(Ursula Körtner [CDU]: Das ist doch Quatsch, was Sie sagen! - Wolfgang Hermann [FDP]: Das stimmt ja gar nicht!)
Außerdem sind Ihre Fachleute nur die eine Seite. Unterhalten Sie sich einmal mit denjenigen, die seit Jahren wissenschaftlich erforschen, wie sich die Übergangssysteme und das duale System entwickeln! Das duale System nimmt immer mehr ab. Immer weniger Betriebe bilden aus, nur noch 21 %. Da können wir doch nicht zugucken und unseren jungen Leuten sagen: Macht nichts, die Wirtschaft wird’s schon richten! - Das ist zu wenig.
Frau Präsidentin! Verehrte Damen, meine Herren! Die letzten Jahren waren für Schulabgänger sicherlich nicht immer einfach. Einer wachsenden Zahl von Schulabgängern stand eine rückläufige Zahl von Ausbildungsplätzen gegenüber. SPD und Grüne hatten auf diese Entwicklung immer nur eine Antwort: mehr Staat. Das System der dualen Ausbildung wurde als gescheitert dargestellt. Unternehmen sollen durch die Ausbildungsplatzabgabe gezwungen werden, die Wünsche des Staates zu erfüllen.
Statt in den Betrieben wollen Sie Jugendliche lieber in den Schulen ausbilden und glauben, dass mit einem Quasischulzeugnis der Start in das Berufsleben gelingen kann. Glauben Sie mir, das wird nicht funktionieren!
und ein rein staatlich organisiertes und kontrolliertes Berufsausbildungssystem einführen. Das ist Ihr Ansinnen.
Die Fraktionen von CDU und FDP sowie die Landesregierung stärken dagegen das duale Berufsausbildungssystem. Gemeinsam mit Kammern, Verbänden, Gewerkschaften und Unternehmen gehen wir die Probleme an. Die Unternehmen stehen nach wie vor hinter diesem System.
Frau Korter, die Zahl derer, die ausbilden, sinkt nicht, auch wenn Sie das immer wieder - auch eben - gerne behaupten.
Unser Antrag wird das duale System in wichtigen Punkten weiter stärken. Wir haben 6,5 % mehr Ausbildungsverträge als im Vorjahr und 26,1 % weniger unversorgte Bewerber.
Das sind Ende September 2007 in ganz Niedersachsen 2 800 Bewerberinnen und Bewerber. Nur 3,48 % aller Bewerber sind also zurzeit unversorgt. Das ist ein Spitzenwert in Deutschland, Frau Korter! Davon schreiben Sie in Ihrem Antrag natürlich nichts.
Sie, meine verehrten Damen und Herren Kollegen von der SPD, schreiben alte Zahlen aus den Vorjahren in die Begründung eines Gesetzentwurfs.
Im Oktober 2007 begründen Sie Ihren Gesetzentwurf, Herr Möhrmann, mit Zahlen vom September 2006. Unglaublich, dass ein Jahr für Sie überhaupt nicht da ist!
- Nein, nein. Wir werden Sie ja noch hören, Jacques. - Die Schulpraktika sollen aufgewertet werden. Die Zusammenarbeit zwischen den allgemeinbildenden und den berufsbildenden Schulen wird ständig verbessert. Wir stellen die Gleichwertigkeit dieser für unsere Zukunft eminent wichtigen Bildungssysteme her. Wir wollen weitere Ausbildung mit höherem Praxisanteil. Wir wollen mehr Migrantenunternehmen für die Ausbildung gewinnen. Das alles sind Ansätze, die wir bereits seit 2003 mit großem Erfolg betreiben.
- Es ist eine Unruhe hier! - Wir haben seit dem Regierungswechsel sowohl auf Landesebene als auch im Bund deutliche Verbesserungen auf dem Ausbildungsmarkt erreicht.
Die Aussage von Frau Korter vom Mittwoch, wir hätten uns mit dem Thema nicht beschäftigt, entspricht nicht den Tatsachen und zeugt von Unkenntnis.
Sie sagen, die Zahl der Ausbildungsplätze habe sich im Vergleich zum Vorjahr nicht erhöht. Das ist ja die Unwahrheit.
Um knapp 7 % hat sich die Zahl der Ausbildungsplätze erhöht. Frau Korter, auf Sie trifft ein Sprichwort zu - ich will es weiblich formulieren -:
Schusterin, bleib bei deinen Leisten! Das wäre besser, als wenn Sie sich hier in Ausbildung einmischen.
Stärken statt schwächen - das ist der Weg, den wir gehen und der uns bereits Erfolge bringt. Alles andere sind Irrwege, die sich in wenigen Jahren böse rächen würden. - Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.