Was wir manchmal natürlich, was uns manchmal vor Ort fehlt, sind vielleicht tatsächlich Jugendfeuerwehrwarte, die die Ausbildung haben. Das ist etwas, das können wir aber nicht der Schule übertragen, da müssen wir in den Kreisfeuerwehrverbänden gucken. Wir müssen schauen, dass wir die Leute haben, die das auch hinbekommen. Und es ist natürlich auch immer eine zeitliche Komponente.
Und dann zum Schluss vielleicht noch mal: Ich fand die Idee zunächst charmant zu sagen, er ist Mitglied in der Feuerwehr und wir vermerken das auf einem Zeugnis. Aber es ist in der Tat ein amtliches Dokument und man muss sich fragen, warum vermerken wir nicht, er ist Mitglied im THW, er ist Mitglied beim DRK, er ist Mitglied im Sportverein und, und, und. Ich glaube, das so isoliert zu betrachten, funktioniert nicht. Dafür gibt es ja dann auch die Bescheinigung und die Auszeichnung in der Feuerwehr oder auch in anderen Vereinen. Ich glaube, das ist gut und wir haben es ja in der Tat zusammen erlebt, wie sich auch Jugendfeuerwehrleute freuen, wenn sie dann für langjährige Mitgliedschaften oder für das Ablegen der Leistungsspange vor den Kameraden gewürdigt werden. Das ist immer gut, das soll ja auch weiterhin so stattfinden. Wir glauben aber, Ihr Antrag hilft dazu nicht weiter, und deshalb werden auch wir ihn ablehnen. – Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Als aktives Mitglied einer Freiwilligen Feuerwehr weiß ich sehr wohl aus eigenem Erleben, was diese in der Gemeinde und auch darüber hinaus für die Einwohnerinnen und Einwohner und die Gesellschaft leistet. Ich bin aber auch in Kulturvereinen und in der Schulförderung unterwegs. Als Ausschussvorsitzende unseres örtlichen Kulturausschusses erlebe ich, dass das gesellschaftliche Leben unabhängig von der Größe eines Ortes ganz vielfältig sein kann, auch wenn es keine eigene Feuerwehr gibt. Wir finden so ganz, ganz viele engagierte Menschen in Sportvereinen, in kulturellen und sozialen Initiativen, ja, auch in Freiwilligen Feuerwehren. Jeder und jedem ehrenamtlich Engagierten, egal wo, zolle ich Respekt, und das will ich hier zunächst betonen.
Meine Damen und Herren, Ihren Antrag werden wir neben den hier vorgetragenen Argumenten der Bildungsministerin, die wir uneingeschränkt teilen, auch aus folgendem Grund ablehnen:
Das Interesse an Feuerwehr ist längst geweckt und da passiert viel mehr, als Sie es sich offenbar überhaupt vorstellen können.
Ihr Fokus liegt hier allein auf Schule und dabei blenden Sie völlig aus, was in der Praxis längst gang und gäbe ist und was in der Praxis vor Ort einfach gelebt wird. Schon bei den Kleinen, bei den Kleinsten in der Kita beginnt die Begeisterung für Feuerwehr
Es ist Normalität, dass die Kitas mit Feuerwehren zusammenarbeiten und auch verschiedene Projekte spielerisch umsetzen.
Es gibt Übungen mit der Feuerwehr oder die Kleinen besuchen mit ihrer Kitagruppe Gerätehäuser. Die Feuerwehr ist im örtlichen Geschehen immer präsent, bei Dorffesten, Laternenumzügen, Kinderfesten und vielem, vielem mehr. Von klein auf haben die Jungen und Mädchen immer wieder Berührung mit dem Thema Feuerwehr, und das ist ganz normal und nichts Außergewöhnliches.
Die Jugendfeuerwehren haben im Übrigen einen großen Zulauf, auch das ist sehr schön. Und was mich besonders freut, das Interesse von Mädchen,
in die Feuerwehr, in die Jugendfeuerwehr einzutreten, steigt ebenso. In meiner Jugendfeuerwehr beispielsweise haben wir sieben Mädchen und fünf Jungen.
Und noch etwas haben Sie überhaupt nicht im Blick: Kinder und Jugendliche informieren sich zunehmend über Social Media. Viele Feuerwehren sind in den sozialen Netzwerken unterwegs, um über ihre Aktivitäten zu berichten, um so Interesse zu wecken und auch, um so Mitglieder zu werben.
Meine Damen und Herren, Ihren Antrag braucht keine Feuerwehr, Ihren Antrag braucht niemand. Das ist hier
Bevor ich die nächste Rednerin aufrufe, möchte ich auf der Besuchertribüne Bürgerinnen und Bürger aus der Mecklenburgischen Seenplatte begrüßen. Seien Sie uns recht herzlich willkommen!
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich habe hier eine Rede vorbereitet, auf die ich aber eigentlich nicht zurückgreifen muss, weil alles, was hier drinsteht, ist schon gesagt worden.
Ja, wir wissen alle, wie wichtig die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr ist. Wir wissen, wie wichtig Nachwuchsgewinnung ist, nicht nur im Bereich der Feuerwehr, sondern in allen ehrenamtlichen Gruppierungen, die so unterwegs sind. Wir wissen und wir sehen es und alle haben das auch längst für sich erkannt, dass diese Nachwuchsförderung natürlich auch in der Schule und mit dem Angebot von Angeboten im unterrichtsergänzenden Bereich sehr gut gelingen kann.
