, DIE LINKE: Warum stimme ich da nicht zu? – Heiterkeit vonseiten der Fraktion DIE LINKE und Patrick Dahlemann, SPD)

Warum kommt hier turnusmäßig so ein Antrag auf den Tisch? Wir haben uns deutlich erklärt. Wir haben gesagt, an den Themen sind wir dran, wir arbeiten an dem Thema kostenlose Kita, wir legen einen Stufenplan vor und so weiter und so fort. Unsere Ministerpräsidentin ist ja noch mal im Detail darauf eingegangen. Ich habe zunächst Erklärungen gehabt, dass ich dachte, Mensch, wenn es dann so kommt, heben Sie die Hand und sagen: Links wirkt! Wir waren es. Sie haben das nur gemacht, weil wir das regelmäßig quasi vorgetragen haben.

(Thomas de Jesus Fernandes, AfD: Wir machen das aber auch.)

Inzwischen bin ich anderer Überzeugung. Ich finde, Sie haben nichts, also Sie haben doch politisch kein Projekt auf dem Tisch liegen. Sie kommen immer wieder mit dem Thema Kita, wo einfach klar ist, dass wir diejenigen sind, die das Thema besetzt haben

(Heiterkeit bei Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE)

und auch zum Erfolg führen werden. Das ist doch eine ganz klare Geschichte.

(Heiterkeit bei Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Seit sieben Wahlperioden!)

Und wenn man sich anguckt, was von Ihnen sonst politisch auf die Agenda gesetzt wird, muss man sagen, da ist nicht viel.

(Dr. Ralph Weber, AfD: Dann machen Sie es einfach! Da kommt nichts mehr.)

Sie nehmen hier für sich in Anspruch, eine wirklich erfolgreiche Oppositionspartei zu sein,

(Zuruf von Sebastian Ehlers, CDU)

aber programmatisch sehe ich nichts, gar nichts. Da kommt nichts! Und das ist der Grund, warum diese Dinge, wenn man sonst nichts hat, immer wieder hier im Landtag auf den Tisch gelegt werden.

Dann, Frau Bernhardt, haben Sie gesagt, und wenn wir was zusagen, setzen wir das auch um.

(Sebastian Ehlers, CDU: Ja.)