Protokoll der Sitzung vom 13.12.2018

Bleibt mir hier nur zu wünschen, dass in der nächsten Zeit uns nicht wieder ein Antrag von Ihnen zu diesem Thema erreicht, wie zum Beispiel der aus BadenWürttemberg, der linksideologische Einflüsse in Kitas unterbinden soll.

(Jochen Schulte, SPD: Baden-Württemberg? War das nicht da, wo der mit der Polizei rausgeführt wurde? – Peter Ritter, DIE LINKE: Das war, wo der rausgeflogen ist, der AfD-Mann, ne?!)

Wir lehnen Ihren Antrag ab. – Vielen Dank.

(Beifall vonseiten der Fraktion der SPD)

Das Wort hat jetzt für die Fraktion der AfD der Abgeordnete Herr Grimm.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Es ist schon sehr erstaunlich, wie hier die Emotionen wieder hochkochen, nur, weil wir die Einhaltung einer Selbstverständlichkeit fordern.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

Der Beutelsbacher Konsens und hier insbesondere das Kontroversitätsgebot ist eine Selbstverständlichkeit unter Pädagogen – Herr Butzki wird mir das bestätigen –,

(Susann Wippermann, SPD: Aber man muss doch nichts beantragen, was selbstverständlich ist!)

und zwar als Minimalkonsens. Das ist der kleinste gemeinsame Nenner, auf den man sich geeinigt hat. Also was, bitte, soll denn verbindlich sein, wenn nicht das?!

Und zu Frau Hesse kann ich nur wieder mal sagen, das wiederholt sich leider, das müssen wir vielleicht mal unter

uns ausdiskutieren, die Rechtslage ist nun mal so, dass über den freien Schulen sich scheinbar der blaue Himmel wölbt, da kommt ja nicht viel mehr als der Beutelsbacher Konsens. Also wozu soll man sich denn dann bekennen?! Der Beutelsbacher Konsens und das Kontroversitätsgebot bedeutet, angewandt auf die AfD, dass man auch darstellt, dass es die Meinung dieser Partei gibt und dass sie überhaupt da ist, immerhin mit 22 Prozent der Wähler hier in diesen Landtag gewählt.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Nichts machen wir lieber, als die Vorstellungen der AfD der Öffentlichkeit darzustellen.)

Also darüber kann man berichten, das kann man ernst nehmen,

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

das kann man auch darstellen.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Das machen wir den ganzen Tag.)

Und das genau tut die Freie Schule in Güstrow nicht,

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

sie macht nichts anderes als linke Kaderschule, Frau Larisch.

(Heiterkeit bei Peter Ritter, DIE LINKE)

Das ist es, was da abläuft.

(Karen Larisch, DIE LINKE: Oi, joi, joi!)

Und den Unterschied zwischen Demokratie und Neutralität, den lasse ich mir von Ihnen nun wirklich nicht erklären.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Das sollten Sie aber! Das sollten Sie aber!)

Das ist völlig unmöglich. Was wir fordern, ist ja nicht Neutralität. Schule wird und kann nicht neutral sein, weil sie über die politische Diskussion zu berichten hat. Wenn sie das aber tut, dann soll sie das fair tun und dann soll sie kontroverse Vorgänge gefälligst auch kontrovers darstellen. Und daran fehlt es. Hier wird einseitig diffamiert. Ich habe Ihnen das dargestellt an den Begriffen „Populismus“ oder auch „Rassismus“. Das sind Vorwürfe, die nicht zutreffen, aber einseitig wird immer in diese Richtung argumentiert und indoktriniert.

Und wenn Sie sagen, die Freie Schule in Güstrow würde auch die Gegenseite darstellen: Ja, auf die Einladung dahin warte ich noch immer. Vielleicht kommt sie ja irgendwann.

(Karen Larisch, DIE LINKE: Vielleicht möchten die Sie ja gar nicht einladen.)

Und dann noch ein Wort zu der Opferrolle. Ich wusste ja, dass das kommt. Ich wollte es noch antizipieren,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Sie sind ja ein Seher.)

die Zeit hat nicht gereicht.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Hauke Haien.)

Aber dazu Folgendes, lieber Herr Reinhardt: Versetzen Sie sich mal in unsere Lage! Versuchen Sie das mal einen Moment!

(Thomas Krüger, SPD, und Jochen Schulte, SPD: Bitte nicht! Bitte nicht!)

Stellen Sie sich eine Schule vor, die eine Ausstellung ausschließlich über die CDU und über alles,

(Jochen Schulte, SPD: Davon träumt die CDU.)

was daran schlecht und negativ ist, einseitig darstellt.

(Torsten Renz, CDU: Solide Finanzpolitik, Arbeitsmarktpolitik.)

Dann werden Sie verstehen, was los ist.

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Herr Renz, das werden auch Sie verstehen müssen. So sieht das nämlich aus.

Und was hier mit „menschenverachtenden Inhalten“ gemeint ist von Ihnen, Frau Wippermann, ich vermag das nicht nachzuvollziehen.

(Susann Wippermann, SPD: Dann gucken Sie mal in die Protokolle!)

Wenn Sie sagen, die Unterschiede zwischen einer privaten und einer öffentlichen Schule im Recht würden Ihnen nicht einleuchten, dann, bitte, machen Sie sich mal sachkundig! – Vielen Dank.

Wenn noch Zeit ist...

Danke schön.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD und Holger Arppe, fraktionslos)

Ums Wort gebeten hat jetzt für die Fraktion der AfD der Abgeordnete Herr Kröger.

Sehr geehrtes Präsidium! Liebe Abgeordnete! Liebe Gäste! Es geht mir noch mal darum, die Diskussion vielleicht ein bisschen wieder auf den Boden zurückzuholen

(Marc Reinhardt, CDU: Das ist nach Herrn Grimm immer notwendig.)

und auf die Füße zu stellen.