Und insofern sage ich hier vielleicht als einziges Wort noch, es ist nicht nur die Feuerwehr, es gibt die anderen Blaulichtverbände, es gibt andere ehrenamtliche Organisationen, und wir tun alle gut daran, das zu unterstützen. Aber den Antrag, den Sie hier heute gestellt haben, Herr Schult, mit Ihrer Fraktion, den braucht es wirklich nicht, weil das ist längst auf dem Weg. – Vielen Dank!
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Werte Kollegen von der AfD! Das Interesse für Brand- und Katastrophenschutz wecken, das ist ein Anliegen, was wir hier schon mehrfach im Landtag besprochen haben, was wir auch als FDP-Fraktion regelmäßig eingebracht haben, auch in den Haushaltsdebatten und zwischendurch. Auch die Kollegen von der CDU-Fraktion sind regelmäßig bei dem Thema mit dabei und das Thema ist uns enorm wichtig.
Allerdings finde ich es schwierig, hier das alles nur auf das Thema „Jugend und Schule“ zu reduzieren. Wir müssen gucken, dass wir das Thema „Zivil- und Katastrophenschutz“ generell überhaupt in der Landesregierung vernünftig verankern. Im Innenausschuss haben wir auch häufiger schon mal darüber gesprochen. Ganz häufig gibt es mit entweder „machen wir schon“ oder „haben wir kein
Geld“ oder „wir überlegen uns mal was“, aber so richtig viel passiert da meines Erachtens am Ende auch nicht. Aber auch das werden wir, denke ich, noch an anderer Stelle entsprechend diskutieren.
Wir müssen aber auch gucken, dass wir dann den Zivil- und Katastrophenschutz finanziell im Landeshaushalt unterlegen, und dann müssen wir gucken, dass wir das Thema „Zivil- und Katastrophenschutz“ in der Bevölkerung verankern. Das Thema Selbsthilfefähigkeit war auch ein ganz großes Thema. Diejenigen, die ja beim Landesfeuerwehrverband mit dabei waren, haben das da ja auch noch mal eindringlich gehört, wo denn da die Probleme liegen. Die Bevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern ist ja noch nicht mal mehr in der Lage, sich im Zweifel den ständig volllaufenden Keller selbst auszupumpen.
Es wird ständig irgendwie darüber gesprochen, da haben sich die Kameraden von der Feuerwehr darüber beschwert, dass sie vom Rettungsdienst auch regelmäßig zu Hilfe gerufen werden, weil sie da auch noch Sachen mitarbeiten müssen, wofür die eigentlich im Ehrenamt gar nicht da sind,
wofür aber im Bereich Rettungsdienst die Leute wiederum nicht ausgestattet sind. Die machen ganz, ganz viele Aufgaben da an der Stelle.
Und dann haben wir uns auch im vergangenen Jahr darüber unterhalten, was passiert denn beim Stromausfall, was passiert denn bei einer Katastrophe, wie sind denn die Leute hier in Mecklenburg-Vorpommern darauf vorbereitet und unterrichtet, wie gehen die damit um. Und das sind doch die zentralen Themen, die wir uns beim Thema „Brand- und Katastrophenschutz“ – und ich betone hier ausdrücklich beides zusammen –, dass wir das so denken und evaluieren müssen.
Den Ansatz zu gehen, na ja, dann fangen wir doch mal bei den Kindern und Jugendlichen an und bringen denen das bei und hoffen, dass, wenn die alle groß sind, das nicht vergessen haben, das mag ja verlockend klingen, ich glaube aber nicht, dass das am Ende das Allheilmittel ist.
Zum einen, in Ihrem Antrag, liebe AfD-Fraktion, versuchen Sie das Ganze groß mit Brand- und Katastrophenschutz zu umschreiben, und am Ende bleiben wir bei der Feuerwehr hängen. Und ich schätze und unterstütze jeden Kameraden und jede Kameradin, die im Ehrenamt in der Feuerwehr tätig sind, aber da gehört tatsächlich noch viel, viel mehr dazu. Die 26.000 Ehrenamtlichen in der Feuerwehr, die leisten einen wesentlichen Beitrag immer in der ersten Welle, also immer da, wo akute Gefahren halt mit drin sind. Wenn wir uns über das Thema „Katastrophenschutz und Zivilschutz“ unterhalten, dann reden wir aber auch darüber, was passiert denn bei Großschadenslagen, was passiert denn bei Katastrophenereignissen. Und da haben wir dann nicht nur das THW, da haben wir dann auch ganz viele weitere Katastrophenschutzverbände, die zum Großteil hier in MecklenburgVorpommern vom Deutschen Roten Kreuz gestellt werden, aber auch vom ASB und auch von der DLRG. Da sind noch ganz, ganz viele Bereiche mit da drin.
Und wenn wir jetzt sagen, na, wer bei der Feuerwehr ist, der kriegt dann irgendwie noch einen Eintrag, und alle anderen dann nicht, dann habe ich da so ein bisschen meine Probleme mit, und auch, ganz ehrlich, ganz persönlich, denn ich habe mich dafür entschieden, bei der Wasserwacht mit 16 anzufangen. Ich habe mich im Wasserrettungsdienst engagiert und bin dann quasi in den Katastrophenschutz Wassergefahrenabwehr reingegangen. Mein Bruder, der ist vier Jahre jünger als ich, hat sich dafür entschieden, bei der Feuerwehr tätig zu sein, hat da seine komplette Jugend gemacht und ist da dann entsprechend auch tätig geworden. Wir beide haben uns engagiert in diesem Land, ehrenamtlich, für den Bereich Zivil- und Katastrophenschutz und Brandschutz, jeder auf seine Weise, jeder individuell. Wir sind nicht alle gleich. Und warum kriegt dann der eine irgendwie einen Eintrag und der andere, weil er sich woanders engagiert, am Ende nicht? Das funktioniert für mich so nicht an der Stelle.